Julia Collection Band 50 - Ebook
die Tür öffnen, zögerte aber, als Zach näher trat.
„Also gut, also gut. Ich werde fahren.“ Er drehte den Zündschlüssel um, und der Motor röhrte auf. „Offensichtlich reagierst du im Moment zu emotional, um vernünftig über diese Sache zu reden. Wenn du dich wieder beruhigt hast, wirst du sehen, dass ich recht habe.“
„Du verschwendest nur deine Zeit.“
Lennie trat auf das Gaspedal und verließ mit durchdrehenden Reifen den Hof. Während sie dem roten Pick-up nachschaute, empfand sie eine seltsame Mischung aus Wut und Beunruhigung. Jeder in Clear Water wusste, wie cholerisch Lennie war, und sie hatte seine Ausbrüche nie ernst genommen. Diesmal jedoch war es anders. In seinen Augen hatte ein eigenartiges Glitzern gelegen, so gefährlich, dass es ihr eiskalt über den Rücken gelaufen war. Und obwohl es sie ärgerte, musste sie sich eingestehen, dass Lennie nicht ihrer Aufforderung gefolgt wäre, wenn Zach nicht in der Nähe gewesen wäre.
„Hat dieser Kerl Ihnen Schwierigkeiten gemacht, oder handelte es sich nur um einen Streit zwischen Liebenden?“
Sie zuckte bei der Frage zusammen und musste dann feststellen, dass Zach jetzt genau hinter ihrer linken Schulter stand. Willa war kleiner als die meisten Männer, aber Zach überragte sie um eine ganze Haupteslänge. Plötzlich war sie sich seiner breiten Schulter und dieser puren Männlichkeit bewusst, die er ausstrahlte, und wäre am liebsten davongelaufen.
Sie trat einen Schritt zur Seite und warf ihm einen kühlen Blick zu. „Weder noch. Lennie Dawson ist ein Nachbar. Sein Vater besitzt die Bar-D, die Ranch, die im Osten von uns liegt. Ich kenne ihn, seit ich sechs Jahre alt bin.“
„Hm“, brummte Zach und schaute zu, wie der rote Pick-up hinter dem Hügel verschwand. „War er schon immer so?“
Willa spannte sich an und ihre Wut auf Lennie übertrug sich auf Zach. „Hören Sie zu, ich komme mit Lennie allein zurecht. In Zukunft kümmern Sie sich einfach um Ihre eigenen Dinge.“
Zach zuckte die Schulter. „Ich wollte nur helfen.“
„Ich brauche keine Hilfe. Ich brauche überhaupt nichts von Ihnen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und stürmte davon.
Zach schaute ihr nach und schüttelte den Kopf. Da irrst du dich, Mädchen, dachte er. Du brauchst mich und Matt und J.T., um diese Ranch behalten zu können.
Allerdings konnte er ihren Ärger bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Sie fühlte sich betrogen und missbraucht, und wer könnte ihr das übel nehmen? Wäre er an ihrer Stelle, würde er das Gleiche empfinden. Seamus hatte sie mit falschen Versprechungen gelockt, und sie hatte seine Launen und Boshaftigkeiten ertragen, um jetzt festzustellen, dass sie drei Viertel der Farm an Fremde verloren hatte. Selbst wenn es sich dabei um die rechtmäßigen Erben der Rocking R handelte, musste das ein schwerer Schlag für sie gewesen sein.
Verdammt, er konnte es ihr wirklich nicht übel nehmen, dass sie sich so aufführte. Seamus war der Böse in der Geschichte, aber da er nun einmal für immer gegangen war, brauchte diese Frau ein anderes Ziel für ihre Wut.
Okay, damit konnte er für eine Weile leben. Es würde nicht einfach werden, aber er wollte ihr Zeit lassen, bis die größte Wut verraucht war und sie wieder vernünftig und fair über die Situation nachdenken konnte.
Willa stieß eine ganze Litanei von Flüchen aus, während sie in den Stall zurückging. Und sie waren alle auf Zach, Lennie, Seamus und Männer im Allgemeinen gerichtet. Pete, der auf einer Kiste saß, warf ihr einen vorsichtigen Blick zu und verschwand dann schnell in den hinteren Teil des Stalles, um weiter an dem Zaumzeug zu arbeiten.
„Wie kann Lennie sagen, Seamus würde mich benutzen, um seine eigenen Pläne durchzusetzen“, sagte sie aufgebracht zu sich selbst, während sie durch den Stall lief. „Wie kommt Lennie dazu? Dieser Vollidiot, dieser Neandertaler!“
Es mochte stimmen, dass Seamus sie nicht wie sein eigen Fleisch und Blut geliebt hatte, etwas, das sie sich immer sehnlichst gewünscht hatte, aber er hatte sie als Stieftochter akzeptiert und Verantwortung für sie übernommen, auch nachdem ihre Mutter gestorben war.
Willa war damals erst fünfzehn Jahre alt gewesen. Seamus hätte sie zu entfernten Verwandten schicken können, aber er war nie ein Mann gewesen, der sich vor Verantwortung drückte.
Doch die traurige Wahrheit war, dass Seamus bei der Niederschrift des Testaments sehr wohl daran gedacht haben könnte, sie und Zach durch
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