Julia Collection Band 50 - Ebook
würde.“
Matt zuckte zusammen, als ob sie ihn geschlagen hätte. Bestürzung zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Sekundenlang starrte er sie fassungslos an, unfähig auch nur ein Wort zu sagen.
Sobald die Worte ausgesprochen waren, hätte Maude Ann sich selbst eine Ohrfeige verpassen können. Aber es war zu spät, sie konnte ihr Geständnis nicht mehr zurücknehmen. Sie konnte nur noch stolz den Kopf heben und die nächsten demütigenden Minuten mit Würde durchstehen.
Matt nahm nicht eine Sekunde den Blick von ihr. „Hat es denn funktioniert?“, fragte er nach einer Weile, die ihr wie eine kleine Ewigkeit erschien.
Maude Anns Wut war so schnell verraucht, wie sie gekommen war. Sie stieß einen langen Seufzer aus und schüttelte den Kopf. „Nein“, flüsterte sie.
8. KAPITEL
Matt war unfähig sich zu bewegen. Noch nie waren so viele unterschiedliche Gefühle auf einmal auf ihn eingestürmt.
Maude Ann liebte ihn.
Eine unfassbare Freude durchströmte ihn.
Gefolgt von Wut.
Dann kamen Furcht, Sehnsucht, Verwirrung, Hoffnung – und ein Glücksgefühl, das er nie zuvor gekannt hatte.
Nein! Nein, verdammt noch mal. Das war nicht richtig. Das hatte er nicht gewollt.
Aber Maude Ann liebte ihn.
Bei diesem Gedanken begann sein Herz zu rasen und seine Kehle wurde viel zu eng. Sein erster Instinkt war es, die Arme um sie zu legen und sie nie mehr loszulassen, aber seine widersprüchlichen Gefühle und seine angeborene Vorsicht hielten ihn zurück, und am Ende war es zu spät dafür.
Er sah, wie Verzweiflung und Demütigung in ihren Augen aufflackerten, bevor sie sich wieder in der Gewalt hatte und stolz das Kinn hob.
„Ich … das ist …“, stammelte er.
„Nein. Es ist gut, Matt. Du musst nichts sagen. Ich weiß, dass du andere Vorstellungen von deinem Aufenthalt hier hattest, als du herkamst. Ich weiß auch, wie du über ernsthafte Beziehungen denkst. Du hast nie ein Geheimnis daraus gemacht.“
„Maude Ann …“
„Nein, bitte. Mach dir keine Sorgen. Das hier ist nicht dein Problem, sondern ganz allein meines. Ich bin eine erwachsene Frau, und ich bin für meine Handlungen und Gefühle selbst verantwortlich, nicht du. Ich komme schon klar. Das Leben geht weiter, so oder so. Du wirst nach Houston zurückkehren, und ich werde weiter mit den Kindern arbeiten. Es wird alles gut werden. Vielleicht nicht sofort, aber irgendwann kommt alles wieder in Ordnung. Wirklich.“
„Aber …“
Ein ohrenbetäubender Schrei unterbrach ihn.
„Du meine Güte! Was ist das?“
„Debbie!“, rief Maude Ann, und bevor der Name ihre Lippen verlassen hatte, rannte sie die Stufen zu den Schlafzimmern der Kinder hinauf.
Matt folgte ihr so schnell er konnte. Die Schreie des Kindes waren so hysterisch und verzweifelt geworden, dass ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Es hörte sich fast so an, als ob jemand versuchte, Debbie umzubringen.
Er hatte die offene Zimmertür erreicht, als Maude Ann die Kleine bereits in ihre Arme zog. Zuerst war Debbie steif wie ein Brett und versuchte Maude Ann von sich zu stoßen, aber dann gelang es Maude Ann das Kind mit ihrer sanften Stimme zu beruhigen. Debbie hatte die Arme um ihren Nacken geschlungen und schluchzte jetzt zum Erbarmen.
„Psst, meine Süße. Es ist alles in Ordnung, Maudie ist hier“, flüsterte sie und drückte das Kind dabei sanft an ihre Brust. „Dir kann nichts passieren. Du bist bei mir. Niemand kann dir etwas antun.“
Matt setzte sich neben sie aufs Bett. Seine Sorge um die Kleine verdrängte alle anderen Gedanken. Noch nie hatte er ein Kind so außer sich vor Angst gesehen. Debbies Gesicht war rot und verschwollen von den vielen Tränen, und sie zitterte am ganzen Körper. Immer noch schluchzend verbarg sie ihr Gesicht an Maude Anns Brust.
An der Wand gegenüber schlief Jennifer tief und fest in ihrem Bett. Matt schaute Maude Ann an und wies mit dem Kopf auf das Mädchen. „Wie kann sie bei diesem Lärm schlafen?“, flüsterte er.
„Kinder können bei jedem Krach schlafen“, erwiderte Maude Ann leise.
Matt schaute auf Debbie. „Was ist los mit ihr?“, fragte er.
„Albträume. Komm, mein Kleines. Es ist alles wieder gut. Maudie ist bei dir.“
Sie legte ihre Wange an den Kopf des Mädchens und schaukelte sie sanft eine Weile in ihren Armen hin und her. Dann schaute sie wieder zu Matt hinüber.
„Als Debbie hierher kam, hatte sie jede Nacht Albträume, aber mit der Zeit begann sie sich sicherer zu fühlen, und die schrecklichen
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