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Julia Collection Band 28

Julia Collection Band 28

Titel: Julia Collection Band 28 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNDA SANDOVAL JUDY DUARTE KAREN ROSE SMITH
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Decke heraus. „Du wirst dich erkälten.“
    „Danke.“ Er griff zwar nach der grün und blau karierten Decke, legte sie aber nicht um sich, sondern drückte sie gegen seinen Körper.
    „Was gibt es denn?“, fragte sie und schwankte zwischen Bangen und Hoffen. Würde er ihr eine Abtreibung vorschlagen? Ihr Vorwürfe machen? Wollte er für immer aus ihrem Leben verschwinden?
    „Deine Nachricht heute hat mich ziemlich überrascht, und … darum habe ich mich vorhin auch wie … wie ein Idiot angestellt. Es tut mir leid.“
    „Ist schon okay.“
    „Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht am Leben des Kindes teilnehmen möchte.“
    „Schön“, meinte sie erleichtert. „Ich kann mir nicht vorstellen, wie mein Leben ohne Dad verlaufen wäre. Wir waren uns immer sehr nahe.“
    „Bei mir war das anders“, erklärte Sullivan. „Mein Vater war nie da. Meine Eltern hatten immer Wichtigeres zu tun, als ihrem Kind ein gutes Zuhause zu bieten.“
    „Das war für dich sicher sehr schwer.“
    „Du hast keine Ahnung, wie schwer. Mein Dad war permanent geschäftlich unterwegs, und meine Mom war es leid, darauf zu warten, dass er heimkommt und sie zu Partys und anderen gesellschaftlichen Ereignissen begleitet. Darum ist sie ohne ihn ausgegangen. Wenn sie nicht bei einer Dinnerparty oder einer Wohltätigkeitsveranstaltung war, hat sie Urlaub mit Freunden gemacht.“
    „Hat sie dich wenigstens mitgenommen?“, fragte Lissa.
    „Ich hatte ein Kindermädchen“, erwiderte er. „Mehrere.“
    Da er sich offenbar einiges von der Seele reden wollte, nahm Lissa seine Jacke und hängte sie auf. Das hier dauerte länger.
    „Eines Tages ist meine Mutter mit mir in der Stadt essen und dann ins Kino gegangen. Wir haben einen Mann getroffen, den sie als ihren Cousin Tom vorstellte. Später haben wir ihren Wagen stehen gelassen, und Tom hat uns in seinem Wagen heimgebracht. Er hat mich dem Kindermädchen übergeben, und die beiden sind wieder weggefahren.“
    Fröstelte er, weil er fror oder weil die Erinnerung zu schmerzhaft war? Lissa wusste es nicht.
    „Dad sollte erst in zwei Tagen aus Europa zurückkommen, aber er traf unerwartet schon an diesem Nachmittag ein. Als er mich nach meiner Mutter fragte, erzählte ich, dass sie bei ihrem Cousin Tom ist. Woher sollte ich denn wissen, dass er gar nicht ihr Cousin war?“
    „Wie alt warst du?“, fragte sie.
    „Neun oder zehn. Trotzdem werde ich nie vergessen, was dann geschah.“
    Lissa griff nach der Decke und legte sie um ihn. „Willst du darüber reden?“
    „Das habe ich bisher nur ein einziges Mal getan, nämlich vor Gericht. Danach habe ich geschwiegen. Es könnte aber höchste Zeit sein, die alten Gespenster zu verjagen.“
    „Schon möglich.“
    „Dad hat mich in seinen großen schwarzen Caddy gesetzt, und dann musste ich ihm zeigen, wo meine Mutter ihren Sportwagen geparkt hatte. Er stand noch da, wir warteten, und die ganze Zeit schimpfte Dad über meine Mutter und erzählte mir Dinge, die kein Kind hören sollte.“
    Lissa hätte ihn gern tröstend in die Arme genommen, doch sie strich nur über den Rand der Decke.
    Sullivan seufzte. „Als der angebliche Cousin meine Mutter zurückbrachte, wartete Dad schon auf die beiden. Er schlug zuerst zu, und Tom blutete. Es wurde immer schlimmer, bis jemand die Polizei rief.“
    „Schrecklich, dass du das gesehen hast“, warf Lissa ein.
    „Bei der Scheidung musste ich aussagen.“
    Er stand plötzlich wie der verlorene Junge von damals vor ihr, und sie konnte nicht anders und drückte ihn an sich.
    „Ich habe schreckliche Angst, Lissa“, flüsterte er und hielt sie fest.
    „Wovor?“
    „Vor Versprechungen, die letztlich keiner von uns halten kann.“
    „Versprechungen, die das Kind betreffen?“, fragte sie.
    „Nein, uns.“
    „Und?“
    „Ich finde“, sagte er vorsichtig, „wir sollten wegen des Kindes ans Heiraten denken.“
    „Es ist schön, dass du Verantwortung übernehmen willst, Sullivan“, erklärte sie, „doch das reicht nicht für eine Ehe.“
    „Warum nicht? Gehört Verantwortung denn nicht dazu?“
    „Doch, aber eine Ehe muss auf Liebe aufbauen, um Bestand zu haben.“
    „Und was ist, wenn ich mich in dich verliebt habe?“, fragte er leise.
    Sie sah ihm an, wie viel ihn dieses Eingeständnis gekostet hatte, legte ihm die Hand an die Wange und strich über die leichten Bartstoppeln.
    Er hielt ihre Hand fest. „Glaubst du, du könntest lernen, mich zu lieben?“, fragte er. „Ich meine, wenn du

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