Julia Collection Band 51
Farm im Süden Oklahomas aufgewachsen war. Jedes Mal, wenn dieses Thema angeschnitten worden war, hatte er sofort abgelenkt.
So auch jetzt. „Aber das hast du doch nicht alles aus Büchern gelernt, oder?“, lachte er verkrampft.
„Als Teenager habe ich oft als Babysitter gearbeitet.“
Er hob erstaunt die Augenbrauen. „Wirklich? Kann ich mir gar nicht vorstellen. Die Jungen haben sich doch bestimmt darum gerissen, am Wochenende mit dir auszugehen.“
Es war lächerlich, aber trotzdem stieg ihr bei dieser Bemerkung das Blut in die Wangen. „Oh, in der Schule war ich eher ein Mauerblümchen.“ Und Nick war wahrscheinlich der einzige Mann auf der Welt, der nicht bemerkte, dass sie noch immer ein Mauerblümchen war.
Mittlerweile war sie oben auf dem Treppenabsatz angelangt. Da sie sich nicht auskannte, blieb ihr nichts anderes übrig, als aufs Geratewohl eine Tür aufzustoßen. Nick, der ihr auf den Fersen gefolgt war, schaltete das Licht ein.
Du liebe Güte – von allen Räumen war sie ausgerechnet ins Schlafzimmer hineingegangen. Ein wunderbarer Raum, in dessen Mitte ein großes Bett stand. In Weiß, Beige und Creme gehalten, wirkte das Zimmer fast wie eine Hochzeitssuite. Rachel schluckte, trat einen Schritt zurück – und stieß prompt gegen Nick.
Mit einer schnellen Geste hielt er sie an der Taille fest, damit sie nicht stolperte. Die Berührung ließ ihr den Atem stocken.
„Entschuldigung“, murmelte sie belegt. Die Erinnerung an die Zeit vor zweieinhalb Jahren stand ihr unwillkürlich vor Augen. Damals, als er sie zum ersten Mal geküsst hatte …
Es war ein Samstag gewesen, im Januar. Der angenehm warme Tag war ein Paradebeispiel für die Begründung, warum die Leute so gerne in Arizona lebten. Sie, Nick und einige andere Kollegen hatten den Tag beim Bergsteigen verbracht. Und irgendwann hatte die Spannung, die sich bereits seit Wochen zwischen ihnen aufgebaut hatte, ihr Ventil gefunden. Jeder Blick, jede Geste, jedes Wort schien plötzlich eine andere Bedeutung zu bekommen, schien plötzlich einen ganz bestimmten Sinn zu haben.
Sie hatten auf dem Gipfel gestanden, während die anderen bereits mit dem Abstieg begonnen hatten. Nick hatte seine Hände von hinten leicht um ihre Taille gelegt, und diese Berührung hatte ihren Puls zum Rasen gebracht. Als Nick sie dann sanft auf den Nacken geküsst hatte, glaubte sie, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Und als sie sich dann umgedreht hatte und seine Lippen sich fest auf ihren Mund pressten, rauschte das Blut in ihren Ohren, funkelten Sterne vor ihren geschlossenen Lidern, wirbelte die Welt um ihre eigene Achse.
Allein bei der Erinnerung fühlte sie jetzt fast das Gleiche. Für beide war es eine Erleichterung, als Jenny, die Nicks Gesicht an Rachels Schulter erblickte, ein protestierendes Wimmern ausstieß.
Nick hob ergeben die Hände. „Schon in Ordnung, Jenny, ich verspreche feierlich, dass ich Abstand halten werde.“
Rachel fiel auf, dass er sie in dieses Versprechen nicht mit eingeschlossen hatte. Sie trat von ihm ab und schürzte Interesse für das Zimmer vor. „Ein wunderschöner Raum, nicht wahr?“
Nick nickte langsam. „Ja, er bietet sicherlich viele Möglichkeiten.“
Geflissentlich überhörte sie die Anspielung und beobachtete Nick, der jetzt Schubladen und Schränke öffnete und mit der Hand über die erlesenen Deko-Stoffe strich. Dann wandte er sich wieder zu Rachel, und ein träges Grinsen umspielte seine Lippen. „Weißt du, eigentlich ist es nicht fair.“
„Was meinst du?“
„Ich habe zweieinhalb Jahre davon geträumt, dich in mein Schlafzimmer zu bekommen. Und jetzt, wo ich dich endlich soweit habe, ist eine Anstandsdame von der Größe eines Gartenzwerges mit dabei.“
Die Temperatur im Zimmer schien plötzlich auf den Siedepunkt zu steigen, und Rachels Gedanken wanderten zurück zu jener Samstagnacht vor zwei Jahren, als sie fast in seinem Schlafzimmer gelandet wäre.
Sie hatten einen wunderbaren Tag auf dem Arizona Renaissance Festival verbracht und wollten sich nun in Nicks Wohnung noch gemeinsam einen Film im Fernsehen ansehen. Doch von dem Film bekamen beide nicht viel mit, denn sobald sie es sich auf dem breiten Ledersofa gemütlich gemacht hatten, flammte die Leidenschaft zwischen ihnen auf.
Sie lagen einander in den Armen, tauschten leidenschaftliche Küsse und immer forderndere Berührungen aus. Irgendwann machte sich Nick mit einem langen Seufzer frei.
„Ich sollte dich wohl besser jetzt
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