Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Collection Band 66

Julia Collection Band 66

Titel: Julia Collection Band 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Orwig
Vom Netzwerk:
nicht bis abends warten kann, würde ich dich gern schon zum Mittagessen treffen. Wo wirst du gegen zwölf Uhr sein?“
    Julia lachte. „Du bist unmöglich. Ich habe um zehn Uhr einen Termin bei der State Bank.“
    „Dann treffen wir uns um halb zwölf in Gregory’s Café, ja? Du kannst mich anrufen, falls du früher oder später kommst. Ich werde auf jeden Fall da sein.“ Er küsste sie auf die Wange und kehrte zum Auto zurück.
    Sie sah ihm nach, bevor sie ins Haus ging. Auf dem Weg in ihr Schlafzimmer betrachtete sie das Eichenparkett, die Ölgemälde und ihre Möbel aus Kirschholz. Ihr Zuhause war wohnlich. Nicks Haus war prachtvoll und für Kinder völlig ungeeignet. Aber er wollte ja auch keine haben. Es blieben ihr noch vier Tage mit ihm. Die Verhandlungen am Freitag würden wahrscheinlich einen Keil zwischen sie und ihn treiben. Wir lange würde sie wohl brauchen, um über ihn hinwegzukommen?
    Julia stellte den Wecker, weil sie selbst nach nur dreißig Minuten Schlaf frischer und erholter sein würde. Nur noch bis Freitag hatte sie Zeit, einen letzten Versuch zu unternehmen, um ihrem Großvater zuliebe das Unternehmen zu retten.
    Um zehn Uhr hatte Julia einen Termin mit Leon Jefferson, einem Banker, den ihr Großvater schon seit Jahren kannte. Doch da sich Jefferson wegen eines anderen Termins verspätete, bat die Mitarbeiterin am Empfang sie, noch einige Minuten zu warten. Also setzte Julia sich in der Lobby auf einen Stuhl und blätterte in einer Zeitschrift, bis sie eine Stimme hörte, die ihr bekannt vorkam.
    Es war Tyler Wade, Nicks Marketingdirektor. Sie wollte ihm Hallo sagen, registrierte aber dann, dass er einen Freund begrüßte. Also blätterte sie zunächst weiter in der Zeitschrift. Dann hörte sie, dass Tyler Nicks Namen erwähnte, und konnte nicht widerstehen, dem Gespräch zu lauschen.
    „Du musst zu mir kommen und dir das Pferd ansehen“, sagte Tyler.
    „Ich dachte, der Fuchs wäre unverkäuflich. Ich hatte Nick Ransome ein kleines Vermögen dafür geboten.“
    Tyler lachte. „Es war eine Wette. Das Pferd war sein Wetteinsatz.“
    „Welche Wette denn?“
    „Ich wettete mit ihm, dass ich ihm eine Frau nennen könnte – eine schöne, einfach umwerfende und ungebundene Frau unter dreißig Jahren –, die er nicht innerhalb von zwei Wochen verführen könnte.“
    Julia erstarrte, konnte aber nicht anders, als der Unterhaltung weiter zuzuhören.
    „Das klingt ganz nach Ransomes Typ. Was war denn dein Wetteinsatz?“, fragte Tylers Freund.
    „Mein Ferrari. Aber ich habe an meine Chance geglaubt. Die Lady mag Nick nicht. Sie sind geschäftliche Konkurrenten, und ihre Familien stehen auf Kriegsfuß.“
    Nun lief es Julia eiskalt über den Rücken.
    „Nick versuchte, sie aus Rache zu verführen und nahm sie übers Wochenende mit auf seine Jacht. Aber jetzt kommt die große Überraschung. Die Lady widerstand seinem Charme. Ich sollte sie eigentlich fürstlich zum Essen einladen. Also, komm und sieh dir den Fuchs an. Wie wäre es Samstag gegen halb zwölf Uhr?“
    „Abgemacht, Tyler. Also bis dann.“
    „Miss Holcomb.“ Die Mitarbeiterin am Empfang lächelte Julia an. „Kommen Sie bitte mit.“
    Sie folgte der Frau zu Leon Jeffersons Büro und musste noch immer an Nick und diese Wette denken.
    Trotz der langjährigen Verbindung ihres Großvaters mit Jefferson lehnte der Banker höflich Julias Bitte ab, das Darlehen zu verlängern. Ihr Großvater hatte schon zu viele Kredite aufgenommen, die er zurückzahlen musste. Der Weg für Nick war also frei: Jetzt konnte er Rufus in die Enge treiben.
    Ganz benommen verließ Julia die Bank und trat hinaus in den Sonnenschein, ohne ihre Umgebung richtig wahrzunehmen. Sie sorgte sich um das Unternehmen und ihren Großvater und schäumte zudem vor Wut. Sie war mit Nick zum Mittagessen verabredet und beschloss, ihn einfach sitzen zu lassen und in ihr Büro zurückzukehren. Er hatte Tyler zwar gesagt, dass er die Wette verloren habe, aber das spielte keine Rolle. Er hatte sie aus Rache verführt.
    Zornig eilte sie in ihr großes Büro und sagte ihrer Sekretärin Angela, dass sie nicht gestört werden wolle und in der nächsten Stunde keine Anrufe entgegennehmen werde. Ihr Büro mit den Grünpflanzen, Ledermöbeln, Ölgemälden und dem großen Schreibtisch aus Ebenholz verfügte über ein angrenzendes Bad und ein kleines Sitzungszimmer. Vom zehnten Stock aus hatte Julia einen schönen Blick auf die Stadt. Sie ging zum Fenster. Irgendwo dort unten

Weitere Kostenlose Bücher