Julia Collection Band 28
Blatt.
Sullivan warf einen Blick darauf und gab es an Lissa weiter. „Für dich, Schatz.“
„Noch etwas, Sir“, sagte der weißhaarige Mann. „Hier ist die Flasche, die Sie bestellt haben.“
Sullivan bedankte sich und schloss die Tür, während Lissa die Nachricht las.
„Schlechte Neuigkeiten?“, fragte er, weil sie die Stirn runzelte.
„Nein, sogar gute. Mom hat angerufen. Jared hat Adam gefunden. Der Familienname war falsch geschrieben. Darum hatten sie zuerst keinen Erfolg.“
Sullivan setzte sich mit ihr aufs Bett und legte den Arm um sie. „Das ist doch großartig.“
„Ja.“ Sie lächelte den Mann an, den sie immer lieben würde. „Ich kann es kaum erwarten, ihn kennenzulernen.“
„Willst du die Hochzeitsreise abkürzen?“
„Auf keinen Fall“, wehrte sie ab. „Ich möchte jede einzelne Minute genießen.“
Er hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Und ich möchte jeden einzelnen Tag unseres Lebens genießen.“
Er öffnete die Flasche mit dem leicht moussierenden Traubensaft und füllte die beiden Gläser. Eines reichte er Lissa und hob sein Glas. „Auf eine Liebe, die Bestand haben wird.“
„Für immer“, fügte Lissa hinzu.
Die Gläser klangen hell aneinander, als die beiden auf ihre Liebe, ihr Leben und ihre Zukunft anstießen.
– ENDE –
Karen Rose Smith
Lass es uns noch einmal versuchen
1. KAPITEL
Die leitenden Angestellten der Firma verstummten, als Adam Bartlett sich von seinem Platz am Kopfende des Konferenztisches erhob. Nur sein Partner Dylan Montgomery lächelte ihm zu. Er und Adam hatten die Software-Firma nach dem College gegründet. Nun waren sie beide siebenundzwanzig Jahre alt und immer noch erstaunt über den großen Erfolg ihres Unternehmens. Keiner der beiden hätte sich je träumen lassen, dermaßen erfolgreich, wohlhabend und angesehen zu sein.
Adam warf einen Blick auf seine Unterlagen. „Guten Morgen! Ich würde unser Meeting heute nutzen, um über den Erfolg unserer neuesten Produkte zu sprechen. Unsere Anstrengungen haben zum erhofften Ziel geführt. Viele Firmen mit Netzwerken scheinen sich für unsere Angebote zu interessieren, erste Bestellungen …“
Darlene, die zierliche brünette Sekretärin, platzte in den Konferenzraum. Obwohl sie erst seit einigen Monaten bei Novel Programs Unlimited arbeitete, wusste sie, dass Adam derlei Störungen regelrecht hasste. Und normalerweise hielt sie sich auch daran.
„Tut mir schrecklich leid, Mr. Bartlett.“ Sie deutete zur Tür. „Aber da ist ein Mann für Sie hier. Er hat darauf bestanden, in Ihrem Büro auf Sie zu warten, und er hat sich nicht abweisen lassen. Angeblich geht es um … Leben und Tod.“
Trotz des kometenhaften Aufstiegs der Firma war es Adam stets gelungen, nie in der Öffentlichkeit zu erscheinen. Daher wurde er nur selten von Leuten aufgesucht, die er nicht kannte. Er hatte es immer vermieden, auf den Klatschseiten der Presse zu stehen. „Wie heißt er?“
„Jared Cambry.“
Das sagte Adam nichts. Als er Dylan einen Blick zuwarf, schüttelte dieser den Kopf zum Zeichen, dass auch er den Namen nicht kannte.
„Er sagt, er sei Anwalt“, fügte Darlene hinzu.
Adam strich sich durchs dichte braune Haar. „Dylan übernimmt für mich“, erklärte er seinen Mitarbeitern, „ich bin hoffentlich gleich wieder zurück.“
Seufzend stand Adam auf und ging aus dem Konferenzsaal zu seinem Büro, dessen Tür offen stand. Ein Mann, wie er ungefähr einsfünfundachtzig groß, ging unruhig hin und her.
„Mr. Cambry?“ Adam ließ den Blick über das Gesicht und das dunkelbraune Haar des Mannes wandern. Der Anwalt, den er auf Mitte vierzig schätzte, kam ihm irgendwie bekannt vor.
Cambry sah ihn sekundenlang an. „Sie sind Adam Bartlett?“
„Ja. Ich bin mitten in einer Besprechung und habe nur wenig Zeit.“
„Könnten wir uns trotzdem setzen?“, fragte der Besucher.
„Mr. Cambry, bei mir jagen sich heute die Termine. Wenn Sie vielleicht in den nächsten Tagen …“
„Ich kann nicht warten, ich muss sofort mit Ihnen sprechen. Mein Sohn wird sterben!“ Er stockte und hatte sichtlich Mühe, Haltung zu bewahren.
„Das tut mir leid.“ Adam ging etwas näher heran. „Ich verstehe allerdings nicht, was das mit mir zu tun hat.“
Cambry holte tief Atem. „Ich bin Ihr Vater.“
Adam erstarrte. Von seiner Adoptivmutter wusste er nur, dass seine leibliche Mutter Olivia geheißen hatte und bei seiner Geburt noch minderjährig gewesen war. Mit achtzehn hatte
Weitere Kostenlose Bücher