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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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und immer wieder.
    Er wollte gerade auflegen, als eine atemlose Stimme erklang. „Hallo?“
    Na endlich!
    „Was ist los?“, herrschte er sie an.
    „Nichts ist los. Warum fragst du? Und warum rufst du an?“
    Warum rief er eigentlich an? Er wusste es selbst nicht mehr.
    „Wieso bist du nicht zu Hause?“, fragte er stattdessen.
    „Ich war im Restaurant. Ist alles in Ordnung, Lachlan?“
    „Nein … Ich meine, ja.“ Er fuhr sich mit der Hand durch das Haar. „Mit wem?“
    „Mit David. Lord Grantham“, fügte sie hinzu.
    Als ob er nicht wüsste, wer David sei! „Wo wart ihr?“
    „Im Sand Dollar.“
    „Im Sand Dollar!“ Das Restaurant hatte den Namen des alten Hotels übernommen, das Lachlan in Moonstone umgetauft hatte. Für Schickimicki-Besucher wie Seine Lordschaft war es genau das Richtige, aber nicht für eine unerfahrene junge Frau wie Fiona. Zähneknirschend fragte er: „Ist er da?“
    „Wer?“
    „Lord Grantham.“
    „Wo? Im Sand Dollar?“
    Machte sie sich über ihn lustig? „Nein, ich meine bei dir zu Hause.“
    „Er ist gerade gegangen. Ich habe ihm ein paar meiner Arbeiten gezeigt.“
    „ Was hast du?“
    „Warum denn nicht?“ Dann ging ihr ein Licht auf. „Nein – nicht deine Skulptur.“
    Lachlan atmete auf, aber seine Erleichterung verging sofort wieder. Er war gereizt. Mehr als das – er war wütend. Den ganzen Tag hatte er wie ein Maultier geschuftet und gleichzeitig versucht, einen neuen Bauleiter zu finden, was keine leichte Sache war. Trotzdem hatte er sich die Zeit für einen Anruf genommen, um ihr mitzuteilen, dass er noch nicht sagen könne, wann er zurückkam.
    Warum machte er sich die Mühe? Ganz offensichtlich interessierte es sie nicht im Geringsten.
    „Ist Grantham als Nächster an der Reihe, um für dich Modell zu stehen?“, fragte er sarkastisch.
    „David? Wie kommst du denn darauf?“
    Was sie damit meinte, war, dass Seine Lordschaft nicht so ein Einfaltspinsel war wie er, Lachlan McGillivray.
    „Nein, aber wir haben darüber gesprochen, was ich als Nächstes machen soll“, fuhr sie fort.
    „Und das wäre? Noch mehr Skulpturen von nackten Männern? Oder vielleicht ein neues Denkmal aus Schrott?“
    „Er meint, wenn es mir mit der Bildhauerei ernst ist, dann sollte ich versuchen, mehr darüber zu lernen.“
    „Und wo, wenn ich fragen darf?“
    „Das weiß ich noch nicht. Nicht hier auf der Insel, das ist sicher. Als Carin mit dem Malen anfing, hatte sie wenigstens einen Mentor. Aber ich kenne niemand, der für mich Ähnliches tun könnte.“
    „Wozu brauchst du einen Mentor?“
    „Weil ich es allein nie schaffe. Hattest du keine Lehrer, keine Trainer, als du Fußball gespielt hast? Man muss wissen, wo man anfängt, und vor allem, wie es weitergehen soll. Ohne Studium erreicht man nur einen gewissen Punkt, dann ist Schluss.“ Sie schwieg, bevor sie hinzufügte: „Ich hatte schon einmal vor, auf eine Schule zu gehen.“
    „Wirklich? Wann war das?“
    „Bevor Dad krank wurde. Ich weiß, das ist eine Ewigkeit her, und vielleicht wäre ich auch nicht akzeptiert worden. Aber ich wollte es wenigstens versuchen. Ich hatte sogar angefangen zu sparen …“
    Lachlan fühlte sich plötzlich unbehaglich.
    „Dann hatte Dad den Schlaganfall …“, sie schwieg einen Moment, „… und später dachte ich, dass ich für ein Studium zu alt bin. Aber David meint, das stimmt nicht. Er sagt, er kennt eine Schule in England, und wenn ich möchte, besorgt er mir die Unterlagen.“
    David meint … David sagt …
    „Hurra für David“, zischte er, aber so leise, dass sie es nicht hörte. „Vielleicht ist das keine schlechte Idee“, fuhr er lauter fort. „Es lohnt sich, darüber nachzudenken. Aber England ist weit weg. Was ist, wenn du Heimweh bekommst?“
    „Die Möglichkeit besteht“, sagte sie nach einer Weile, dann schwieg sie. Er hoffte, dass sie daran dachte, wie es sein würde – weit weg, unter fremden Menschen, ohne ihre Familie und ihre Freunde.
    Ohne ihn …
    „Warum hast du mich angerufen?“, fragte sie.
    „Um dir zu sagen, dass ich noch nicht zurückkomme. Damit du morgen nicht umsonst wartest.“
    „Das geht in Ordnung. Wie gesagt, es besteht keine Eile.“
    Was das betraf, so war Lachlan nicht so sicher.
    David hielt Wort und erschien am nächsten Abend mit den Unterlagen für die Schule in England.
    „Genau genommen gibt es drei, bei denen Sie sich bewerben können“, sagte er.
    Sie saßen auf der Veranda und tranken Eistee. Es war der

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