Julia Collection Band 27
nicht über jede Erinnerung glücklich, so wie du es anscheinend bist. Als Kind war ich zum Beispiel nur dein Schatten. Und das bin ich jetzt ganz sicher nicht mehr und werde es auch nie wieder sein.“
„Andrea, du warst nicht mein Schatten, du warst mein Kumpel, meine beste Freundin.“
„Bis zur Highschool“, entgegnete sie eisig, denn seine Verwandlung vom besten Kumpel zum eingebildetsten und begehrtesten Jungen der Schule schmerzte noch immer. „Du hattest dich in einen absoluten Idioten verwandelt.“
„Hormone richten nun einmal merkwürdige Dinge bei Jungs an. Bei Mädchen auch, vermute ich. Wie auch immer, auf dem College lief doch alles wieder glatt, oder?“
„Bis zu einem gewissen Punkt.“
„Dieser Punkt war die Schlafzimmertür, richtig? Verdammt, ich habe dich gewollt. Jede verdammte Minute jedes verdammten Tages habe ich mich nach dir gesehnt. Und du musstest ständig von deiner Hochzeitsnacht reden. Ich hoffe wirklich, dass Jerry O’Rourke deine Jungfräulichkeit zu schätzen wusste, denn du hast sie behütet, als wäre sie heilig. Und vielleicht war sie das auch. Vielleicht hattest du recht und ich unrecht. Wie soll man das jetzt noch wissen? Seitdem ist so viel passiert. Du hast geheiratet, ich habe geheiratet …“ Keith verstummte.
Dann sprach er leise weiter: „Aber wir sind jetzt nicht mehr mit anderen Partnern verheiratet, Andrea. Und wir sind auch keine Kinder mehr. Die Bindung zwischen uns ist immer noch stark, so wie damals, als wir jünger waren, nur dass sie jetzt noch besser ist, denn wir sind beide vernünftiger. Ich jedenfalls.“
Andrea rang die Hände unter dem Tisch. Dies war der perfekte Zeitpunkt, um ihm zu erzählen, dass er Vater werden würde – wenn sie es jemals tun wollte. Das war das Problem. Konnte sie standhaft bleiben in ihrem Entschluss, ihn im Dunkeln zu lassen?
„Andrea“, meinte er, „liebst du mich denn nicht einmal mehr ein wenig?“
Sie hatte sich gerade gefragt, wie persönlich diese Unterhaltung wohl noch werden würde, aber nie im Traum hätte sie mit solch einer Frage gerechnet. „Keith, bitte frag mich nicht so etwas“, stammelte sie.
Er sah ihr tief in die Augen. „Warum nicht?“
Andrea errötete, eine Tatsache, die sie wütend machte – sie durfte sich durch so eine Aussage, die wahrscheinlich nur darauf abzielte, sie wieder zu verführen, von ihrer Entscheidung bezüglich des Babys nicht abbringen lassen –, und antwortete hart: „Okay! Ich vermute, dass irgendein kindlicher Teil von mir dich immer – ich bringe das Wort lieben nicht über die Lippen – also sage ich, dass aufgrund unserer gemeinsamen Vergangenheit ein Teil von mir wohl immer einen Teil von dir mögen wird.“
„Das ist alles?“ Keith lehnte sich zurück und starrte sie herausfordernd an. „Ich habe an weit mehr gedacht!“
„Nein, ich fürchte, ich weiß es nicht. Genauer gesagt, ich will es auch nicht wissen.“ Nervös stand sie auf, holte die Kaffeekanne und schenkte seinen Becher wieder voll. Sie hatte sich auch Kaffee nehmen wollen, erkannte aber plötzlich, dass noch mehr Koffein vielleicht nicht so gut wäre, sie war nervös genug.
Als sie die Kanne zur Maschine zurückbrachte, war sie völlig überrascht, als Keith auf einmal hinter ihr stand. Im nächsten Moment hatte er die Arme um sie geschlungen und schmiegte das Gesicht in ihr Haar.
„Nein, Keith“, flüsterte sie, aber er glitt mit den Händen über ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Hüften. Gleichzeitig presste er sich verlangend an sie, sodass sie spürte, wie sehr sie ihn erregte.
Andrea redete sich ein, dass sie das hier nicht wollte, doch ihr Herz hämmerte wie verrückt, und der heiße Schauer, der sie durchströmte, überzeugte sie vom Gegenteil. Sie fühlte sich schwach und willenlos, so wie neulich im Park, und lehnte sich schließlich an Keith.
„Liebling“, flüsterte er rau, „wenn wir allein bei solch einfachen Berührungen so außer uns geraten, dann hat das etwas zu bedeuten.“
„Das … das sind keine einfachen Berührungen“, keuchte sie, als er die Hand unter ihren Morgenmantel schob. „Keith, wir können das nicht machen.“ Wie sollte sie ihre Schwangerschaft geheim halten, wenn sie weiterhin mit dem Vater ins Bett ging? Sie stöhnte auf.
„Doch, das können wir!“ Er legte eine Hand auf die feinen Löckchen zwischen ihren Schenkeln und streichelte Andrea sanft.
„Du willst dich genauso wenig binden wie ich.“ Ihr wurde schwindelig, und sie hatte
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