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Julia Collection Band 27

Julia Collection Band 27

Titel: Julia Collection Band 27 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackie Merritt , Sara Orwig , Kathie Denosky
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doch gut. Sie hatte einen wunderbaren Mann geheiratet, und Jerry würde immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen behalten. Sie war gesund, hatte diesen Job, den sie liebte, nette Freunde und konnte für den Rest ihrer Tage in finanzieller Sicherheit leben. Und trotzdem war ihr zum Heulen zumute, weil ein Mann, der kein Recht hatte, in ihre sichere kleine Welt einzubrechen, ihre kleinen Schüler zum Lachen brachte.
    Andrea unterdrückte die Tränen, doch sie fragte sich, was für ein Mensch Keith Owens war. War sie zu hart zu ihm gewesen? Was war, wenn er einfach nur ihre Freundschaft wieder aufleben lassen wollte? Wahre Freundschaft war schließlich etwas Wunderbares und zudem äußerst selten. Konnte sie wirklich aufrichtig sagen, dass ihre jetzigen Freunde wertvoller waren als Keith damals?
    Ach, hör auf! Wenn er nur Freundschaft will, warum hat er dich dann in der Limousine geküsst? Mach dir doch nichts vor. Du weißt genau, was er im Sinn hat! Du hast auf dem College nicht mit ihm geschlafen, und er ist entschlossen, dich jetzt herumzukriegen, damit er einen Erfolg mehr verbuchen kann.
    Andrea zuckte zusammen, als Keith ihre Schulter berührte und sagte: „Fertig. Jetzt bist du wieder dran.“ Er reichte ihr das Buch und grinste. „Du warst wohl im Land der Träume, was?“
    „Ja“, erwiderte sie trocken. „Das war ganz sicher ein Traum.“ Sie stand auf und ging zu den Kindern. „Es ist Zeit für die Pause. Bitte steht alle auf und kommt mit mir. Denkt daran, dass wir beim Hinausgehen leise sind.“
    Keith folgte ihnen und beobachtete Andrea und ihre Klasse das erste Mal auf dem Spielplatz. Sie ging so locker und natürlich mit diesen Kindern um, und es war offensichtlich, dass die sie gern mochten. Sie wäre – und bei dem Gedanken blieb Keith fast die Luft weg – eine wunderbare Mutter.
    Er verließ die Schule, als sie mit den Kindern wieder hineinging, wartete aber im Wagen. Andrea entdeckte ihn, als sie mittags herauskam, und blieb abrupt stehen, um zu überlegen, wie sie mit der Situation umgehen sollte. Eigentlich hatte sie nur zwei Möglichkeiten: Entweder fuhr sie mit ihrem albernen Streit fort, für den sie sich selbst die Schuld gab, denn Keith hatte nichts gesagt oder getan, um sie zu beleidigen, während sie ihn bei jeder Gelegenheit kritisiert hatte, oder sie konnte nett zu ihm sein. Man musste ja nicht gleich mit einem Mann ins Bett gehen, wenn man nett zu ihm war. Sie würde schon mit ihm fertig werden. Entschlossen straffte sie die Schultern. Irgendwann würde er begreifen, dass sie wünschte, er würde aus ihrem Leben verschwinden.
    Andrea ging zu ihrem Auto, doch sie tat nicht so, als würde sie Keith nicht bemerken. Stattdessen sah sie zu ihm hin und meinte: „Du hast die Geschichte sehr gut vorgelesen. Den Kindern hat es gefallen.“
    Hoch erfreut über dieses Kompliment stieg Keith aus seinem Wagen und kam zu ihr. „Möchtest du mal etwas Lustiges hören? Mir hat es auch gefallen, Andrea. Langsam beginne ich zu verstehen, warum du so erpicht darauf warst, Lehrerin zu werden.“
    Es war ein heikles Thema für Andrea, denn sie würde niemals vergessen, wie grausam er sie beschuldigt hatte, ihr Talent und ihre Ausbildung zu vergeuden, indem sie unterrichtete, statt mit ihm in die Computerbranche einzusteigen. Er konnte jene schreckliche Nacht doch nicht vergessen haben! Aber da sie beschlossen hatte, nett zu sein, lächelte sie nur.
    „Ich muss los“, meinte sie. „Ich habe noch eine Menge zu erledigen.“ Sie stieg in ihr Auto.
    Bevor sie die Tür schließen konnte, beugte Keith sich jedoch vor. „Andrea, würdest du mit mir essen gehen?“
    „Essen?“ Verdammt, kaum reichte sie ihm den kleinen Finger, griff er schon nach der ganzen Hand. „Keith, wirklich … ich … ich gehe selten aus.“
    „Du bist nicht dafür bekannt, dass du dich jeden Abend amüsieren gehst“, erwiderte er mit einem belustigten Lächeln, „aber ich habe dich schon mit eigenen Augen im Restaurant gesehen.“
    „Ja, sicher … gelegentlich“, entgegnete sie. „Aber ich kann nicht mit dir ausgehen.“
    Keith kniff die Augen zusammen. Er war über die zögerliche Annäherung erfreut gewesen, aber er wollte mehr. Doch er zeigte seine Enttäuschung nicht. „Okay, dann vielleicht ein anderes Mal“, sagte er freundlich und trat zurück.
    Keith brauchte Andrea nicht sehr dicht zu folgen, denn er kannte den Weg zu ihrem Haus, und von der Route, die sie nahm, wusste er, dass sie auf dem Heimweg

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