Julia Collection Band 24: WIE KANN ICH DEIN HERZ GEWINNEN? / SPIEL DES LEBENS / DER SCHLÜSSEL ZUM GLÜCK / (German Edition)
Augenwinkel. „Entschuldige dich nicht dafür. Du hast jedes Recht, mich das zu fragen.“
„Aber ich hätte es taktvoller tun können.“
„Wie denn? Was mir passiert ist, ist nicht deine Schuld. Und die Antwort ist: Ja, ich kann Kinder bekommen. Jedenfalls haben die Ärzte mir das gesagt.“
Cade wollte sie an sich ziehen und streckte die Arme nach ihr aus.
„Warte.“ Sie setzte sich auf. „Ich brauche … nur eine Minute.“
Er ließ die Hände sinken, lehnte sich gegen die Kissen am Kopfteil und hielt den Mund. Er betrachtete sie. Im blassen Licht des Mondes sah sie so schön aus. Sie hielt sich ein Kissen vor den Körper, als würde sie Schutz brauchen oder sich plötzlich ihrer Nacktheit schämen. Sie holte tief Luft. „Ich … na ja, ich möchte, dass du mir sagst …“
„Alles, was du willst.“
„Woher hast du gewusst, was passiert ist?“
„Jane. Ich kann doch wohl noch zwei und zwei zusammenzählen.“
„Aber …“
„Ich weiß, dass Rusty dich geschlagen hat. Und ich weiß, dass du ins Krankenhaus gekommen bist und dein Baby verloren hast.“
„Es gab jede Menge Gerede, stimmt’s? Damals.“
„Ja, ich glaube, ich habe etwas gehört, aber ich erinnere mich nicht, was es war und von wem es kam.“ Er legte eine Hand auf ihr Knie. Zu seinem Erstaunen ließ sie es nicht nur geschehen, sondern bedeckte seine Finger mit ihren. Doch dann zog sie die Hand wieder fort, und er nahm auch seine weg.
„Ich schäme mich noch immer dafür“, sagte Jane. „Ich wollte immer stark sein …“
„Aber du bist doch stark.“
Sie schluckte. „Ich war im fünften Monat. Es gab einen Streit. Ich weiß gar nicht mehr, womit er angefangen hat. Rusty schlug mich mehrmals ins Gesicht und stieß mich zurück. Ich fiel zu Boden. Ich krümmte mich, um das Baby zu schützen. Aber er trat mich in den Bauch.“
Wäre Rusty Jenkins nicht längst tot, hätte Cade ihn spätestens jetzt umgebracht. „Und du hast das Baby verloren.“
Sie nickte. „Als er fort war, kroch ich zum Telefon und wählte den Notruf. Sie brachten mich ins Krankenhaus. Alle fragten mich, was geschehen war. Meine Eltern, meine Freundinnen, die Schwestern, die Ärzte. Aber ich hatte solche Angst vor ihm, dass ich ihn nicht verraten habe.“
„Du hast geschwiegen.“
Wieder nickte sie. „Und irgendwann spielte es keine Rolle mehr. Rusty war tot. Es war alles vorbei.“
„Deine Eltern haben es nie erfahren?“
„Oh, die wussten schon Bescheid. Sie haben es sich gedacht, obwohl ich es ihnen nie erzählt habe.“
„Hast du es denn überhaupt mal jemandem erzählt?“
„Später. Ich habe eine Therapie gemacht. Und ich habe es Tante Sophie erzählt. Und irgendwann auch Celia und Jillian. Und ich … hatte immer vor, es dem Mann zu sagen, den ich mal heiraten würde.“
Cade lächelte. „Richtig. Der solide, verlässliche Typ.“
„Ja“, erwiderte sie traurig. „Genau der.“
Cade griff nach dem Kissen, das sie sich vor den Körper hielt, und zog vorsichtig daran, bis sie es losließ. Er warf es über die Schulter und streckte die Hand aus.
Sie seufzte leise, dann kam sie zu ihm. Er zog sie an sich, schlang die Arme um sie und vergrub das Gesicht in ihrem herrlich duftenden Haar, während sie sich noch enger an ihn schmiegte. Nun legte er eine Hand auf ihren Bauch und ließ sie zu einer Brust hinaufwandern. Zärtlich schob er ihr das Haar von der Schulter und küsste ihren Hals. „Jane?“
„Hm?“
„Was uns beide betrifft …“
Er spürte ihre plötzliche Anspannung. „Ja?“
„Ich … bin bereit, es zu versuchen.“
Sie drehte sich in seinem Arm, bis sie ihm ins Gesicht sehen konnte. „Was zu versuchen, Cade?“
„Das mit uns. Und das mit den Kindern.“
Mit einer Fingerspitze strich sie an seinem Kinn entlang. „Das mit den Kindern …“
„Aber eins solltest du wissen.“
„Was denn?“
„Falls du vorhaben solltest, die alleinerziehende Mutter meines Babys zu werden, vergiss es. Ich werde ganz bestimmt kein uneheliches Kind in die Welt setzen. Verstehst du, was ich meine?“, fragte er mit Nachdruck.
„Ich … ja, natürlich. Das will ich auch nicht. Ehrlich.“
Cade ließ sie los und setzte sich auf, um die Schublade des Nachttischs aufzuziehen. Wie er erwartet hatte, waren die Kondome noch da. Er nahm eins heraus. „Sag, was du willst über meine Vergangenheit als Frauenheld. Ich habe mich immer an eine eiserne Regel gehalten.“ Er schloss die Schublade und hielt das Kondom hoch.
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