Julia Collection Band 50 - Ebook
verbesserte J.T. sie. „Zach hat Rancherfahrung.“
„Ein Rodeocowboy?“ Sie lachte verächtlich. „Ihr wollt einem Rodeocowboy die Verantwortung für die Ranch übertragen? Es mag euch überraschen, aber wir hier auf der Rocking R verbringen unsere Zeit nicht damit, auf Bullen zu reiten.“
„Eigentlich ist es so, dass Zach bereits auf einer Ranch gearbeitet hat.“
„Oh, bitte. Zwischen den Rodeos auf irgendeiner kleinen Ranch auszuhelfen qualifiziert ihn noch lange nicht, die Rocking R zu leiten.“
„Du verstehst nicht, Willa. Zach ist für diesen Job hoch qualifiziert. Er hat…“
„Ist schon gut, J.T.“ Zach sah Willa mit unbeweglichem Gesicht an. „Ich glaube nicht, dass sie etwas darüber hören möchte.“
„Aber …“
„Nein, das ist schon in Ordnung. Sie hat ihre Meinung, genau, wie wir unsere haben. Deswegen werden wir auch abstimmen.“
„Dann stimme ich dafür, dass Zach die Leitung übernimmt“, erklärte Matt.
„Ich auch“, pflichtete J.T. ihm bei.
„Da ich mit euch übereinstimme, wäre alles geregelt.“ Zach warf einen Blick zu Willa hinüber. „Von jetzt ab werde ich die Anweisungen geben. Ist dir das klar?“
Willa ballte die Fäuste und starrte ihn sprachlos an. Sie war viel zu wütend, um im Moment auch nur ein Wort herauszubringen. Zach zog eine Augenbraue hoch. „Nun?“
„Gut!“, fuhr sie ihn schließlich an. „Geh nur und spiel Cowboy. Heul dich aber nicht bei mir aus, wenn hier in sechs Monaten alles den Bach hinuntergeht.“ Sie erhob sich so abrupt vom Stuhl, dass er umkippte und mit einem lauten Knall auf den Boden krachte. Doch sie kümmerte sich nicht darum, sondern marschierte auf die Tür zu. Sie musste hier raus, solange sie noch Haltung bewahren konnte.
„Willa, warte. Wir haben noch weitere Entscheidungen zu treffen.“
„Trefft sie selbst. Ihr überstimmt mich ja doch.“
Die Tür schlug mit solcher Wucht zu, dass die Fensterläden klapperten und die Brüder zusammenzuckten.
J.T. pfiff leise. „Mann, die hat ein Temperament.“
„Ja.“ Zach schaute mit gerunzelter Stirn auf die Tür. „Aber sie hat einen Grund, so wütend zu sein. Ich habe ihr nur ungern diesen weiteren Schlag verpasst, aber ich glaube nicht, dass wir eine andere Wahl hatten.“
„Vielleicht hätten wir etwas diplomatischer vorgehen können.“
Matt stieß einen kleinen Laut aus. „Und wie sollte das geschehen, Einstein? Es gibt keinen diplomatischen Weg, wenn man jemanden entmachtet.“
„Ich weiß nicht. Vielleicht hätte Zach ja Stück für Stück die Leitung an sich nehmen können.“
„Glaubst du etwa, sie hätte das nicht bemerkt? Das glaubst du doch selbst nicht. Sie liebt diese Ranch und wird sie sich nicht wegnehmen lassen wollen. Da ist sie wie ein Hund mit seinem Fleischknochen.“
„Guter Vergleich“, erklärte Zach. „Einer Frau wie Willa kannst du nichts vormachen. Außerdem ist es kurz und schmerzlos immer noch am besten.“
„Und was die anderen Dinge betrifft, werden wir wohl warten müssen, bis die Lady sich etwas abgekühlt hat. Ich schlage vor, wir sprechen beim Frühstück darüber.“
„Das höre ich gern. Mir reicht es für heute. Ich werde jetzt ins Bett gehen.“ Matt erhob sich und entfernte sich einige Schritte vom Tisch. Dann schaute er seine Brüder noch einmal mit einem humorlosen Lächeln an. „Offensichtlich glaubt Willa, dass wir immer einer Meinung wären. Na, sie wird sich noch wundern.“
Willa stand immer früh auf, und obwohl sie erneut kaum geschlafen hatte, machte sie auch am nächsten Morgen keine Ausnahme. Nachdem sie gestern aus der Küche gerannt war, hatte sie Zuflucht in den Stallungen gesucht. So wie sie es früher bereits getan hatte, wenn Seamus sie ungerecht behandelt und kritisiert hatte. Dort war sie hin- und hergelaufen und hatte lautstark ihre Peiniger verflucht. Schließlich war die schlimmste Wut verraucht gewesen, und Willa hatte die Arme um den Hals ihres Pferdes Bertha geschlungen und dem geduldigen Tier ihren Kummer ins Ohr geflüstert. Von all den unangenehmen Veränderungen und Tiefschlägen in den letzten Wochen war dies hier bei Weitem der schlimmste. Die Eindringlinge entrissen ihr die Zügel, und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.
Erst Stunden später war Willa schließlich leise hinauf in ihr Zimmer geschlichen. Sie war kaum in einen unruhigen Schlaf gefallen, als sie auch schon wieder hatte aufstehen müssen.
Da sie überzeugt war, dass die anderen zu dieser frühen
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