Julia Collection Band 27
du mich dann bitte auf meinem Handy anrufen?“ Jason notierte die Nummer und schob sie dem Portier zusammen mit dem Geldschein hin.
„Sicher. Sie brauchen mir nicht noch mehr Geld zu geben.“
„Nimm es nur. Und danke für deine Hilfe.“
„Gut, Sir. Jederzeit, Mister Windover.“
Jason ging hinaus. Als der Parkwächter sein Auto vorgefahren hatte, entdeckte er einen weißen Zettel hinter dem Scheibenwischer und las die Nachricht.
Ihr Pick-up steht vor dem Büro des Sheriffs. Danke, dass Sie ihn mir geliehen haben.
Am liebsten hätte Jason gegen einen Reifen getreten, aber er hatte das niederschmetternde Gefühl, dass Meredith ihn beobachtete und auslachte. Er fluchte leise, stieg ein und sah an der Fassade des Hotels hoch, konnte aber niemand an einem der Fenster entdecken. Er schlug mit der Hand auf das Lenkrad. „Verdammt!“ Wo war die Wildkatze? Und was würde sie wohl demnächst anstellen?
4. KAPITEL
Nur widerwillig spazierte Jason später an diesem Morgen in den eleganten Tagungsraum des „Texas Cattleman’s Club“. Der Kaffee wurde in einer Silberkanne serviert, der Tee in feinem hauchdünnem Porzellan.
Als Sebastian das Wort ergriff, stand Jason sofort im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. „Dorians Reifen wurde aufgeschlitzt. Und wir gehen davon aus, dass du Meredith Silver nach der Tat gefasst hast. Hast du sie schon dahin zurückgeschickt, wo sie hergekommen ist? Oder ist sie immer noch auf deiner Ranch?“
Jason spürte, dass er rot wurde. „Sie ist nicht auf meiner Ranch“, erklärte er verlegen.
„So? Wo ist sie?“, fragte Robert.
Jason stellte sich mürrisch zehn neugierigen Männern. „Ich weiß nicht, wo sie ist, zum Teufel.“
„Hat die Frau dich etwa reingelegt, Playboy?“ Robert grinste.
„Verdammt“, sagte Jason, und alle lachten.
„Sie ist unserem CIA-Agenten glatt entwischt“, flachste Sebastian.
„Ich habe die kleine Wildkatze ziemlich unterschätzt.“ Jason wusste, dass er den Spott der anderen Männer hinnehmen musste. „Ich werde sie finden.“
„Finde sie schnell, bevor sie noch mehr Unheil anrichtet. Ich musste mir einen neuen Reifen kaufen“, meinte Dorian schroff.
„Wann hast du sie zuletzt gesehen?“, fragte Sebastian mit einem Zwinkern in den Augen.
„Gestern Abend war sie auf meiner Ranch.“
„Sie ist von deiner Ranch entwischt?“, fragte Robert ungläubig. „Du hast doch eine Alarmanlage.“
„Ja.“ Jason erntete noch größeres Gelächter. „Ich werde die kleine Wildkatze finden“, versicherte er.
Robert wurde jetzt ernst und sah die anderen Männer aufmerksam an. „Wir müssen uns über etwas anderes unterhalten. Wir werden versuchen, Nachforschungen über Erics Mörder anzustellen. Sebastian ist ja jetzt von der Anklage freigesprochen, aber hier in Royal läuft immer noch ein Mörder herum. Und es sieht so aus, als ob es in unserer Runde eine undichte Stelle gibt. Ich kann das jetzt hier nicht weiter ausführen.“ Sofort wurde die Atmosphäre eisig, und Jason dachte an Dorian. Aber er richtete seine Aufmerksamkeit weiter auf Robert, der jedem der Männer prüfend ins Gesicht sah.
„Wie können wir herausfinden, wer es ist?“, fragte Keith Owens.
„Vermutlich fällt der Verdacht sofort auf mich“, erklärte Dorian. „Ihr kennt euch ja alle schon ein Leben lang. Und jetzt wirft mir diese verrückte Frau auch noch Dinge vor, die ich nie getan habe.“
„Im Moment erhebt niemand irgendwelche Anschuldigungen“, erklärte Robert. „Wir müssen nur wachsamer sein.“
Die Männer fuhren fort, über die Probleme bei „Wescott Oil“ zu reden, aber die Atmosphäre war gespannt, und bald darauf löste sich die Gruppe auf. Zum Schluss war Jason mit Robert allein.
Jason machte die Tür zu. „Ich habe dich gebeten, noch ein paar Minuten zu bleiben, um dir zu sagen, was ich von Meredith Silver erfahren habe.“
Robert brach wieder in Gelächter aus. „Wie hat sie denn deine Alarmanlage ausgeschaltet?“
„Die Anlage ist uralt. Mein Vater hat sie einbauen lassen, als ich ein Kind war. Und noch heute wird ein neues Alarmsystem installiert.“
Robert nickte und grinste. „Also, was gibt es?“
„Sie hat mir erzählt, dass Dorian ihre Schwester sitzen gelassen hat.“
„Was er bestreitet. Hat sie Beweise?“
„Nein. Sie sagte, er habe für das, was er getan oder gelassen hat, immer einleuchtende Gründe angeführt. Er vermied es, verräterische Spuren zu hinterlassen. Es gibt keine Fotos, keinen Ring, nichts. Ihre
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