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Julia Collection Band 23

Julia Collection Band 23

Titel: Julia Collection Band 23 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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Mann aus Fleisch und Blut und keine leblose Statue, die man nach Belieben anstarren konnte.
    Sie durfte schauen, so viel sie wollte, sie durfte ihn auch berühren – unter der Bedingung, dass er das Gleiche tun konnte.
    „Kommst du?“, rief eine ungeduldige Stimme.
    Hoffentlich nicht. Laut sagte er: „Sofort.“
    Als er das Atelier betrat, war Fiona bereits an der Arbeit. Die Skulptur sah anders aus, als er sie in Erinnerung hatte, viel detaillierter. Anscheinend hatte sie eine Menge Zeit damit verbracht. Neugierig kam er näher, um sich das Werk genauer anzusehen.
    „Je eher wir anfangen, umso schneller sind wir fertig“, sagte sie, ohne sich umzudrehen.
    „Ich habe dir gefehlt“, sagte er sanft.
    Sie fuhr zusammen. „Was?“
    Er wies mit dem Kopf zu der Skulptur. „Du hast dich mit ihr beschäftigt. Mit mir“, fügte er hinzu und sah voll Genugtuung, dass sie rot wurde.
    „Ich habe gearbeitet.“
    „Und dir von David den Hof machen lassen.“ Dann biss er sich auf die Zunge. Er hatte nicht beabsichtigt, Grantham zu erwähnen – sie sollte nicht glauben, dass er eifersüchtig war.
    Sie erwiderte nichts, sondern blickte vielsagend auf das Podium. Ergeben nahm er seinen Posten ein.
    „Ich finde seinen Vorschlag sehr ermutigend“, bemerkte sie. Nachdenklich ließ sie den Blick über ihn schweifen, dann blickte sie wieder auf die Skulptur.
    „Das kann ich mir denken.“
    „Er ist ein netter Mann“, fuhr sie zerstreut fort. „Es macht Spaß, sich mit ihm zu unterhalten. Danke, dass du uns bekannt gemacht hast.“
    „Ich bin auch nett.“
    Sie murmelte etwas Unverständliches, ohne die Arbeit zu unterbrechen. Lachlan sah ihr schweigend zu.
    Dieses morgendliche Zusammensein mit ihr hatte ihm gefehlt. Sie hatte ihm gefehlt. Die Abreise war umsonst gewesen; nichts, weder die Renovierungen noch die Suche nach einem Ersatz für Dooley, hatte Fiona aus seinen Gedanken vertrieben.
    Und sie hat an mich gedacht, sagte er sich. Die Skulptur ist der Beweis.
    Jetzt nahm sie eine Hand voll Tonerde und befestigte sie – vorn, unterhalb der Hüften.
    Lachlan hielt den Atem an, als sie aufsah und ihn musterte. Dann begann sie zu modellieren.
    Er schluckte und schloss die Augen, aber es half nicht. Ihm war, als könne er den sanften Druck ihrer Hände körperlich spüren …
    Er riss die Augen auf – und wäre um ein Haar von seinem Sockel gefallen.
    „Warum zum Teufel schnippelst du daran rum?“
    Sie blickte auf und lachte über sein empörtes Gesicht. „Es war zu groß.“
    „Von wegen.“
    Ihre Blicke hielten einander fest. Wie schön sie ist, dachte er.
    Die Augen waren wie grüne Seen, die Haut wie Sahne mit unzähligen goldenen Sommersprossen und einem wundervollen rosigen Schimmer. Ein winziger Puls pochte an ihrer Kehle. Sein Blick fiel auf ihre Hand – sie lag noch immer an der gleichen Stelle.
    Er wechselte von einem Bein aufs andere und räusperte sich. „Ich höre, wir haben eine Affäre.“
    Der rosige Schimmer vertiefte sich. „Dummes Geschwätz.“
    „Das weiß ich“, meinte er trocken.
    „Es ist einfach lächerlich.“ Ihr Gesicht glühte, und mit den Händen fuchtelnd lief sie im Atelier auf und ab. „Jemand hat dich neulich früh aus dem Haus gehen sehen, und seitdem schlafen wir miteinander.“
    „Ich finde die Idee nicht übel.“ Er ließ sie nicht aus den Augen.
    Mit einem Ruck blieb sie vor ihm stehen. „Die ganze Insel ist überzeugt, dass ich deine Geliebte bin.“
    Er lachte laut auf. „Umso besser.“
    Statt einer Antwort boxte sie ihn in den Bauch.
    „He!“
    Sie wandte sich um und ging an den Tisch zurück.
    „Hat es dir vor lauter Glück die Sprache verschlagen?“, fragte er, um sie zu necken. Warum war sie auf einmal so ernst? Wo blieb ihr Sinn für Humor?
    „Vielleicht solltest du ein offizielles Dementi in der Zeitung veröffentlichen“, sagte er nach einer Weile. „Du schreibst doch gern Briefe.“
    „Das würde ich – wenn ich sicher wäre, dass es hilft.“
    Er runzelte die Stirn. War ihr der Gedanke, seine Geliebte zu sein, wirklich so unangenehm?
    „Schau nicht so finster“, sagte sie. „Ich kriege das Gesicht sonst nicht richtig hin.“
    Ein ungemütliches Schweigen trat ein. Er grübelte, sie modellierte. Nach einer Weile legte sie den Spachtel aus der Hand und sah auf. „Das wär’s. Wir sind fertig.“
    Einfach so. Er war entlassen. Ohne ein Wort stieg er von seinem Sockel und ging sich anziehen. Diesmal brauchte er keine kalte Dusche.
    „Dann bis

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