Julia Exklusiv Band 0197
Entscheidung gespielt, Lyall Duncan heiraten zu wollen.“
Sie seufzte reumütig. „Es wäre ein schlimmer Fehler gewesen. Eine Heirat sollte immer auf Liebe gründen.“
„Ja, allerdings“, pflichtete Nic ihr bei und vertrieb alle Befangenheit, indem er ihr von Angelina und Ward erzählte … wie seine Schwester und ihr Mann es geschafft hatten, glücklich miteinander zu werden, obwohl sich ihr Kinderwunsch nicht erfüllt hatte. „Und Cleo ist inzwischen für sie ein richtiges Familienmitglied … und kein Plagegeist wie für mich“, fügte er hinzu, womit er Serena wieder zum Lachen brachte.
Sie gingen zum Pool und aalten sich träge und sinnlich zusammen im Wasser, als sie ein Auto vor dem Haus vorfahren hörten. Das Knirschen der Reifen auf dem Kies drang störend in ihre Zweisamkeit ein, und Serenas Herz klopfte sofort nervös. Bis zu diesem Moment hatte Nic sich ausschließlich auf sie konzentriert, und sie hatte zunehmend Vertrauen in die Beziehung gefasst, die sich zwischen ihnen zu entwickeln schien. Nun aber wurde er abgelenkt.
„Erwartest du jemand?“, fragte sie besorgt, denn sie wollte nicht, dass sich irgendjemand zwischen sie drängte.
„Nein.“ Er überlegte kurz. „Ich sehe wohl besser mal nach.“
Sie waren beide nackt. Eigentlich fand Serena es in Nics Gegenwart ein wundervolles, befreiendes Gefühl und genoss es, dass nichts Trennendes zwischen ihnen war. Als Nic jetzt aber aus dem Pool stieg und sich ein Badetuch um die Hüften wickelte, fühlte sie ihr Selbstbewusstsein schwinden. Im Haus bellte Cleo heftig und zeigte damit an, dass jemand an der Haustür war.
„Wer immer es ist, ich schicke ihn weg“, versprach Nic ärgerlich.
Serena blickte ihm nach, als er über die Terrasse ins Haus ging. Was genau ärgerte ihn … die unerwünschte Störung oder die Vorstellung, sie, Serena, jemandem vorstellen zu müssen, den er vielleicht nicht einfach wegschicken könnte … einen engen Freund, einen wichtigen Geschäftspartner, jemand, der seine, Nics, Beziehung mit einer Friseurin aus der Gegend … amüsant finden könnte?
Rasch kletterte Serena aus dem Pool und lief zu der Sonnenliege, wo die Badetücher lagen. Sie trocknete sich schnell ab, wickelte sich den Sarong um den Körper und strich sich, so gut es ging, das nasse Haar zurück. Gerade noch rechtzeitig!
„Schön, schön, wen haben wir denn da?“, hörte Serena eine weibliche Stimme hinter sich sagen.
Sie zuckte zusammen, fuhr herum und sah eine Frau, die sich offensichtlich entschieden hatte, durch den Garten um das Haus herumzukommen, anstatt an der Haustür zu warten, bis jemand öffnen würde.
Und nicht irgendeine Frau! Es war Justine Knox in voller Aufmachung, als wollte sie an einem Foto-Shooting für ein Hochglanz-Modemagazin teilnehmen. Die Botschaft war klar und deutlich: Justine Knox war gekommen, um sich Nic Moretti zu holen, und sie betrachtete ihn immer noch als „ihren Mann“!
Aber das ist er nicht!, sagte sich Serena energisch und unterdrückte die aufsteigende Panik. Nic hatte sie gebeten, ihm zu vertrauen. Er würde nicht zulassen, dass jemand sie demütigte. Nicht in seinem Beisein. Sie musste ihm die Chance geben zu beweisen, dass er zu seinem Wort stand.
Justine blieb neben dem Whirlpool stehen, von wo aus sie sowohl die Terrasse und damit das Haus als auch den tiefer liegenden Poolbereich im Blick hatte, wo Serena stehen geblieben war, fest entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
Auf den ersten Blick war Justine wirklich eine Klassefrau. Ihr langes aschblondes Haar fiel ihr in einer kunstvoll zerzausten Mähne bis weit über die Schultern und umschmeichelte ein makellos ebenmäßiges Gesicht von auffälliger Schönheit. Sie trug ein grünes, tief ausgeschnittenes Seidentop zu einer Hose in derselben Grundfarbe, kunstvoll mit großen Blumen in Pink und Gold bedruckt. Zweifellos ein Designer-Outfit. Goldketten zierten ihren schlanken Hals, goldene Sandaletten die zierlichen Füße, und eine winzige goldene Handtasche hing ihr über der Schulter.
Ja, sie sah atemberaubend aus und machte Serena erst richtig bewusst, wie sie selber wirken musste: das Haar nass und ungekämmt, die Füße nackt, überhaupt nur mit einem Sarong notdürftig bekleidet. Dazu passte Justine … groß und mit Modelfigur … rein körperlich viel besser zu Nic. Und in den Augen vieler Leute war sie zweifellos in jeder Hinsicht eine viel angemessenere Partie für Nic Moretti. Serenas Herz krampfte sich
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