Julia Collection Band: Du bist die Frau meines Lebens / Einfach traumhaft, dieser Mann / Verlieb dich nicht in diesen Mann / (German Edition)
England, um in Amerika neu anzufangen. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte.“
„Nicht ganz“, widersprach May. Aprils Erzählung hatte sie tiefer getroffen, als sie jemals für möglich gehalten hätte. Außerdem fragte sie sich, ob sie selbst so viel Widerstandskraft aufgebracht hätte wie ihre Mutter. „Du bist nicht einfach nach Amerika gegangen und hast uns vergessen …“
„Natürlich nicht!“ April machte ein entsetztes Gesicht. „Es verging kein Tag, an dem ich nicht an euch dachte und euch im Geiste vor mir sah. Ich sehnte mich danach, bei euch zu sein, mit euch zu lachen, euch die Tränen zu trocknen, wenn ihr hingefallen wart oder euch gestoßen hattet … Doch mein Verhältnis zu eurem Vater war vollständig zerstört.“
„Trotzdem hast du ihm Geld geschickt“, fuhr May fort. „Ja, das hat sie getan“, bekräftigte sie, als sie Marchs und Januarys überraschte Gesichter sah. Beide fragten sich natürlich, warum sie von dem Geldsegen nie etwas gemerkt hatten. „Dad hat keinen Cent davon angerührt. Ich erfuhr es erst, als ich nach seinem Tod Einblick in die Konten bekam.“
„Aber …“
„Wie konnte er …“
„Verurteilt euren Vater nicht“, bat April, als sie die Ausrufe des Protests hörte. „Er hat getan, was er für richtig hielt.“
May sah ihre Mutter erstaunt an. „Das sagst du – nach allem, was er dir und uns angetan hat?“
„Ich habe ihn geliebt“, antwortete April. „Vom ersten bis zum letzten Tag. Von seinem Tod erfuhr ich erst nach dem Begräbnis. Ich glaube, ich habe eine Woche lang geweint. Man kann jemanden auch lieben, ohne bei ihm zu sein.“
„Warum bist du nach der Beerdigung nicht zu uns gekommen?“, fragte March verwundert.
Ein flüchtiges Lächeln glitt über Aprils Gesicht. „Bist du ganz sicher, dass ich nicht da war?“
Plötzlich war May alles klar. Aprils Freundschaft mit David … das Angebot für seinen nächsten Film … der „Zufall“, dass April in demselben Film mitspielen sollte …
Sie sah April erstaunt an. „Wusste David, dass ich deine Tochter bin, als er vor Weihnachten unsere Vorstellung von ‚Aladin mit der Wunderlampe‘ besuchte?“
April schüttelte den Kopf. „Das habe ich ihm erst gestern Abend gesagt. Er war darüber so erstaunt wie alle anderen.“
„Aber du hast ihn hierher geschickt, damit er mich in der Rolle sehen sollte?“, beharrte May.
Plötzlich ergab alles einen Sinn. Davids „zufällige“ Anwesenheit im Publikum, sein Rollenangebot, die Hartnäckigkeit, mit der er versucht hatte, sie umzustimmen …
„Davids Schwester wohnt in der Gegend“, meinte April lächelnd.
„Das weiß ich“, erklärte May ungeduldig. „Aber du hast ihn gebeten, herzukommen und sich das Stück anzusehen.“
April wich der direkten Frage aus. „Nach Johns Tod zog ich Erkundigungen über euch ein. Ich erfuhr von deiner Theaterleidenschaft und kam her, um mir eine Aufführung anzusehen. Verstehst du nicht? Ich wollte wenigstens eine meiner Töchter kennenlernen.“
„Obwohl du selbst unerkannt bleiben musstest?“
April nickte. „Darauf konnte ich keine Rücksicht nehmen.“
May stand auf und legte von hinten die Arme um ihre Mutter. „Ich werde erst mit der Zeit begreifen, was du in all den Jahren durchgemacht hast“, sagte sie tief bewegt. „Die Umstände zu kennen und sich nicht berechtigt zu fühlen … Oh, Mum!“ Sie brach in Tränen aus und küsste ihre Mutter auf beide Wangen.
„Du wolltest weglaufen“, sagte May vorwurfsvoll zu Luke. Er hatte das Ende der Aussprache mit April abgewartet und May dann ins Nebenzimmer geführt.
„Ja“, gab er zu, „aber ich wollte zurückkommen.“
„Willst du jetzt immer noch weglaufen?“
Luke atmete tief ein. „Nicht, wenn ich dich überreden kann, es bei unserer Verlobung zu belassen.“
May sah ihm forschend ins Gesicht. Machte Luke sich über sie lustig? Nein, sein Gesichtsausdruck sprach nicht dafür. „Luke …“
„Ich war ein Idiot, May. Ein störrischer, dickköpfiger …“ Er unterbrach sich, denn May begann zu lachen. „Das ist nicht komisch, May. Ich versuche mich zu entschuldigen, und du lachst über mich.“
„Ich lache nicht über dich.“ May schüttelte den Kopf. „Ich lache über diese ganze dumme und verrückte Situation. Ich liebe dich, Luke. Liebst du mich auch?“
Der Atem stockte ihr bei den letzten Worten. Wenn sie ihn missverstanden hatte und das erst jetzt erfuhr …
„Wie könnte ich dich nicht
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