Julia Collection Band 50 - Ebook
Nerven.
„Hallo, Willa. Wir haben uns schon gefragt, wo Sie stecken“, begrüßte Maude Ann sie, als sie sie entdeckte.
Kate schaute zu ihr hinüber, begrüßte sie ebenfalls und auch Matt und J.T. unterbrachen lang genug ihre Unterhaltung, um ihr Hallo zu sagen. Die Kinder, die die plötzliche Spannung im Raum bemerkten, hielten in ihrer Beschäftigung inne und schauten misstrauisch zu Willa hinüber. Als ob ich diejenige wäre, die nicht hierher gehört, dachte Willa verbittert.
Maude Ann trocknete sich die Hände ab und wandte sich ihr mit einem freundlichen Lächeln zu. „Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass Sie das Essen verpassen werden. Glücklicherweise sind Sie gerade noch rechtzeitig gekommen.“
„Passen Sie auf, Willa“, warf Matt ein. „Maudie ist eine richtige Glucke. Sie wartet nur darauf, andere bemuttern zu können.“
„Red keinen Unsinn. Ich will nur nicht, dass sie Reste essen muss. Das ist alles“, wehrte sie sich empört, doch Humor und Liebe spiegelten sich in ihren Augen wider, als sie Matt an den Haaren zupfte.
Kate trug eine Schüssel mit Kartoffelpüree und eine andere mit Salat zum Tisch. „Das Essen ist fertig“, verkündete sie. „Setzt euch bitte, während ich den Rest hole.“
Die Kinder jubelten und stritten sich um die Plätze, doch ein paar Worte von Matt beendeten ihr unangebrachtes Benehmen.
Dann bemerkte Kate, dass Willa immer noch stand, und wies auf den Tisch. „Setzen Sie sich doch. Nach so viel Arbeit müssen Sie großen Hunger haben.“
Willa hätte gern abgelehnt, aber ihr Magen forderte sein Recht. Nervös trat sie von einem Fuß auf den anderen. „Ich … also, ich muss mich noch schnell waschen. Entschuldigen Sie mich.“ Sie schlüpfte rasch an Zach vorbei und war sich nur allzu sehr der Tatsache bewusst, dass sie nach ihrer Arbeit im Stall nicht gerade nach Rosen und Jasmin duftete.
Als sie zurückkehrte, saßen bereits alle am Tisch, und sie nahm den einzigen noch freien Platz ein. Neben ihr saß ein kleines blondes Mädchen, das wie ein Engel aussah.
Matt sprach ein kurzes Tischgebet, und als die Schüsseln und Platten herumgereicht wurden, spürte Willa, wie jemand sie leicht am Ärmel zog. Überrascht sah sie in ein Paar blaue unschuldige Kinderaugen.
„Du bist sehr hübsch“, sagte das kleine Mädchen fast andächtig.
Willa blinzelte. „Oh … danke.“
„Mein Name ist Debbie. Ich bin schon fünf Jahre alt. Wie heißt du?“
„Willa.“
„Wiwa. Das ist ein schöner Name.“
„Nicht Wiwa, du Dummkopf“, sagte ein dunkelhäutiger Junge afroamerikanischer Abstammung und verdrehte die Augen. „Sie hat Willa gesagt.“
„Tyrone, bitte“, ermahnte ihn Maude Ann.
Debbies Unterlippe begann zu zittern. „Ich bin nicht dumm, nicht wahr, Daddy?“, wandte sie sich mit Tränen schimmernden Augen Matt zu.
„Nein, natürlich nicht, Liebling.“ Er warf dem Jungen einen ernsten Blick zu. „Entschuldige dich, Tyrone.“
„Muss das sein?“
„Ja, und zwar sofort.“
Der Junge verzog trotzig den Mund und schaute auf den Teller. „Tut mir leid“, murmelte er.
Maude Ann warf Willa einen Verständnis heischenden Blick zu. „Entschuldigen Sie, aber Sie wissen ja, wie das mit Kindern ist.“
„Nein, das weiß ich nicht. Ich habe noch nie mit Kindern zu tun gehabt.“
„Ich verstehe.“ Maude Ann war Willas kühler Tonfall nicht entgangen, und zum ersten Mal klang auch ihre Stimme nicht so freundlich wie gewohnt. „Nun, wir müssen uns alle auf die eine oder andere Art anpassen. Und damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben, werde ich Ihnen jetzt die anderen Kinder vorstellen. Das ist Yolanda.“ Maude Ann begann mit dem zwölfjährigen Mädchen mexikanischen Ursprungs und fuhr dann mit den anderen fort. Da waren noch der achtjährige vorlaute Tyrone, die sieben Jahre alte Jennifer und der sechsjährige Tim.
Willa sagte jedem Kind ein kühles Hallo und wandte sich dann wieder ihrem Teller zu. Es waren nette, gut erzogene Kinder, aber sie gehörten nicht auf diese Ranch und sie war nicht daran interessiert, sie näher kennenzulernen.
„Ich weiß, dass es eine große Veränderung sein muss, mit uns zu leben, nachdem Sie so viele Jahre mit Ihrem Stiefvater und Maria allein in diesem Haus gewohnt haben. Aber glauben Sie mir, die Kinder werden Ihnen keine Probleme machen“, sagte Maude Ann.
Willa stieß einen kleinen verächtlichen Laut aus und warf ihr einen Blick zu. „Eigentlich wundert es mich, dass Sie die Kinder
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