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Julia Collection Band 50 - Ebook

Julia Collection Band 50 - Ebook

Titel: Julia Collection Band 50 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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großartiger Ritt! Applaus für Zach, Leute“, heizte der Sprecher das Publikum an.
    Während das Publikum klatschte und jubelte und einer der Rodeohelfer den Hengst wegführte, nahm Zach seinen Hut ab. Er schlug ihn drei Mal gegen seinen Oberschenkel, um den Staub zu entfernen, setzte ihn dann wieder auf und gab sich Mühe nicht zu hinken, während er die Arena verließ. Mit jedem Schritt schoss ein scharfer Schmerz durch sein linkes Bein und seine linke Hüfte. Eine Erinnerung an die unliebsame Begegnung mit dem Bullen, der ihn vor wenigen Tagen angerempelt hatte. Verdammt. Er wurde zu alt für das Rodeo. Die meisten Rodeocowboys waren in den Zwanzigern. Einige waren sogar noch jünger. Zachs Mund verzog sich. Ja, und es gibt einen Grund dafür, Mahoney, dachte er. Mit sechsunddreißig sind Rodeocowboys entweder total verbraucht, oder sie waren schlau genug, ihre Schäfchen früher ins Trockene zu bringen.
    Erst als Zach den Ausgang erreicht hatte, erlaubte er es sich, einen Blick über die Schulter auf die Punktetafel zu werfen. Ja! Er jubelte innerlich. Dieser Ritt hatte ihn in Führung gebracht. Nicht schlecht für einen alten Mann.
    Als er sich seinen Weg durch die anderen Reiter und Arbeiter bahnte und ihre Glückwünsche entgegennahm, wusste er bereits, dass er auf jeden Fall unter den ersten drei sein würde. Welchen Platz er endgültig einnahm, würde er erst in einer Stunde in der Arena erfahren, aber in der Zwischenzeit würde er sein schmerzendes Bein und seine Hüfte mit Wärme behandeln.
    Nachdem einer der Männer ihm seinen Sattel und sein Zaumzeug gegeben hatte, lief er zu seinem Wohnmobil, das auf dem Platz hinter der Arena stand. Auf dem Weg dorthin fragte ihn ein Bote nach seinem Namen und überreichte ihm dann einen Einschreibebrief.
    Zach unterschrieb und runzelte die Stirn. Wer um alles in der Welt schickte ihm einen Einschreibebrief? Dazu noch per Express? Er drehte den Brief hin und her, aber er konnte den Absender in der Dunkelheit des Parkplatzes nicht lesen.
    Kaum hatte er sein Wohnmobil betreten, als das Telefon klingelte. Er ließ Sattel und Zaumzeug auf den Boden fallen, warf seinen Stetson auf die Couch und nahm den Anruf entgegen. „Ja, Mahoney.“
    „Zach, ich bin es J.T.“
    Zach war überrascht. Seit sie sich vor neun Monaten in Clear Water, Montana, getrennt hatten, hatte er kaum etwas von seinen Brüdern gehört. Sosehr es sich Kate und Matts Frau Maude Ann auch wünschten, sie schienen sich einfach nicht näherkommen zu können.
    „Hallo. Was ist los?“
    „Hast du auch einen Einschreibebrief von der Kanzlei Manning und Manning erhalten?“
    Zach schaute auf den Absender des Briefes, den er gerade bekommen hatte. „Ja, gerade eben. Ich hatte noch keine Gelegenheit ihn zu öffnen. Woher weißt du von dem Brief?“
    „Weil man Matt und mir ebenfalls einen geschickt hat.“
    „So? Warum?“
    „Du wirst es nicht glauben. Die Briefe sind von Seamus Raffertys Anwalt. Edward Manning informiert uns, dass der alte Mann gestorben ist und uns in seinem Testament bedacht hat.“
    „Du machst Witze.“
    „Nein. Ich habe die Kanzlei angerufen und mit Edward Manning gesprochen. Er hat bereits auf unseren Anruf gewartet. Er wollte mit uns den Termin für die Beerdigung besprechen, damit wir auch kommen können.“
    „Oh nein. Ich werde nicht zur Beerdigung dieses bösartigen alten Gauners gehen.“
    „Ich kann verstehen, wie du dich fühlst. Das war auch Matts erste Reaktion. Meine übrigens auch. Aber die Rocking R hat Colleen offensichtlich viel bedeutet. Wenn Seamus uns auch nur einen Quadratmeter Land vermacht, sollten wir ihn ihretwegen annehmen.“
    Zach rieb sich den Nacken. Er war hin- und hergerissen zwischen ohnmächtiger Wut und einem nagenden Gefühl der Verantwortung. Verdammt, warum fühlte er sich zur Loyalität einer Mutter gegenüber verpflichtet, die er noch nicht einmal kannte. Oh nein, so etwas konnte er im Moment nicht gebrauchen.
    Obwohl … J.T. hatte, nicht ganz unrecht. Er seufzte. „Also gut. Wir fahren hin.“
    Der bitterkalte Januarwind, der von den verschneiten Bergen herüberwehte, ließ die Menschen zittern, und sie zogen ihre Mäntel noch enger um sich. Dicke graue Wolken hingen am Himmel und drohten mit weiteren Schneefällen. Der Geruch von frisch umgegrabener gefrorener Erde hing in der Luft. Von einer Gruppe von Pinienbäumen kam das Krächzen von Krähen herüber, und im Tal muhten traurig die Kühe, als wären sie sich bewusst, was hier oben

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