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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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keine wundervollen Nächte wie diese mehr geben würde.
    Ein kalter Luftzug strich über ihren erhitzten Körper, und sie fröstelte. Was sollte sie dann tun? Wo sollte sie hingehen? Und wie sollte sie Tyson jemals vergessen?
    Sie schmiegte sich fester an ihn, fühlte, wie sein Körper erregt auf ihre Nähe reagierte, und versuchte, jeden Gedanken an die Zukunft auszuschalten. Wenigstens für diese Nacht – oder, wenn sie Glück hatte, noch für ein paar weitere Nächte – wollte sie genießen, wovon sie ihr Leben lang geträumt hatte.
    Zwanzig Stunden später stand Merri wieder im hellen Sonnenschein und besah sich die Grube, die die Rancharbeiter für das Barbecue ausgehoben hatten. Jetzt war sie mit glühender Holzkohle gefüllt, darüber drehte sich ein riesiger Spieß mit Rindfleisch.
    Alles war für die Gäste vorbereitet, die jeden Augenblick eintreffen sollten. Der Wind drehte plötzlich, und Merri trat einige Schritte zurück. Sie wollte lieber nach ihrem zarten Parfüm duften als nach Rauch.
    Sie war selbst erstaunt, dass sie sich nach der langen Nacht mit Tyson so frisch und erholt fühlte. Es war die schönste Nacht ihres Lebens gewesen, und sie sehnte sich nach einem Leben voller Nächte wie der letzten.
    Jewel gesellte sich zu ihr. „Du siehst so glücklich aus. Ist es, weil alles für das Barbecue vorbereitet ist, oder weil Tyson gestern nach Hause gekommen ist?“
    War es denn so deutlich zu sehen, was sie empfand? Merri schluckte, denn sie hatte sich immer eingebildet, ihre Gefühle besonders gut verbergen zu können. Sie straffte sich und lächelte. „Vielleicht ein wenig von beidem“, meinte sie.
    Jewel nickte und zwinkerte ihr zu. „Das scheint Tyson nicht anders zu gehen. Ich habe meinen Neffen beobachtet, als er dich kommen sah. Offenbar seid ihr beide sehr froh, dass er endlich wieder zu Hause ist.“
    Merri sah automatisch über Jewels Schulter, um einen Blick auf Tyson zu werfen. Sie schien heute immer mit schlafwandlerischer Sicherheit zu wissen, wo sich der geliebte Mann befand. Er stand neben der Scheune und unterhielt sich mit seinem Anwalt.
    Tyson sah unglaublich sexy aus. In seinem dunkelblauen Hemd, dessen Ärmel hochgekrempelt waren, und den schlichten engen Jeans strahlte er kraftvolle Männlichkeit aus. Merri holte tief Luft und schloss kurz die Augen. Dies war nicht der richtige Ort und auch nicht die richtige Zeit, um in erotische Träumereien zu verfallen.
    „Seit du hier bist, achtet Tyson sehr viel mehr auf seine Kleidung“, bemerkte Jewel, die Merris Blick gefolgt war. „Und auch im Umgang ist er sehr viel angenehmer geworden. Ich hoffe nur, dass ich mich nicht in dir täusche und du es wirklich ernst mit ihm meinst. Du machst ihm doch nichts vor, um einen besseren Job zu bekommen? Er würde es nicht noch einmal ertragen, ausgenutzt zu werden.“
    Merri fuhr unmerklich zusammen. Panik überkam sie, aber sie brachte es fertig, Jewel mit einer Halbwahrheit zu beruhigen. „Meine Gefühle für Ty sind echt und tief.“ Tatsache war, dass sie ihn mit jedem Atemzug mehr liebte. „Und ich brauche keinen besseren Job und will auch keinen anderen. Ich bin sehr mit dem zufrieden, den ich habe.“
    „Da bin ich aber froh“, sagte Jewel erleichtert. „Ich habe Tyson sehr gern, weiß aber auch, dass er manchmal einfach zu intensiv sein kann. Allerdings ist er schon etwas verbindlicher geworden, seit du hier bist.“ Jewel zögerte, und es war offensichtlich, dass sie nicht wusste, wie viel sie Merri anvertrauen konnte. „Um ehrlich zu sein, dieser unstete, irgendwie gequälte Ausdruck in seinen Augen ist zum ersten Mal seit langer Zeit verschwunden. Das liegt an dir, Merri, und ich kann dir nicht genug dafür danken.“
    Gequält? Ja, Merri konnte sich erinnern, dass auch ihr der Schmerz in seinen Blicken aufgefallen war. „Aber woher kommt das? Ich hoffe, diese Frage ist nicht zu persönlich, Jewel“, fügte sie schnell hinzu. „Er hat mir die Geschichte von seiner Verlobten erzählt und von der Trennung. Aber das allein kann es doch nicht sein.“
    Jewel wurde ernst und verschränkte die Arme vor der Brust. „Er hat niemals darüber sprechen wollen. Aber ich habe immer vermutet, dass es mit dem tödlichen Unfall seiner Eltern zu tun hat. Damals war er erst fünf Jahre alt. Tyson war bis dahin nie ohne seine Mutter gewesen. Als sie ihn damals zu mir brachte, wollte er sich nicht von ihr trennen und konnte nicht aufhören zu weinen. Sie versprach ihm hoch und heilig,

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