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Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
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dass es etwas Unangenehmes ist und du es mir so schonend wie möglich beibringen willst. Ist meiner Familie etwas zugestoßen?“
    „Nein, nein. Entschuldige, ich wollte dich nicht ängstigen.“ Er drückte leicht ihre Schulter und ließ seine Hand darauf liegen. Einen Moment stellte er sich vor, Katherines weiche, runde Brust zu berühren, doch dann riss er sich zusammen und konzentrierte sich auf das, was er ihr sagen wollte. „Soweit ich weiß, geht es deiner Familie gut. Das ist es nicht, was ich mit dir zu besprechen habe.“
    „Also, was ist los? Heraus damit.“
    „Du hast mir einmal erzählt, dass deine Mutter euch alle verlassen hat.“
    Katherine sog scharf den Atem ein, sodass ihre Brüste sich deutlich unter der Baumwollbluse abzeichneten und Cade unwillkürlich hinschauen musste.
    „Ich glaube, ich will nichts weiter hören“, sagte sie.
    „Das ist natürlich deine freie Entscheidung, aber du solltest zumindest wissen, worum es geht. Ich weiß, was deiner Mutter widerfahren ist. Wenn du es nicht hören willst, bin ich sofort still und bringe das Thema nie wieder zur Sprache. Es ist nicht besonders erfreulich“, warnte er sie.
    Besänftigend rieb er Katherines Schulter und wartete. Er wollte ihr keinen Kummer bereiten, aber er fand, dass sie und ihre Brüder das Recht hatten, die Wahrheit zu erfahren. Warum keiner von ihnen jemals nachgeforscht hatte, verstand er nicht. Aber sie hatten alle ihr Leben lang nur Duke Ransomes Version der Geschichte gehört.
    Katherine maß Cade mit eisigen Blicken, und trotz des spannungsgeladenen Augenblicks empfand er heißes Verlangen nach ihr. Für ihn war sie stets Katie geblieben, nicht Katherine, und er musste sich oft dazu zwingen, sie mit ihrem vollen Namen anzusprechen. Er wand eine ihrer Locken um seinen Zeigefinger und dachte daran, wie oft er mit beiden Händen durch ihr seidiges Haar gefahren war.
    „Sag’s mir“, bat sie.
    „Wusstest du, dass sie eine Affäre mit einem anderen Mann hatte?“
    „Das erfuhr ich, sobald ich erwachsen war. Als Heranwachsende sagte man mir nur, dass sie uns verlassen hatte und nicht wiederkommen würde. Es hieß immer, sie wolle nichts mehr von uns wissen.“
    Cade rückte näher, seine Knie berührten ihre. „Dein Vater erfuhr von der Geschichte mit dem anderen Mann und warf deine Mutter hinaus. Er verbot ihr, jemals zurückzukommen.“
    „Nein. Er sagte, sie wollte nichts mehr mit ihm und uns zu tun haben.“
    „Das galt vielleicht für ihn, nicht aber für ihre Kinder.“
    „Nein, nein!“, rief Katherine. Sie schloss die Augen und schlug die Hände vors Gesicht. „All die Jahre … unsere Mutter …“ Sie hob den Kopf. „Hat sie den anderen geheiratet?“
    „Nein, es war eine kurze Affäre. Dein Vater drohte ihr für den Fall, dass sie mit euch Kindern Kontakt aufnahm. Sie nahm sich die Drohungen zu Herzen und hielt sich von euch fern. Sie lebt hier in Houston.“
    „In Houston!“, rief Katherine nun. „Sie war die ganze Zeit in Texas?“
    „Ja.“ Er erwähnte nicht, dass ihre Mutter sich stets über ihre Kinder informiert hatte, dass sie sie oft bei öffentlichen Anlässen heimlich beobachtet hatte.
    „Cade, ich glaube, ich habe meinen Vater bislang gründlich verkannt.“ Katherine war sichtlich erschüttert. „Wie konnte er uns Kindern das antun?“
    „Er konnte ihr nicht verzeihen, dass sie eine Affäre hatte. Er ist ein harter Mann mit einem unbeugsamen Willen. Du weißt, wie wütend er werden kann, wenn etwas nicht so läuft, wie er es sich vorstellt.“
    „Aber uns all die Jahre von unserer Mutter fernzuhalten! Er hätte uns wenigstens erlauben müssen, sie hin und wieder zu sehen.“
    „Ganz meine Meinung, Katherine, das ist wirklich traurig. Mein Vater starb, als ich noch ein Kind war, und ich litt jahrelang unter dem Verlust. Aber das mit deiner Mutter ist noch schlimmer, denn es wäre nicht nötig gewesen.“
    „Olivia hat mich mehrmals nach ihr gefragt, und sie sprach mit Julia darüber. Beide bestürmten uns, nach unserer Mutter zu suchen. Aber Matt, Nick und ich wollten das nicht, denn Dad hatte uns von klein auf eingehämmert, dass sie nichts mehr von uns wissen wollte. Es hat sehr wehgetan.“
    „Das kann ich mir vorstellen.“
    „Und es tut weh, jetzt diese finstere Seite meines Vaters zu entdecken. Ich wusste, dass er mit anderen Menschen hart umspringt, aber dass er zu seinen eigenen Kindern so grausam sein könnte, hätte ich nie gedacht. Er hat uns all die Jahre über

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