Julia Collection Band 27
mehr miteinander redet, so wie in den letzten achtzehn Jahren?
Andrea seufzte. Sie wusste nicht, was sie wollte, bis auf eins: Sie wollte die Uhr zurückdrehen bis zu dem Zeitpunkt, als man ihr von der Spende des „Texas Cattleman’s Clubs“ berichtet hatte. Sie würde die Teilnahme am Ball ablehnen, und jemand anderes würde hingehen.
Alles, was mit Keith seitdem passiert war, wäre dadurch ausgelöscht. Er wäre heute nicht hier. Sie hätten sich nicht im Park getroffen und sich nicht geliebt. Ihr Leben wäre wieder normal, die geordnete Stille ihres täglichen Lebens wäre nicht durcheinander gebracht worden.
Aber du wärst nicht schwanger. Und sie wollte dieses Baby. Sie wollte es mehr, als sie je etwas gewollt hatte.
„Andrea!“
„Was ist?“
„Ich stehe klatschnass in deinem Wirtschaftsraum. Bring mir doch bitte etwas zum Abtrocknen, dann kann ich meine Sachen in den Trockner stecken.“
Sie stand auf. „Ich hole dir Handtücher.“
„Danke“, rief Keith. Er hatte begonnen, sich auszuziehen, und als Andrea mit den Handtüchern kam, war er splitterfasernackt.
„Also wirklich“, meinte sie gedehnt. „Du bist ja schneller aus deinen Hosen raus als sonst jemand, den ich kenne.“
Keith grinste. „Du kennst einfach nicht die richtigen Leute, Liebling.“ Er nahm sich das größte Handtuch vom Stapel und wickelte es sich um die Hüften. „So, jetzt ist wieder alles züchtig bedeckt. Wie funktioniert dieser Trockner?“
„Wahrscheinlich so wie deiner.“
„Damit beschäftige ich mich nie, Liebling.“
„Also soll ich ihn dir anstellen, oder wie?“
Keith zuckte mit den Schultern. „Ich weiß, es ist ein harter Job, aber jemand muss ihn ja machen.“
„Wer putzt dir die Nase und wäscht dir den Rücken?“ Andrea schaltete den Trockner an.
„Ob du es glaubst oder nicht, aber ich kann mir die Nase allein putzen. Das Rückenschrubben, das ist natürlich etwas ganz anderes.“ Er schlang von hinten die Arme um sie. „Ich wette, darin bist du großartig“, meinte er und vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. „Verflixt, du duftest immer so gut. Was benutzt du für ein Parfüm?“
„Ich benutze selten eins. Was du riechst, sind nur meine Creme und das Shampoo. Keith, bitte, hör auf.“
„Ich kann nicht anders“, raunte er heiser. „Ich kann nur noch an dich denken.“
„Was wohl der Grund war, warum du nach Mexiko geflüchtet bist, nachdem wir uns … äh … nach unserem ersten Mal.“
Die Aussage ernüchterte Keith. Er könnte sie sicherlich wieder ins Bett locken, aber es stand noch etwas zwischen ihnen. Es kam ihm wie eine verschlossene Tür vor, und selbst wenn sie sich liebten, blieb diese Tür fest verschlossen. Wenn ihre Beziehung Bestand haben sollte – und das wünschte er sich –, dann musste er den Schlüssel zu diesem Schloss finden.
Er neigte den Kopf und küsste sie auf den Hals, bevor er leise sagte: „Lass uns den Kamin anmachen und gemeinsam dem Regen lauschen.“ Er ließ sie los.
„Okay. Gute Idee.“ Nervös eilte Andrea davon.
Keith folgte ihr auf den Fersen und genoss den Anblick ihres geschmeidigen Ganges, während er sich wünschte, sie trüge auch nichts weiter als ein Handtuch um die Hüften. Nicht dass ihr Morgenmantel ein großes Hindernis darstellte, sollten sie beide wieder in Stimmung geraten. Vielleicht würden sie das. Wie konnte ein Mann eine stürmische Nacht besser verbringen als mit einer Frau, die ihm das Gefühl gab, jung zu sein? Andrea tat es. Ja, wenn er es recht überlegte, dann war er sich sicher, dass ihre Beziehung Bestand haben würde. Er musste nur noch Andrea davon überzeugen.
„Da du im Haushalt ja so hilflos bist, mache ich wohl lieber den Kamin an“, meinte Andrea, als sie ins Wohnzimmer kamen.
Keith lächelte. „Ja, Liebes.“
„Wie überlebst du überhaupt auf dich allein gestellt?“, fragte sie, während sie den Gaskamin anstellte.
„Oh, ich habe reichlich Hilfe.“
„Kann ich mir vorstellen.“
„Bezahlte Hilfe.“
„Na ja, mit genügend Geld kann man wohl alles kaufen.“
„Das stimmt nicht.“
„Nenn mir eine Sache.“ Sie setzte sich wieder auf den Sessel, während Keith sich auf dem Sofa niederließ.
„Liebe. Sex kann man kaufen, sogar Gesellschaft kann man sich kaufen, aber nicht Liebe, Andrea.“
„Ich bin überzeugt, dass du dir einen ziemlich guten Ersatz kaufen könntest, in Anbetracht der Tatsache, wie viele allein stehende Frauen alles dafür geben würden, um einen Mann wie
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