Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
Zornausbruch hatte ihn zu nachhaltig mitgenommen.
In seiner Hilflosigkeit wandte er sich an May. „Es tut mir wirklich leid, aber ich glaube, ich sollte lieber verschwinden.“
„Ja … verschwinde!“ stimmte March höhnisch zu.
„Und zwar für immer“, fuhr Will fort, ohne March anzusehen, denn er fürchtete, dann ebenfalls die Haltung zu verlieren. „Ich werde ausziehen und das Studio räumen.“ Das war vielleicht eine übertriebene Reaktion, aber er spürte deutlich, dass er nicht länger in Marchs Nähe bleiben konnte. „Es tut mir leid.“
„Mir tut es leid“, versicherte May, die nicht weniger ratlos war und March vergeblich warnende Blicke zuwarf. „Aber vielleicht haben Sie recht. Vielleicht ist es wirklich besser so.“
„Verschwinde bloß!“, rief March noch einmal. „Lauf davon!“
Will seufzte, es klang müde und enttäuscht. „Ich laufe nicht davon, March. Ich befreie dich nur von meiner unerwünschten Gegenwart.“
„Ganz recht … und nimm gefälligst deinen Freund mit.“
„Nach allem, was ich eben von dir gehört habe, wird er kaum Lust haben, länger zu bleiben.“
„Dann sind wir uns wenigstens in einem Punkt einig“, versicherte March, aber in ihrer Stimme lag etwas, das Will aufhorchen ließ. Kämpfte sie etwa mit den Tränen? Dann mussten es Tränen der Wut sein, denn Bedauern oder gar Reue schien sie nicht zu empfinden.
„Es war dumm von mir zu glauben, du könntest anders sein, Will Davenport.“ Jetzt schimmerten wirklich Tränen in ihren weit geöffneten graugrünen Augen. „Unverzeihlich dumm.“ March warf Will einen letzten gequälten Blick zu, machte auf dem Absatz kehrt und rannte hinaus.
Will hörte, wie sie die Treppe hinauflief und oben die Tür zu ihrem Zimmer zuschlug. Dann war alles still, aber die Stille war mit knisternder Spannung erfüllt, in der jeder Atemzug überlaut zu hören war.
May fasste sich zuerst. „Ich bin untröstlich“, sagte sie und sah Will reumütig an. „Vielleicht hilft Ihnen das Bewusstsein, dass Sie nicht allein schuld an diesem Ausbruch sind.“
Will schüttelte traurig den Kopf. „Leider hilft es mir nicht.“
„March ist außer sich, weil sie heute ihren Job verloren hat“, versuchte May ihre Schwester zu entschuldigen. „Ich sagte Ihnen ja schon, dass ich keine Erklärung dafür habe. Ich weiß nur, dass Clive Carter ihr ein Monatsgehalt ausgezahlt hat … mit der Aufforderung, sich nicht mehr blicken zu lassen.“
Das wusste Will auch, denn May hatte es ihm erzählt, als March und Graham in die Scheune gegangen waren, um sich die Lämmer anzusehen. Er wusste sogar noch mehr oder ahnte zumindest, was hinter dieser überstürzten Kündigung steckte. Vor einer Woche hatte March ihn beim Lunch gefragt, ob es erlaubt sei, fremdes Eigentum unter Marktwert zu kaufen und dann mit bedeutendem Gewinn zu verkaufen. Entweder hatte March Clive Carter ihre Vermutungen mitgeteilt, oder er war ihr von sich aus auf die Schliche gekommen. In jedem Fall hatte er beschlossen, die lästige Zeugin loszuwerden und das Problem damit aus der Welt zu schaffen.
Doch das alles spielte jetzt keine Rolle mehr. Will konnte in der Angelegenheit nichts tun, denn March hätte jedes Hilfsangebot entrüstet abgelehnt. Erst vor wenigen Minuten hatte sie unzweideutig klargemacht, dass sie nur eins von ihm erwartete … zu verschwinden.
„Es tut mir wirklich leid, May. Wenn ich gewusst hätte …“ Will sprach nicht weiter, denn Graham kam zurück. Nicht auszudenken, was March in der Scheune alles zu ihm gesagt hatte! „Wie geht es den Lämmern?“
Graham hatte es als Freundschaftsdienst angesehen, Marchs Bilder zu begutachten, aber die Entscheidung, sie in seiner Galerie auszustellen, stammte von ihm selbst. Jetzt hatte March seinen Vorschlag mit wenig schmeichelhaften Worten abgelehnt, und er fragte sich, ob er in einem Tollhaus gelandet war.
„Der Besuch war etwas verwirrend“, gestand er und atmete insgeheim auf.
Will nickte. „Das habe ich mir gedacht.“
„Aber auch sehr interessant“, setzte Graham lächelnd hinzu.
„So könnte man es auch ausdrücken.“ Will wünschte, er hätte Marchs Bilder nie gesehen und vor allem Graham nicht in die Sache hineingezogen.
„Kann mir einer sagen, warum March glaubt, dass Luke Marshall mich bezahlt, wenn ich ihre Bilder ausstelle?“ Graham sah erst Will und dann May an, um eine Antwort auf diese Frage zu bekommen.
Will hätte ihm die Antwort geben können, denn er hatte Marchs
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