Julia Collection Band 50 - Ebook
ihrem Bauch, und sie wurde fahrig und nervös. Sie musste für das Treffen in Houston gelassen und selbstbewusst ein. Wenn Sie jetzt nicht sofort ging, würde sie noch völlig aus dem Gleichgewicht geraten und alles verderben.
Maude Ann warf einen Blick auf die Uhr. „Oh, es wird Zeit. Wenn ich mich nicht beeile, komme ich noch zu spät. Wenn du mich entschuldigen würdest?“
Sie spürte, dass sie ihm nichts vormachen konnte. Er wusste, dass er sie nervös machte, aber nach kurzem Zögern trat er zur Seite und ließ sie vorbeigehen. „Sicher.“
Sie lief rasch zur Tür hinaus, froh, seinem brennenden Blick zu entkommen.
Maude Ann schaute zu Matt hinüber, der wie immer seine Übungen auf der Veranda machte, und seufzte. Dieser Mann würde für immer ein Rätsel für sie bleiben. Er hatte eine wunderbare Veränderung mitgemacht. Neuerdings half Matt bei den täglichen Pflichten im Haus und im Garten. Er fuhr mit ihnen mit dem Hausboot auf den See hinaus, begleitete sie auf Wanderungen, brachte den Kindern das Basketballspielen bei und spielte mit ihnen ausgelassen Hand- oder Fußball auf der Wiese. Er half im Garten und in der Küche, nahm an den Tischgesprächen teil und kam immer öfters nach dem Essen ins Wohnzimmer, um mit ihnen zu spielen oder einen Film anzuschauen.
Als Maude Ann eines Tages den Brief erhielt, dass Dennis und Marshall von entfernten Verwandten adoptiert werden und bald abgeholt werden sollten, war sie überrascht, wie besorgt und traurig er reagierte. Es schien, als ob er wirklich ein Mitglied von Henley Haven geworden war und die Kinder fast so wie sie selbst liebte.
Und ihre Schützlinge vergötterten Matt. Sie genossen Maude Anns und Matts Nähe, und beide wussten, dass sie so etwas wie Ersatzeltern für die Kinder geworden waren. Und das war das Einzige, was Maude Ann Sorgen machte. Wie werden die Kinder auf seine Abreise reagieren? fragte sie sich.
Und er würde sie zweifellos verlassen. Vielleicht erst in zwei Monaten, vielleicht auch schon früher. Er wurde immer kräftiger, zog kaum noch das Bein nach, und die Chance, den Fitnesstest zu bestehen und wieder in den Polizeidienst aufgenommen zu werden, wurde jeden Tag größer.
Spät abends in ihrem Bett, wenn alles im Haus ruhig war, musste sie sich eingestehen, dass sie Matts Gegenwart genauso sehr wie die Kinder genoss. Und obwohl es selbstzerstörerisch war, wusste sie, dass sie langsam ihr Herz an diesen Mann verlor. Doch sie war unfähig, etwas dagegen zu tun.
Sie konnte nur dafür sorgen, dass Matt es nicht erfuhr. Wenn sich hin und wieder ihre Blicke trafen, oder sie sich zufällig berührten, musste sie ihre ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um sich nicht zu verraten. Aber sie würde es schaffen, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. Sie würde die Freundschaft, die sich langsam zwischen ihnen entwickelt hatte, auf keinen Fall gefährden.
Der Anruf von J.T. Conway kam eines Nachmittags. Einige Tage, nachdem sie zusammen Mittag gegessen hatten. Matt und Tyrone ruderten irgendwo draußen auf dem See. Das Wetter war unerträglich heiß, und deshalb waren die Kinder unruhig und gereizt. Maude Ann hatte fast den ganzen Morgen damit verbracht, Streit zwischen den Kindern zu schlichten. Sie wollte gerade mit ihnen baden gehen, als das Telefon klingelte.
Sie war erfreut, die Stimme des Reporters zu hören. Er war nicht nur ein intelligenter, sondern auch noch ein sehr gut aussehender Mann, und sie hatte sich beim Mittagessen in Houston gut mit ihm unterhalten. Es gab nur noch ein paar grundlegende Dinge wegen des Artikels zu klären.
„Es lief ungefähr so, wie ich angenommen hatte“, erklärte J.T. ihr. „Ich habe mit meinem Boss gesprochen, und der hat sich bereit erklärt, dass weder die Namen der Hausbewohner noch die Adresse von Henley Haven gedruckt werden. Er ist aber auf keinen Fall bereit, Ihnen ein Einspruchsrecht beim Wortlaut des Artikels einzuräumen. Er meint, es gäbe so etwas wie Pressefreiheit und die ließe er sich auf keinen Fall nehmen. Es tut mir leid, Maude Ann.“
Nein, das tut es dir nicht, dachte Maude Ann amüsiert. Es gab keinen Reporter auf der Welt, der einem Außenseiter das Recht einräumen würde, seine Arbeit zu zensieren. „Ich verstehe“, sagte sie, und J.T. redete sofort weiter.
„Aber Sie haben natürlich mein Wort, dass ich eine hervorragende Geschichte schreiben werde. Eine, die die Leute dazu veranlassen wird, Sie geradezu mit Geld zu überhäufen.“
„Danke, J.T. Hm
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