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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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eine Lügnerin zu nennen. Davon ganz abgesehen – er hatte nichts dagegen, wenn man glaubte, sie sei seine Geliebte.
    Nach der Ankunft machte er sich sofort auf den Weg zu ihrem Haus – er musste herausfinden, was dahintersteckte. Hatte sie das wirklich behauptet? Seine Fantasie lief auf Hochtouren. Er sah sie bereits vor sich, nackt, wie Gott sie geschaffen hatte …
    Sie mit David Grantham in trauter Zweisamkeit auf der Veranda zu finden passte nicht in das Szenario, ebenso wenig wie ihre Verwirrung, als er plötzlich vor ihr stand. Traum und Wirklichkeit – die übliche Geschichte.
    „Ah, McGillivray. Schön, dass Sie wieder da sind“, sagte Seine Lordschaft und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich habe mich schon gefragt, wo Sie sind.“
    „Ich hatte zu tun“, erwiderte Lachlan kurz und schüttelte die dargebotene Hand. Dann wandte er sich an Fiona. „Ich sehe, du bist beschäftigt.“
    Sie wusste zunächst nicht, was er damit meinte, dann fiel ihr Blick auf die Bewerbungsunterlagen auf dem Tisch. „Meinst du die hier? David hat sie mitgebracht. Er sagt, es wäre besser, wenn ich mich bei allen drei Schulen bewerbe.“
    „So, sagt er das?“
    Lord Grantham nickte. „Ja, es gibt zwei in Südengland und eine im Norden. Ich wollte Fiona gerade vorschlagen, ihr mit der Mappe zu helfen …“ Er sah Lachlan erwartungsvoll an. Offensichtlich ging er davon aus, dass McGillivray sich jetzt höflich zurückziehen würde.
    Fiona schwieg, und Lachlan presste die Lippen zusammen: Aufdrängen würde er sich nicht.
    „Dann komme ich morgen“, sagte er kurz. „Zur üblichen Zeit.“
    Er sah noch, wie Grantham die Brauen hochzog, dann drehte er sich um und ging.
    Es war fast Mitternacht, als David sich auf den Heimweg machte, so lange hatte es gedauert, die Mappe zusammenzustellen. Fiona war froh: Die Arbeit hatte sie daran gehindert, alle zwei Minuten an Lachlan zu denken.
    Was sollte sie ihm morgen sagen?
    Wäre es besser, heute noch mit ihm zu sprechen und ihm von dem Gerücht zu erzählen, das im Umlauf war? Ihm sagen, dass er morgen lieber nicht kommen sollte? Aber in Davids Anwesenheit konnte sie nicht anrufen, und jetzt war es zu spät. Besser, sie ging zu Bett.
    Alles, was sie damit erreichte, war, sich von einer Seite auf die andere zu werfen und an ihn zu denken. Nichts, absolut nichts konnte ihn aus ihren Gedanken verbannen, und sie wusste auch, warum: weil sie ihn liebte.
    Es war blödsinnig und völlig absurd – und die reine Wahrheit.
    Sie drehte sich auf den Rücken und starrte zur Decke hinauf. Dann sagte sie es laut: „Ich liebe ihn.“
    Die Erkenntnis war wie ein Donnerschlag gewesen, als Lachlan heute Abend plötzlich vor ihr gestanden hatte.
    Kunst studieren, die Welt sehen, leben – das, so hatte sie sich eingeredet, waren die Dinge, auf die es ihr ankam. Und vielleicht – irgendwann einmal – einem Mann begegnen, den sie lieben und heiraten konnte. Einem Mann wie David zum Beispiel. Er mochte sie, und sie mochte ihn. Wenn sie nach England ging, wer weiß, was daraus werden könnte …?
    Jetzt wusste sie es: Nichts würde daraus werden. Den Mann, den sie liebte, kannte sie bereits – aber was nützte es ihr?
    Lachlan hatte sich noch nie um eine Frau bemühen müssen, und männliche Konkurrenz war ein Fremdwort für ihn.
    Er war gesund, wohlhabend und gut aussehend – zumindest behaupteten das seine zahlreichen Anhängerinnen.
    Womit er beim Kern angelangt war: Auf der Welt gab es mehr als genug Frauen, die nur auf eine Gelegenheit warteten, sein Interesse auf sich zu lenken. Aber es gab nur eine Fiona Dunbar, und alles, was sie von ihm wollte, war, still zu stehen.
    Und das wollte er nicht.
    Was er wollte, war, sie in die Arme zu nehmen und zu küssen, bis ihr die Sinne schwanden. Er wollte nicht sich ausziehen, sondern sie.
    Als sie um halb sechs die Tür aufmachte, beherrschte ihn nur ein Wunsch: ihr das zerknitterte T-Shirt, die tonverschmierten Shorts vom Leib zu reißen und die Geheimnisse ihres Körpers zu erforschen – Geheimnisse, die ihn, seitdem er an ihrem Bett gesessen und ihr beim Schlafen zugesehen hatte, Tag und Nacht verfolgten. Stattdessen ging er auch diesmal wieder gehorsam ins Bad, um die eigenen Hüllen fallen zu lassen.
    Zähneknirschend betrachtete er sein Spiegelbild, den wilden Blick in seinen Augen, und atmete tief durch.
    Nimm dich zusammen! Du hast es versprochen. Es dauert nicht mehr lang. Und danach …
    Er hatte es satt, so zu tun, als ob. Er war ein

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