Julia Collection Band 50 - Ebook
etwas von dem Recht auf Privatsphäre?“, erwiderte Matt aufgebracht und schaute Maude Ann an. „Als ich angeschossen wurde, hat dieser Typ mich bis ans Krankenbett verfolgt. Ich war nach der Operation kaum aus der Narkose erwacht, als er mich schon wegen Details zu der Drogenübergabe löcherte.“
J.T. spreizte die Hände und streckte sie abwehrend aus. „Hey, ich mache nur meine Arbeit.“
„Gut, es mag Ihre Arbeit sein, aber ich sage Ihnen, Conway, Sie haben einen verdammt lausigen Job! Und ich warne Sie, wenn Sie auch nur einmal meinen Namen in diesem Artikel erwähnen, werden Sie sich wünschen, niemals etwas von Henley Haven gehört zu haben.“
Matts Blick fiel auf Maude Ann. „Ich bin hierher gekommen, weil ich allein sein und solche Typen wie ihn meiden wollte. Es ist schlimm genug, dass du das zunichtemachst, indem du diesen Reporter hierher bringst, aber auch noch diese Kinder auszubeuten, ist wirklich das Letzte. Und ich habe dir geglaubt, als du sagtest, du willst sie beschützen.“
„Matt, du verstehst nicht … Matt, warte!“ Sie wollte ihn festhalten, doch er ignorierte sie und marschierte ins Haus. Maude Ann zuckte zusammen, als er die Tür hinter sich zuschlug.
„Oh nein!“
„Machen Sie sich keine Sorgen. Ich kenne Matt jetzt seit über zehn Jahren. Hunde, die bellen, die beißen nicht. Das mit den Kindern meint er nicht so, er war einfach nur wütend. Wenn er sich wieder beruhigt hat, wird er sich wahrscheinlich entschuldigen.“ J.T. schwieg für einen Moment. „Natürlich wird er erneut wütend werden, wenn der Artikel erscheint. Aber machen Sie sich keine Sorgen, das wird ihn nicht umbringen.“
Sie fuhr herum. „Was meinen Sie damit? Sie werden ihn in Ihrem Artikel doch nicht etwa erwähnen?“
„Doch.“
„Aber warum? Hassen Sie ihn so sehr?“
J.T. sah bestürzt aus. „Ich hasse ihn überhaupt nicht. Eigentlich mag ich ihn sogar. Fragen Sie mich nicht, warum. Er ist stur und abweisend, und er mag weder mich noch meinen Beruf. Trotzdem habe ich so etwas wie Bewunderung für ihn.“
„Wenn Sie so empfinden, warum schreiben Sie dann über ihn, obwohl Sie seine Reaktion bereits kennen?“
Ein humorvolles Glitzern trat in J.T.s Augen. „Wahrscheinlich, weil ich ihn gern ärgere.“
„J.T. Conway, Sie sind unmöglich.“
„Ja, ich weiß“, erwiderte er kein bisschen gekränkt. „Aber meine Sympathie für diesen Mann und mein Beruf sind nun einmal zweierlei Dinge. Er wird einen fantastischen Aufhänger für unsere Geschichte abgeben. Wissen Sie, so etwas in dem Stil wie: Verletzter Officer genießt die heilende Ruhe in Henley Haven …“
„Das werde ich auf keinen Fall zulassen.“
„Hören Sie …“
„Sie haben einen Vertrag unterschrieben, und ich werde auf meine Rechte pochen.“
„Kommen Sie, Doc. Diese Abmachung bezieht sich ausschließlich auf den Schutz der Kinder.“
„Im Vertrag heißt es, dass sie keinen Namen der Bewohner von Henley Haven erwähnen dürfen. Matt lebt hier. Das macht ihn zum Bewohner. Also J.T., falls Sie tatsächlich den Nerv haben, Matt in Ihrem Artikel zu erwähnen, werde ich meine Anwälte einschalten.“
Er sah sie sprachlos an. „Das ist doch verrückt. Ich will ihn doch nicht schlecht machen. Matt ist ein Held. Das macht ihn gefragt. Die Leser wollen wissen, wie seine Genesung voranschreitet.“
„Das bedeutet noch lange nicht, dass er ihre Neugierde befriedigen oder für Ihren Boss die Zeitungsauflage in die Höhe treiben muss. Matt, wie jeder andere auch, hat ein Recht auf Privatleben. Und Sie werden das respektieren. Habe ich mich deutlich genug ausgedrückt?“
J.T. sah sie erstaunt an. „Glasklar, Lady. Sie sind eine starke Verhandlungspartnerin.“ Dann schaute er zur Tür hinüber, hinter der Matt gerade verschwunden war, und ein wissendes Lächeln umspielte seinen Mund. „Sollte ich etwas nicht mitbekommen haben? Läuft da etwas zwischen Matt und Ihnen? Beschützen Sie ihn deswegen so energisch?“
„Nein, natürlich nicht“, stieß sie rasch hervor. „Ich finde nur, dass er in diesem Fall recht hat.“
Er lächelte und glitt mit dem Blick über ihr Gesicht. „Wenn Sie meinen. Können wir jetzt fahren?“
„Sie wollen immer noch mit mir essen gehen?“
J.T. ergriff ihren Arm und führte sie die Treppen hinunter, über den Kiesweg hin zu seinem Wagen. „Jetzt mehr denn je. Ich mag Frauen, die für ihre Männer einstehen.“
„Wie bitte? J.T., haben Sie mich nicht verstanden? Matt und ich sind
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