Julia Collection Band 25
Schultern, aber nicht vor Schmerz, sondern vor Verlangen nach mehr von ihm. Und sie konnte sich nicht daran hindern, ihren Wunsch auszusprechen. „Mehr … Ricardo … tiefer …“, flehte sie heiser.
Ihre Bitte ließ ihn seine Absicht vergessen, nicht die Kontrolle zu verlieren. Wie ein Sog überwältigte ihn sein eigener Wunsch, tiefer zu gehen und sie ganz zu besitzen. Er stieß härter zu, und Carly passte sich seinem Rhythmus an, klammerte sich an ihn, küsste ihn auf den Hals und die Schulter und stöhnte vor Lust, als er sie beide näher an den Rand der Ekstase trieb.
Diese Frau war einfach zu viel für seine Selbstbeherrschung. Immer noch wollte er seinen Höhepunkt hinauszögern, doch es war zu spät. Sein Körper forderte die Erlösung.
Fieberhafte Lust ließ Carly laut aufschreien, als sie von Ricardos heftigen pulsierenden Stößen mit ihm über die Grenze der Anspannung bis zur allerköstlichsten Entspannung getragen wurde.
Angestrengt versuchte sie hinterher, wieder normal zu atmen. Dicht an Ricardo gepresst, traten ihr Tränen in die Augen, obwohl sie nicht wusste, warum sie weinen sollte. Aber die Lust war einfach so viel größer und herrlicher gewesen, als sie es sich vorgestellt hatte.
Schwer ruhte sein Arm auf ihr, aber sie fand es wundervoll.
„Bist du okay?“, fragte er leise und sah ihr in die Augen.
„Ich glaube schon“, erwiderte sie zittrig. „Ich bemühe mich noch immer, wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Dass es so … so intensiv sein würde, hätte ich nicht gedacht. Weil du mich nicht … weil wir nicht … weil wir uns doch nicht lieben“, brachte sie schließlich heraus.
Statt zu antworten, zog Ricardo Carly fester an sich und küsste sie. Langsam, sanft und sehr zärtlich.
Es war sechs Uhr morgens, und der Park war still und leer. Carly schlief noch. Um sie nicht zu wecken, hatte Ricardo sich vorsichtig aus ihrer Umarmung gelöst und war leise aufgestanden.
Nachts war er immer wieder aufgewacht, hatte auf ihre Atmung gehorcht, sie beobachtet und im Geiste noch einmal die Intimität durchlebt, die sie miteinander geteilt hatten. Und er hatte versucht, seine Reaktion darauf zu begreifen.
Schließlich hatte er schon Sex gehabt, guten Sex. Aber niemals hatte er dabei auch nur annähernd so empfunden wie in dieser Nacht mit Carly.
Nach der Liebe hatte sie das Wort „intensiv“ benutzt, und es hatte seine Gefühle ziemlich genau widergespiegelt.
Warum sollten ihr Körper und ihr Verlangen so anders sein als bei den anderen? Nicht, weil sie Jungfrau gewesen war. Nein, ganz bestimmt nicht deshalb!
In den frühen Morgenstunden hatten sie sich erneut geliebt, und für ihn war es eine noch intensivere Erfahrung als beim ersten Mal gewesen. Carly hatte ihm klar zu verstehen gegeben, dass sie nichts bereute. Natürlich hatte er ihre Unschuld berücksichtigen müssen, als er sie genommen hatte, doch das war nicht der Grund für diesen großen Unterschied.
Also, was hatte sie Besonderes an sich? Was hatte einen so tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen, dass er in der Nacht immer wieder aufgewacht war und nachgesehen hatte, ob sie noch da war? Warum verkrampfte er sich vor Angst bei dem Gedanken, sie zu verlieren?
War es der unglaublich leidenschaftliche Sex, den er mit Carly gehabt hatte? Machte sie ihn aus einem unbegreiflichen Grund demütig und weicher? Ricardo wusste es nicht. Was auch immer es war, es hatte eine völlige Kehrtwendung in seinem Kopf ausgelöst. Anstatt zu überlegen, wie er möglichst schnell wieder von ihr wegkommen und mit den wirklich spannenden Dingen in seinem Leben weitermachen konnte – einer neuen Firmenübernahme zum Beispiel –, fragte er sich doch tatsächlich, wie er ihre gemeinsame Zeit verlängern könnte.
Ricardo sah auf seine Armbanduhr. Ob Carly schon aufgewacht war?
„Carly?“
Widerstrebend öffnete sie die Augen. Vor einer Stunde war sie aufgewacht und hatte sich gefragt, wo Ricardo stecken mochte. Nachdem sie geduscht und sich die Zähne geputzt hatte, war sie zurück ins Bett gegangen und sofort wieder eingeschlafen.
Jetzt saß Ricardo auf der Bettkante – vollständig angezogen. Carly setzte sich auf und wurde verlegen, als ihr einfiel, dass sie nackt war.
„Wir müssen heute Nachmittag nach Frankreich fliegen.“
„Oh. Ja, natürlich. Ich …“ Weiter kam sie nicht. Ricardo beugte sich vor und küsste sie. Als er die Zunge zwischen ihre Lippen gleiten ließ, legte sie ihm die Arme um den Nacken. Schon
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