Julia Collection Band 66
Villa den Flur hinunter zum Esszimmer. Es war jetzt über eine Woche her, dass Katherine zu ihm nach Houston gezogen war. Zu seinem Leidwesen hatte er gleich nach ihrer Ankunft für mehrere Tage nach Kalifornien fliegen müssen. Diese Zeit war ihm vorgekommen wie ein Monat. Nun war er endlich zurück, und seine Begierde, Katherine zu sehen, wuchs mit jeder Minute.
An der offenen Tür zum Esszimmer hielt er inne. An der Wand gegenüber stand ein Gerüst. Die Möbel waren zur Seite gerückt und gegen Farbspritzer mit Tüchern abgedeckt. Auf dem Fußboden waren Plastikplanen ausgebreitet. Auf einer Plattform stand Katherine und übertrug eine Skizze auf die Wand.
Als er Katherine erblickte, machte sein Herz einen Sprung. Sie trug ein T-Shirt und abgeschnittene Jeans und hatte das Haar zu einem dicken Zopf geflochten. Cade nahm sich die Zeit, ausgiebig ihre langen, wohlgeformten Beine und ihren runden Po zu betrachten. Er gestattete sich sogar, sie im Geiste auszuziehen.
Mit jagendem Puls lehnte er am Türrahmen und beobachtete sie. Katherines Anblick hatte ihn stets erregt, und jetzt tat er das mehr denn je. Sie war noch schöner als damals mit zwanzig. Er dachte an die Küsse, die sie neulich in ihrem Büro getauscht hatten. Bereits die Erinnerung daran erregte ihn körperlich.
Er genoss es, ihr bei der Arbeit zuzuschauen, und war fasziniert davon, wie geschickt sie mit dem Pinsel umging, wie sicher sie die Striche setzte.
Cade war mit gemischten Gefühlen nach Texas zurückgekehrt. Einerseits wollte er Katherine sehen und sie als Künstlerin engagieren, andererseits nagte noch die Kränkung an ihm, weil sie seine Anrufe und Briefe nicht beantwortet hatte. Doch als er sie dann bei der Auktion sah, verschlug ihre Schönheit ihm den Atem. Nun begehrte er sie heftiger denn je. Sich emotional noch einmal an sie zu binden, lag jedoch nicht in seiner Absicht – ihre Beziehung damals war zu wenig belastbar gewesen. Doch jetzt lagen die Dinge anders. Die Vorwürfe waren ausgesprochen worden, die Gründe für das jeweilige Verhalten erklärt.
Die Vergangenheit hatten sie zwar einigermaßen bewältigt, doch nun musste noch eine weitere Hürde überwunden werden: Katherines Ehrgeiz und den Erfolgsdruck, unter den sie sich selbst setzte. Cade wollte sich nicht in eine Frau verlieben, die nur für ihre Karriere lebte. Das war es nicht, was er sich unter einem glücklichen Leben vorstellte. Aber er wollte Katherine. Sie schwirrte ihm ständig im Kopf herum, ihretwegen hatte er schlaflose Nächte. Er konnte an nichts anderes als an sein Verlangen nach ihr denken. Noch nie war ihm eine Frau begegnet, die er dermaßen begehrte. Und er hatte nie eine gekannt, die küsste wie sie, die im Bett so war wie Katie.
Er dachte an die Küsse in ihrem Büro, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Die Lage war nicht aussichtslos. Katherine konnte der Leidenschaft nicht widerstehen. Er betrachtete sie nachdenklich. Sie war umwerfend sexy. Am liebsten hätte er sofort mit ihr geschlafen.
Cade versuchte sich zu beruhigen und an andere Dinge zu denken, zum Beispiel an den bevorstehenden Abend. Es gab etwas, von dem er nicht wusste, ob er es ihr mitteilen sollte. Und wie immer in solchen Situationen stellte er sich die Frage: Würde ich es an ihrer Stelle wissen wollen? Die Antwort lautete: Egal, ob es etwas Gutes oder etwas Schlimmes wäre, ich würde es wissen wollen.
Katherine warf einen Blick über die Schulter, sah Cade und hielt inne. „Ich habe dich gar nicht gehört.“
„Ich wollte dich nicht erschrecken.“
„Hast du auch nicht.“
„Es war schön, deinen Anblick ein Weilchen zu genießen.“
Sie zog eine Grimasse. Cade hätte Katherine gern von der Plattform heruntergeholt und sie geküsst, doch er wusste, sie würde es nicht wollen. Er warf sein Jackett und die Krawatte auf einen Stuhl und schlenderte auf Katherine zu. Bei ihr angekommen, stemmte er die Hände in die Hüften und betrachtete das Gemälde.
„Wie lange bist du schon hier?“, wollte sie wissen.
„Nicht lange. Großartig … absolut faszinierend.“ Er trat näher an die Leiter und ließ erneut den Blick über Katherines Beine gleiten. „Makellos“, setzte er hinzu.
„Du meinst nicht das Bild.“
„Stimmt. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen bei diesem Anblick. Komm herunter.“
„Ich denke nicht daran.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. „Sonst kann ich jede weitere Arbeit für heute vergessen. Und ich bin gerade so gut in
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