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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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der Luft liegt, könnte ich glatt damit anfangen.“ Er ging um sie herum und schaute sie dabei intensiv an. „Ich glaube, ich habe noch nie einen Kerl erlebt, der so hingerissen war, dass er sich nicht nur die Zeit nahm, um Erlaubnis zu bitten, sondern sich nachher auch noch für den Kuss bedankt.“
    „Du würdest wahrscheinlich nicht fragen, nehme ich an?“ Es sollte sarkastisch klingen, aber sie schwankte, als er sie mit seinen dunklen Augen fixierte und langsam zu lächeln begann.
    „Nein, zur Hölle.“
    Ihr Mund wurde trocken.
    Sein Lächeln verbreiterte sich, als sie nicht wie üblich mit einer schlagfertigen Bemerkung reagierte. „Es spricht eine Menge für Spontaneität.“
    „Aber es spricht auch eine Menge für gute Manieren.“
    „Und, fragt er bei allem, was er tut, um Erlaubnis?“
    „Darauf antworte ich nicht.“
    „Ich kann es mir lebhaft vorstellen.“ Sean blieb direkt vor ihr stehen.
    Sie biss die Zähne aufeinander. „Er ist ein sehr netter Mensch. Im Gegensatz zu einigen Anwesenden.“
    „Das glaube ich dir aufs Wort.“
    „Er ist sehr aufmerksam.“
    „Kann ich mir vorstellen.“
    Maggie funkelte ihn an. „Er würde niemals etwas tun, was ich nicht wollte.“
    „Und er wird dich auch mit nichts überraschen, was dir vielleicht gefallen könnte.“
    Obwohl sie es nicht wollte, konnte sie nicht verhindern, dass ihr Blick zu seinem schön geschwungenen Mund wanderte.
    Sean kam einen Schritt näher. „Was ist mit der Leidenschaft, Maggie? Wie kann er dein Herz in Aufruhr versetzen, wenn er um Erlaubnis fragt?“
    Sie wusste, dass sie jetzt eine schlaue Antwort parat haben sollte, aber sie hatte keine. Die Luft zwischen ihnen knisterte beinahe hörbar.
    „Wäre es dir recht, wenn ich dich küsste, Maggie?“
    Sie schaute ihm in die Augen. Was für ein Spiel sollte das sein?
    „Und dürfte ich dich auch ein bisschen ausziehen?“
    Maggie schluckte.
    „Und wie wäre es, wenn ich dich mit ins Bett nähme, Maggie?“ Seine Augen schienen noch dunkler zu werden. „Oder warum schlafen wir nicht gleich hier auf den Stufen miteinander, was meinst du, Maggie?“
    „Hör auf damit!“, entfuhr es ihr.
    „Willst du das wirklich?“ Er trat wieder einen Schritt zurück. „Diese kühle Höflichkeit, in jeder Situation?“
    „Du hast doch überhaupt keine Ahnung davon, was ich will.“
    „Vielleicht habe ich das nicht. Aber ich weiß, was du verdienst. Und zwar nicht diesen Mann.“
    Sie spürte, wie ihre Unterlippe zitterte. Auf keinen Fall würde sie ihm zeigen, dass er recht hatte. Und auch nicht, wie sehr seine Fragen, seine Lippen sie verunsicherten. Nichts würde sie sich anmerken lassen von den Filmen, die in ihrem Kopf abliefen und in denen er die Hauptrolle spielte. Als hätte es Bryan nie gegeben.
    Sie riss sich zusammen und schaute ihm in die Augen. „Du hast kein Recht dazu, mir zu sagen, was ich von einem Mann will und was nicht. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen.“
    „Oh, natürlich, und zwar auch, wenn es die falschen sind.“
    „Genau, weil ja alles, was du tust, immer gut und richtig ist, nicht wahr?“, spottete sie. „Du bist einfach perfekt, was?“
    „Nein, das bin ich ganz sicher nicht, und das wissen wir beide.“
    Maggie schüttelte den Kopf. „Stimmt, das bist du nicht. Wenn du glaubst, du bist es, ebenso wie deine Beziehungen, dann kannst du kommen und mich kritisieren.“
    „Du wirst mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass du mit diesem Typen zusammen sein willst?“
    „Das ginge dich ja wohl kaum etwas an, oder?“ Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Schlüssel. „Ich höre auf mein Herz, Sean. Eventuell solltest du das auch tun. Auf diese Weise sehe ich für uns beide die Chance, den richtigen Partner zu finden.“
    Sean ging einen Schritt beiseite, als sie an ihm vorbei das Haus betrat und hinter der Tür verschwand.
    Eine lange Zeit stand er nur da und starrte in die Dunkelheit.
    Er hatte sich zu einem späten Spaziergang entschlossen, weil er nicht hatte schlafen können, nicht, weil er ihr hinterherspionierte. Er brauchte Zeit, um darüber nachzudenken, wie er ihre Freundschaft retten konnte, was sie belastete und wie er ihr möglicherweise helfen könnte. Denn er vermisste sie; das tat er wirklich.
    Dass er sie und ihren Verehrer gesehen hatte, war reiner Zufall gewesen. Aber er hatte die Hände unwillkürlich zu Fäusten geballt, als der Mann sie geküsst hatte. Wäre da mehr gewesen als dieser flüchtige Kuss, hätte er sich ernsthaft

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