Julia Collection Band 27
plötzlich weiche Knie.
„Vielleicht … ich bin nicht mehr sicher. Warum glaubst du, bin ich neulich weggefahren? Nachdem wir uns an jenem Abend geliebt hatten, musste ich erst einmal nachdenken.“
„Und?“, flüsterte Andrea, während sie leicht die Beine spreizte, damit er sie noch intensiver liebkosen konnte. Sie war noch nie so erregt gewesen – nicht einmal in seinem Wagen neulich. „Hast du etwas herausgefunden?“ Hatte er? Oh, wenn er jetzt die richtigen Dinge sagte, würde sie schwach werden und ihm alles erzählen.
„Nein. Manche Fragen kann ein Mann nicht allein beantworten. Ich hätte hierbleiben und mit dir reden sollen.“
Andrea stöhnte vor Verlangen auf und vergaß völlig das Thema ihrer Unterhaltung.
„Das fühlt sich gut an, nicht? Andrea, wir bilden eine Einheit, erkennst du das denn nicht? Wir waren schon als Kinder so. Immer waren wir zusammen, ob beim Spielen oder wenn wir etwas ausheckten. Du musst dich doch auch daran erinnern.“
„Sag jetzt nichts“, murmelte sie. Sie konnte sich nicht länger auf den Beinen halten, selbst wenn er sie festhielt. „Lass uns woanders hingehen.“
„Lädst du mich in dein Bett ein?“
„Fass es nicht in Worte“, stöhnte sie. „Wenn du jetzt anfängst zu reden, ist alles vorbei.“
Er sagte kein Wort mehr. Stattdessen ließ er sie los, nahm ihre Hand und eilte mit Andrea ins Schlafzimmer.
Während sie sich leidenschaftlich küssten, rissen sie sich gegenseitig die Kleider vom Leib. Nackt und eng umschlungen, fielen Andrea und Keith zusammen aufs Bett.
„Keith, bitte komm“, flehte Andrea.
Diese Aufforderung erregte Keith so sehr, dass er, ohne zu zögern, in sie eindrang. „Andrea … Liebling“, stöhnte er.
Sie befand sich in einer anderen Welt, so wie neulich in seinem Wagen, doch diesmal war es noch schöner. Sie wand sich hemmungslos unter ihm und fiel in seinen Rhythmus ein. Sie wünschte, es würde niemals enden. Das musste Liebe sein.
Nein!, dachte sie erschrocken und schob das Wort beiseite, als die Lust sie überwältigte. Liebe war etwas anderes. Dies hier war nichts weiter als pures körperliches Verlangen. Liebe war … na ja, dies hier war es jedenfalls nicht.
Auch Keith wünschte, es würde nie enden, denn sobald es vorbei war, würden sie reden müssen. In vielen Fällen war Reden die beste Medizin, doch Andrea war sehr verschlossen und hütete ihre Gedanken wie einen Schatz, sodass er fürchtete, sie könnten wieder in eine Sackgasse geraten, oder er könnte sie wieder unabsichtlich verärgern. Sie reagierte allergisch auf Forderungen, also musste er sehr vorsichtig vorgehen, ohne selbst als Schwächling dazustehen. Andrea war eine sehr starke Frau, und sie hatte ihre Prinzipien. Wenn sie wollte, konnte sie sich jederzeit gegen ihn wenden.
Nur nicht jetzt, wo sie in seinen Armen lag und vor Glück stöhnte, weil er ihr genau das gab, wonach sie sich sehnte. Wenn sie sich liebten, war er der Stärkere. Im Moment jedenfalls. Aber vielleicht würde sie beim nächsten Mal die Initiative ergreifen. Er bezweifelte nicht, dass sie das tun würde, was sie wollte.
Das war der Schlüssel! Seine Erregung steigerte sich, denn herauszufinden, was Andrea wirklich wollte, war der Schlüssel für eine mögliche gemeinsame Zukunft. Mit immer schnelleren Bewegungen trieb er sie unaufhörlich dem Gipfel entgegen. Sie rief seinen Namen, und innerhalb von Sekunden erklommen sie – wie schon beim letzten Mal – in völliger Harmonie den Höhepunkt, eine Tatsache, die Keith erstaunlich fand.
Später, als er wieder sprechen konnte, stützte er sich auf den Unterarmen ab, um Andrea anschauen zu können, und meinte: „Weiß du eigentlich, was für ein außergewöhnliches Paar wir sind?“
11. KAPITEL
„Ein … Paar?“, wiederholte Andrea heiser. Von all dem, was Keith gerade gesagt hatte, hatte sie eigentlich nur das Wort „Paar“ registriert. Sie wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Hielt er sie beide wirklich für ein Paar, mit allen Verpflichtungen, die dazugehörten?
Sie schaute forschend in seine glänzenden dunklen Augen. „Deine Augen sehen aus wie Schokoladenküsse“, hatte sie ihn als Kind geneckt. Und er hatte lachend erwidert, ihre würden aussehen wie blaue Buntstifte. Er hatte sogar den kobaltblauen Stift aus dem Kasten genommen und ihn ihr gezeigt. Sie hatte gekichert.
Jetzt war ihr nicht nach Kichern zumute. Sie fühlte sich völlig entspannt und befriedigt. Keith war der einzige Mann, der das
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