Julia Collection Band 27
war.
Als Andrea zu Hause ankam, hatte sie noch immer ein seltsames Gefühl. Unabhängig davon, wie sie Keith behandelte, immer blieb er ihr einen Schritt voraus. Sie öffnete ihr Garagentor mit der Fernbedienung und fuhr hinein, erleichtert, zu Hause zu sein und sicher vor Keiths Anziehungskraft.
„Oh nein!“, stöhnte sie. Keiths Anziehungskraft? Was war nur mit ihr los?
Im nächsten Moment sah sie, dass Keiths Wagen direkt hinter ihr auf die Einfahrt bog. Er war ihr nach Hause gefolgt. Benommen starrte sie in den Rückspiegel.
Keith stieg aus, schloss die Tür und kam in die Garage. Er schloss das Tor, indem er auf den Knopf in der Wand drückte, und Andreas Puls begann zu rasen. Jetzt waren sie ganz allein. Sie wusste nicht, ob sie ihn noch länger auf Abstand halten konnte.
Keith öffnete ihre Wagentür, doch sie rührte sich nicht vom Fleck, sondern blickte starr geradeaus.
„Andrea?“, fragte er leise.
„Jetzt reicht es aber, Keith. Warum dringst du in meine Privatsphäre ein?“
„Bitte, so darfst du es nicht sehen.“ Aber natürlich hatte sie recht. Genau das tat er. Plötzlich war er sich seiner nicht mehr so sicher. „Irgendwie scheine ich bei dir nichts richtig machen zu können.“
„Warum willst du das? Ich … verstehe dich nicht“, sagte sie mit zitternder Stimme.
„Ich verstehe dich auch nicht, aber ich möchte es gern. Wäre es wirklich so schlimm, wenn wir beide wieder Freunde würden, Andrea?“
„Freundschaft ist nicht das Einzige, was du im Sinn hast.“
„Das stimmt, aber ich bin willens, damit anzufangen.“ Er schwieg einen Moment, bevor er fortfuhr: „Können wir nicht ins Haus gehen? Du weißt ja nicht, wie oft ich hier vorbeigefahren bin und mich gefragt habe, was du wohl tust.“
„Das hast du nicht“, entgegnete sie verblüfft. „Sag mir, dass du das nicht getan hast.“
„Warum sollte ich lügen?“ Er streckte ihr eine Hand hin, um ihr beim Aussteigen zu helfen. „Nimm mich mit hinein. Biete mir einen Drink an und rede mit mir. Behandle mich einfach wie einen alten Freund, denn das bin ich, Andrea, das werde ich immer sein, egal wie sehr du dich auch dagegen zu wehren versuchst.“
Andrea schaute auf die Hand und wusste, wenn sie sie ergriff und ihn zu sich ins Haus bat, dann beging sie einen großen Fehler. Er besaß einen stärkeren Willen als sie, und nach einiger Zeit würde sie schwach werden.
Doch dann schaute sie ihm in die Augen, und auf einmal überfielen sie Gefühle, von denen sie geglaubt hatte, sie wären schon längst vergessen.
„Ich werde uns etwas zum Mittag machen“, sagte sie mit unsicherer Stimme, wohl wissend, dass er gewonnen hatte.
Sie konnte nur noch hoffen, dass er keinen Annäherungsversuch machen würde, denn sie bezweifelte ernsthaft, dass sie ihm widerstehen konnte.
5. KAPITEL
Keith fühlte sich vom ersten Moment an in Andreas Haus wohl. „Es ist hübsch, Andrea. Warm und gemütlich.“
„Danke. Schau dich ruhig um. Ich bin in der Küche.“
„Das tue ich gern.“
Als er davonschlenderte, lehnte Andrea sich seufzend gegen den Kühlschrank. Es kam ihr unglaublich vor, dass Keith tatsächlich hier in ihrem Haus war. Ihr Herz raste, und ihr zitterten die Hände. Warum hatte sie sich darauf eingelassen? Statt ihn entschlossen wegzuschicken, hatte sie nachgegeben und ihn sogar noch zum Mittag eingeladen!
Du meine Güte, was sollte sie ihm denn machen? Hastig drehte sie sich um und öffnete den Kühlschrank. Während sie die Regale durchsah, überlegte sie, was sie daraus zubereiten konnte.
Als Keith wieder in die Küche kam, deckte Andrea bereits den Tisch. „Kann ich helfen?“, fragte er.
„Alles so weit fertig.“ Sie kam von der Essecke zurück zur Arbeitsplatte, wo sie den Salat anrichtete. „Setz dich“, sagte sie, ohne Keith anzuschauen.
Er marschierte zum Tresen und setzte sich auf einen der Hocker. „Erinnerst du dich daran, wie wir als Kinder immer Erdnussbutterbrote in unserem Fort gegessen haben, die du von zu Hause mitgebracht hast?“
„Ja, zusammen mit so vielen Packungen Saft, wie ich tragen konnte.“
„Also hast du unser Fort auch nicht vergessen.“
„Natürlich nicht. Es war ein Bestandteil meiner Kindheit.“
„Es war ein tolles Fort. An einem Tag war es ein Raumschiff und am nächsten eine Räuberhöhle. Wir hatten viel Fantasie damals.“
„Das haben die meisten Kinder.“
„Zu schade, dass man erwachsen werden muss“, murmelte Keith. „Es passiert so schnell.“
„Du
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