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Julia Collection Band 61 (German Edition)

Julia Collection Band 61 (German Edition)

Titel: Julia Collection Band 61 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Conrad
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dass ich nicht nachgedacht habe. Ich kann nicht fassen, dass ich so egoistisch war.“
    Chase wünschte, er könnte im Erdboden versinken. „Ich hätte bei dir sein sollen, doch ich ließ dich allein … allein mit deinem Vater … allein mit deinem Schmerz. Bitte, vergib mir, Kate.“
    „Es ist … ich …“ Ihre Stimme versagte.
    Plötzlich kam Chase ein weiterer furchtbarer Gedanke. „Nachdem … danach bist du hierher zurückgekehrt. Warum, Kate?“ Er sah zu ihr auf und hielt den Atem an, denn er fürchtete sich vor ihrer Antwort.
    „Es war wohl ziemlich dumm von mir“, sagte sie traurig. „Aber ich dachte, du kämst vielleicht irgendwann zu mir zurück. Und ich wollte dort sein, wo du mich leicht finden konntest.“
    Chase öffnete den Mund, brachte dann jedoch keinen Laut heraus.
    „Hat zwei Jahre gedauert, bis ich endlich akzeptiert hatte, dass du nicht zurückkommen würdest“, fuhr sie fort. „Aber da war auch schon klar, dass die Leute in der Mühle mich brauchten, als die einzig vernünftige Beltrane. Ich habe als Puffer zwischen ihnen und meinem Vater agiert.“
    Zehn lange Jahre hatte sie allein unter diesem Mistkerl Beltrane gelitten. Seine Liebste hatte ein schreckliches Leben geführt, während er sich in seinem Mitleid gesuhlt hatte.
    Der Schmerz und die Qual, die er empfand, wurden so heftig, dass Chase den Tod in diesem Moment fast als Erlösung empfunden hätte. Aber er wollte nicht sterben. Sterben würde bedeuten, Kate wieder allein zu lassen, und das würde nie wieder geschehen. Nie wieder.
    Er stand auf, damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Ich verdiene dich nicht, chérie. Aber ich bitte dich, mich nicht zu verlassen.“ Er strich sich mit der unverletzten Hand über die Augen, um die Tränen fortzuwischen. „Wenn du mich nicht lieben kannst … oder mich nicht heiraten willst … verstehe ich das. Aber gib mir eine Chance, alles wiedergutzumachen.“
    Kate hob den Blick von seiner blutenden Hand. „Ich liebe dich, Chase. Ich habe dich immer geliebt. Als ich sagte, dass wir nicht heiraten können, da ging es um den Fluch. Ich hatte Angst davor und Angst um unser Baby.“
    Sie liebte ihn. Chase brauchte eine geschlagene Minute, um diese Aussage zu verarbeiten. Dann zog er Kate in seine Arme.
    „Es gibt keinen Fluch, chérie“, flüsterte er. „Ich schwöre es. Und diesmal werde ich nicht zulassen, dass euch etwas geschieht. Wir werden dieses Baby bekommen … und noch viele weitere. Sie werden das Kind, das wir verloren haben, nicht ersetzen, aber unsere Familie wird zusammen sein, und wir werden stark sein, denn es ist eine Familie, die aus Liebe entstanden ist.“
    Kate berührte sanft sein Gesicht und schaute ihm in die Augen. „Aber ich habe den Geist der Roma gesehen.“
    „Nein“, widersprach er und zog den Schal aus seiner Tasche. „Dies ist ein echter Schal. Fühl selbst. Du hast eine lebendige Person gesehen, keinen Geist. Wenn es je einen Fluch gegeben hat, dann ist er jetzt aufgehoben.“
    Kate nahm den Schal und ließ ihn langsam durch die Finger gleiten, dann sank sie aufschluchzend an seine Brust.
    Chase hielt sie fest umschlungen und kämpfte gegen seine Freudentränen an. Es war ein Wunder. Es war Magie. Es war sein Herzenswunsch.
    Die alte Roma. Er wusste nicht warum, aber die alte Frau hatte sein Leben gerettet. Er schwor sich, irgendwann den wahren Grund dafür herauszufinden.
    „Sag es mir noch einmal, chérie“, flüsterte er.
    Kate hob den Kopf und strahlte ihn unter Tränen an, weil sie genau wusste, was er hören wollte. „Ich liebe dich, Chase. Ich habe dich immer geliebt. Und ich werde dich immer lieben.“

EPILOG
    Passionata Chagari stand im Schatten der Weide im Sumpf und beobachtete, wie das Vermächtnis des jungen Severin sich erfüllte. Er heiratete die Frau, die er sich von Herzen gewünscht hatte. Endlich, dachte sie. Chase Severin hatte endlich sein Erbe erhalten. Er war der Liebe würdig geworden.
    Aber sie wusste, es fehlte noch etwas, damit ihr Auftrag vollständig erfüllt war. Als die Hochzeitsgesellschaft sich auf der Terrasse versammelte, richtete Passionata ihre Gedanken auf Chase Severin, damit er ihrer Gegenwart gewahr wurde.
    Chase ließ seinen Blick gedankenverloren über die Plantage streifen und erhaschte einen Blick auf schillernde Farben, die wie eine Neonreklame im Sumpf aufleuchteten. Er überzeugte sich davon, dass Kate Gesellschaft hatte und stahl sich davon.
    Er brauchte nicht lange zu suchen. Die alte Frau,

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