Julia Collection Band 61 (German Edition)
Pfannkuchen angebrannt war. Verflixt.
„Was soll das denn werden, chérie?“
Kate zuckte zusammen und ließ den Pfannkuchen auf den Boden fallen. Ärgerlich funkelte sie Chase an, als er belustigt zu ihr trat und sie vom Herd schob.
Er nahm ihr den Bratenwender aus der Hand und beförderte den Pfannkuchen vom Boden wieder in die Pfanne. „Die Hitze tötet die Bazillen ab. Deck den Tisch, chérie. Die hier sind gleich fertig.“
„Du weißt, wie man Pfannkuchen brät?“ Kate öffnete die Besteckschublade, warf Chase über die Schulter aber einen prüfenden Blick zu.
Er trug eine Jeans und ein Flanellhemd, dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte, sodass sie die Muskeln seiner Unterarme bewundern konnte. Sein herrlich dunkles Haar glänzte feucht vom Duschen, und er duftete nach Aftershave.
Kates Hunger ging augenblicklich in eine sehr viel erotischere Richtung.
„Natürlich kann ich kochen“, erwiderte Chase. „Wenn man Angestellte anleiten will, muss man sämtliche Jobs aus erster Hand kennen. Da ich sowohl Kasinos als auch Restaurants besitze und leite, weiß ich auch, wie man kocht, Karten austeilt, die Spielautomaten wieder in Gang setzt, Vorräte einkauft … sogar wie man abwäscht.“
Er ließ die Pfannkuchen auf einen Teller gleiten und reichte ihn ihr. „Hungrig?“
Ja, aber nicht auf Essen. Chase sah zum Anbeißen aus, und diese Tatsache machte Kate kribbelig.
„Nun mach schon und fang an“, drängte er sie, als sie nur dastand und ihn beobachtete. „Lass sie nicht kalt werden. Die nächsten sind auch gleich fertig.“
Während Kate sich an den Tisch setzte, beobachtete sie weiterhin Chase. Er war so unglaublich. Effizient, scheute vor Arbeit nicht zurück und war obendrein noch höllisch sexy.
Ein winziger Hoffnungsschimmer keimte in ihr auf. Vielleicht würde er ihr doch vergeben, wenn sie ihm die Wahrheit über jene Nacht vor zehn Jahren erzählte. Dann könnte sie seine Geliebte bleiben, unabhängig davon, wohin er von hier aus ginge.
Sicher würde auch er zugeben, dass der Sex zwischen ihnen besser als gut war.
Sie musste nur einen geeigneten Moment finden, um ihm die Wahrheit zu sagen. Allerdings würde sie ihm niemals alles erzählen können. Das würde für sie beide zu schmerzhaft werden.
Genauso wenig durfte sie ihm beichten, wie sehr sie ihn schon immer geliebt hatte. Sie hatte darüber gelesen und auch von anderen Frauen gehört, dass es keinen sichereren Weg gab, einen Mann zu verlieren, als wenn man ihn zu halten versuchte. Und Chase hatte bereits gereizt reagiert, weil er sich bedrängt gefühlt hatte.
Also schwor sie sich, ihre Liebe geheim zu halten.
Zeit. Das war es, was sie brauchte. Zeit, die sie mit Chase verbringen konnte, bevor sie wieder auseinandergingen. Mehr Zeit war alles, was im Moment zählte.
Eine halbe Stunde später stand Chase vom Tisch auf und trat zu Kate, die an der Spüle abwusch. Sie summte vor sich hin und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Die wilden Locken, die sie zu zähmen versuchte, indem sie sie zu einem Pferdeschwanz zusammenband, schwangen hin und her, während sie die Hüften zu einem für ihn unhörbaren Takt bewegte. Und aus einem unerfindlichen Grund machte ihn dieser Pferdeschwanz verrückt vor Lust.
Am liebsten hätte er Kate auf der Stelle vernascht, obwohl sie sich bereits die ganze Nacht geliebt hatten. Sein Durchhaltevermögen hatte ihn erstaunt, doch jedes Mal, wenn er sie ansah …
Er trat hinter sie, legte seine Arme um ihre Taille und zog sie an sich. Sie seufzte und lehnte sich gegen ihn.
Chase konnte nicht anders, er strich mit seiner Zunge über die empfindliche Stelle an ihrem Hals, obwohl er wusste, dass sie das äußerst erregend fand. Wie erwartet, stöhnte Kate auf und schmiegte sich an ihn.
Langsam schob er seine Hände unter ihr T-Shirt, bis er ihre Brüste umfassen konnte. Zärtlich rieb er die Knospen durch den BH hindurch und freute sich über Kates leises Aufkeuchen. Eine Hitzewelle durchströmte seinen Körper, als sie ihren Po gegen seine Hüften presste.
Er betrachtete den Küchentisch und überlegte, ob er stabil genug war, um sie beide zu tragen, oder ob er Kate lieber mit sich auf den Boden ziehen sollte. Bis hinauf ins Schlafzimmer würden sie es nicht mehr schaffen.
Irgendwo in der Ferne hörte er ein Geräusch, das vor einer Minute noch nicht da gewesen war. Es klang wie der Motor eines Lastwagens. Dann wurden sie durch lautes Klopfen an der Hintertür aus ihrem sinnlichen Taumel
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