Julia Collection Band 50 - Ebook
ganz allein ihre Schuld. Wie konnte sie ihn so lange allein lassen, ohne auch nur einmal nach ihm geschaut zu haben? Schließlich war der Mann erst vor wenigen Stunden aus dem Krankenhaus gekommen.
Sie hielt den Atem an und trat näher ans Bett. Als sie schließlich vor ihm stand und sah, wie seine Brust sich hob und senkte, schloss sie erleichtert die Augen und seufzte. Gott sei Dank. Er war nur eingeschlafen.
Sie öffnete wieder die Augen und wollte ihn an der Schulter rütteln, doch etwas hielt sie zurück, und sie betrachtete ihn stattdessen.
Während sie mit dem Blick sein Gesicht abtastete, wurde ihr Gesichtsausdruck weicher und Zärtlichkeit stieg in ihr auf. Matt wirkte so erschöpft, so blass, so schutzlos. Wie schlimm musste es für diesen stolzen Mann sein, so hilflos zu sein.
Zum ersten Mal fiel ihr auf, dass er für einen Mann unglaublich lange Wimpern besaß. Sie waren dicht und leicht geschwungen, aber selbst sie konnten nicht von den dunklen Ringen unter seinen Augen ablenken, die von seiner Erschöpfung zeugten.
Dann glitt sie mit dem Blick prüfend über seinen Körper, und ihre Besorgnis wuchs. Matt war schon immer schlank gewesen, aber jetzt war er fast mager. Niemals hätte sie geglaubt, dass sie den großen, starken, selbstbewussten Matt einmal in solch einem Zustand sehen würde. Wie nahe ist er daran gewesen, sein Leben zu verlieren, dachte Maude Ann. Wie ihr geliebter Tom vor zwei Jahren.
Durch Matts leichtes blaues Sommerhemd sah man auf der rechten Seite einen Verband durchschimmern, und ein weiterer zeichnete sich durch seine Jeans am rechten Oberschenkel ab.
Diese Verbände mussten regelmäßig gewechselt werden. Doch sie wusste, dass er sie nur schroff abweisen würde, falls sie ihm Hilfe anböte.
Matt musste direkt nach dem Anruf, den er machen wollte, erschöpft in einen tiefen Schlaf gefallen sein. Seine Füße, die in Joggingschuhen steckten, berührten noch den Boden. Er musste einfach nach hinten gefallen und eingeschlafen sein.
Erneut stieg Mitgefühl in ihr auf. Der arme Mann. Die Fahrt von Houston bis hierher musste ihn erschöpft haben. Sie störte ihn jetzt nur ungern, doch sie wusste, dass er essen musste, um wieder zu Kräften zu kommen. Sie beugte sich über ihn und berührte seine Schulter, doch sie zog ihre Hand sofort wieder zurück, als er zusammenzuckte. Er murmelte etwas im Schlaf und warf unruhig den Kopf hin und her. Offensichtlich hatte er einen Albtraum.
„Detective? Detective Dolan? Wachen Sie auf.“
Maude Ann schrie auf, als er unerwartet ihr Handgelenk umfasste, sie auf sich zog und die andere Hand gegen ihren Mund presste.
Dann hob Matt den Kopf, und Maude Ann schaute erschrocken in sein wütendes Gesicht, dass jetzt nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Seine Verletzungen mochten ihn geschwächt haben, aber er besaß immer noch erstaunlich viel Kraft.
„Können Sie mir sagen, warum Sie in meinem Zimmer herumschnüffeln?“
Sie versuchte etwas zu sagen, aber ihre Worte erstickten hinter seiner Hand. Sie gab auf und funkelte ihn verärgert an, bis er schließlich begriff, warum sie nicht antwortete, und die Hand entfernte.
Maude Ann schüttelte ihr Haar aus dem Gesicht und versuchte so gefasst wie möglich auszusehen. Ein schwieriges Unterfangen, wenn man spärlich bekleidet auf einem Mann lag. „Ich habe nicht geschnüffelt“, informierte sie ihn. „Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, dass wir jetzt zu Abend essen.“
„So? Haben Sie jemals gehört, dass man anklopfen kann?“
„Ich habe geklopft. Mehrere Male. Aber Sie haben nicht geantwortet. Ich habe mir Sorgen um Sie gemacht, also habe ich nachgesehen, wie es Ihnen geht. Sie scheinen schlecht geträumt zu haben.“
Er sah sie forschend an, und in der einsetzenden Abenddämmerung glitzerten seine Augen wie Saphire. Nach einer Weile schien er zu einem Entschluss gekommen zu sein und nickte fast unmerklich.
„Wie Sie sehen, geht es mir gut.“ Er schwieg und schaute ihr in die Augen. Plötzlich schlug die Stimmung um, und die Luft schien vor Spannung zu prickeln. „Und Sie können es auch fühlen“, fügte er trocken hinzu.
Maude Ann schaute ihn bestürzt an. Entsetzt stellte sie mehrere Dinge gleichzeitig fest. Erstens, dass er immer noch ihr Handgelenk umfasst hielt und die andere Hand auf ihrem Po lag. Zweitens, dass sie nicht nur auf ihm lag, sondern dass sie ihren Oberschenkel auch noch zwischen seine Beine geschoben und dass sein Körper sehr direkt auf diesen
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