Julia Collection Band 25
Party war.“
„Wo ist Nick?“
„Ich habe keine Ahnung. Aber Dr. Salves hat mich schon beraten. Wenn du Anzeige erstatten willst, dann wird er …“
„Nein! Wie könnte ich das tun? Er ist Lucys Mann!“ Plötzlich wechselte sie das Thema. „Ich habe Kopfschmerzen, und mir ist schlecht.“
Eine Sekunde später zitterte sie am ganzen Leib, und Silas verschwendete keine Zeit, sondern hob sie aus dem Bett und trug sie ins Badezimmer.
Aus dem Schlafzimmerfenster sah Julia zur Terrasse der Villa, wo Silas am Pool saß. Obwohl es bereits dämmerte, trug er nur Badeshorts. Seit einer Woche lag sie im Bett und erholte sich von den Wirkungen der Drogen und dem traumatischen Erlebnis auf Dorlands Party. Vor zwei Tagen hatte Dr. Salves ihr mitgeteilt, dass sie körperlich wieder völlig hergestellt sei, und tatsächlich waren die Panikanfälle und Albträume viel seltener geworden. Trotzdem hatte sie immer noch Angst, dass Silas aus Anstand gelogen hatte.
Leicht zittrig ging Julia nach draußen zu Silas.
„Silas, erzähl mir bitte noch einmal, was passiert ist … Ich ertrage es einfach nicht, dass ich mich nicht erinnern kann!“, bat sie.
„Nichts ist passiert.“
„Das sagst du mir immer wieder, aber wie kann ich wissen, dass du mich nicht nur schonen willst? Dr. Salves meint, ich würde mich vielleicht nie an alles erinnern.“
Silas nahm ihre Hand und ließ sie nicht los, obwohl Julia zusammenzuckte. „Ich habe bestimmte Verpflichtungen übernommen, als ich dich geheiratet habe“, begann er.
„Ja, und genau deshalb habe ich ja solche Angst, dass du mich nur beschützen willst“, platzte Julia heraus.
„Zumindest für mich“, sprach er einfach weiter, „besteht eine dieser Verpflichtungen darin, dafür zu sorgen, dass unsere Ehe das denkbar stärkste Fundament hat. Und ich halte Vertrauen und Ehrlichkeit für das stärkste Fundament einer Beziehung. Aber Vertrauen beruht auf Gegenseitigkeit, Julia. Ein Mensch kann es einem anderen bereitwillig schenken, oder der andere muss es sich erst verdienen. Aber beide haben die Pflicht, es zu respektieren. Ich weiß, dass du unsere Ehe respektierst und deiner Verantwortung für unsere Ehe den Vorrang vor allem anderen einräumen wirst. Weil ich dich kenne, weil ich weiß, dass ich es kann, vertraue ich dir. Und ich versichere dir, dass du mir auch vertrauen kannst. Natürlich halte ich es aber auch für meine Pflicht, dich zu beschützen. Und ich fühle mich schuldig, weil ich an dem Abend nicht früher bei dir war. Allerdings würde ich dich nicht beschützen, indem ich dich anlüge und damit zulasse, dass Ängste und Zweifel an dir nagen. Eine saubere offene Wunde heilt besser als eine verborgene. Glaub mir, ich hätte es dir gesagt, wenn du vergewaltigt worden wärst. Aber du bist in keiner Weise missbraucht worden. Ich war bei dir, als du zusammengebrochen bist, und nur ich habe dich angefasst. Das ist die Wahrheit. Ich kann dir leider dein Gedächtnis nicht zurückgeben, aber ich kann dir mein Wort geben, dass ich immer ehrlich zu dir sein werde.“
Tränen schimmerten in Julias Augen. Wie konnte sie nur das kostbare Geschenk zurückweisen, das Silas ihr anbot? Verzweifelt dachte sie daran, wie sie an diesem Morgen vor ihm zurückgewichen war, als er sie küssen wollte. Dabei war es nur ein kleiner harmloser Kuss gewesen. Doch sie fühlte sich immer noch besudelt und hatte Angst.
„Julia?“
Unfähig zu sprechen, schüttelte sie den Kopf und rannte zurück ins Haus.
Vom Schlafzimmer aus beobachtete sie, wie Silas zum anderen Ende des Pools ging. Die Abendbeleuchtung erhellte den geschützten ummauerten Terrassenbereich und zeigte Silas’ makellosen Körper mit den breiten Schultern und den schmalen Hüften.
Seine schwarz-weiß gemusterten Surfershorts mit den etwas längeren Beinen fand Julia viel erotischer als diese engen knappen Badehosen, die einige Männer bevorzugten. Sie begehrte ihn so sehr und fürchtete sich gleichzeitig davor, ihn zu berühren. Zwar versicherte er ihr immer wieder, dass sie weder von Nick noch von einem der Jungen vergewaltigt worden sei, trotzdem hatte Nick ihr zweifellos die Freude an ihrer sexuellen Beziehung zu Silas geraubt. Und diese körperliche Bindung hatte so viel dazu beigetragen, dass es so schön zwischen ihnen gewesen war.
Wollte sie wirklich zulassen, dass Nick ihr das antat? War sie so schwach und unsicher, dass er ihre Ehe zerstören konnte? Oder war sie stark genug, um Silas zu vertrauen?
Während
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