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Julia Extra 260

Julia Extra 260

Titel: Julia Extra 260 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia James
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erinnerte er sie.
    Sie starrte ihn an und dachte daran, wie viel mehr sie ihm gegeben hatte als Carl.
    Aber wenn sie ehrlich war, hatte auch er ihr viel mehr gegeben, als Carl es jemals getan hatte. Beim zweiten Mal war er unglaublich zärtlich und liebevoll gewesen. Und auch danach. Er schien tatsächlich nicht abgestoßen von ihren Narben. Er hatte sie gelegentlich sogar geküsst. Und sie in der Dusche gewaschen.
    Die Erinnerung an ihre gemeinsame Dusche jagte Schauer über ihren Rücken. Sie hatte ihn auch eingeseift und dabei absolut schamlos berührt. Dieser Liebesakt war genauso wild gewesen wie der erste.
    Und jetzt war sie wach und wurde erneut zurückgewiesen.
    „Du hast gesagt, du hättest bis vor Kurzem eine Freundin gehabt“, meinte sie äußerlich ruhig, obwohl sich ihr Magen krampfhaft zusammenzog. „Warum kann ich nicht deine neue Freundin sein?“
    „Du brauchst einen Mann, der dich lieben kann, Leah. Ich bin nicht dieser Mann.“
    Oh, wie sehr schmerzte es zu hören, dass er sie niemals würde lieben können.
    „Es … es ist nicht wegen der Narben, oder?“, fragte sie verzweifelt.
    „Sei nicht albern, Leah! Wie oft muss ich dir noch sagen, dassdeine Narben mich kein bisschen stören? Pass auf, wenn du es unbedingt wissen musst – es ist wegen meiner Frau, von der du und alle anderen glauben, dass ich sie nur wegen des Geldes geheiratet habe.
    Das habe ich nämlich nicht“, meinte er harsch. „Ich habe Karen geliebt, mehr, als ich es jemals für möglich gehalten hätte. Zusehen zu müssen, wie sie starb, war schrecklich. Nein. Unerträglich . Ich dachte, ich würde Erleichterung spüren, als sie starb. Stattdessen wollte ich lieber selbst sterben.“
    „Es … es tut mir so leid“, sagte Leah und stolperte beinahe über die Worte, denn sie versuchte mit den Emotionen fertig zu werden, die sein herzzerreißendes Geständnis bei ihr auslösten. Eifersucht ergriff sie, gefolgt von Schuld, weil sie ihn so unfair verurteilt hatte. Schließlich kam die Erkenntnis, dass die Gefühle, die in der vergangenen Nacht in ihr aufgekeimt waren, nie zu irgendetwas führen würden.
    Leah wusste, dass sie sich ohne Weiteres in diesen Mann verlieben konnte. Doch worin lag der Sinn, wenn er diese Liebe niemals erwidern würde?
    „Mir tut es auch leid“, entgegnete er und streckte die Hand aus, um sanft ihre Wange zu berühren.
    Tränen traten in ihre Augen.
    „Bitte weine nicht, Leah. Die vergangene Nacht war etwas ganz Besonderes. Besser, wir belassen es dabei.“
    „Ja“, stimmte sie zu und blinzelte tapfer die Tränen fort.
    „Wirst du am Montag immer noch die Kündigung einreichen?“, fragte er nach einer Weile.
    „Ja.“ Sie nickte. „Ich denke, das ist das Beste.“
    „Du hast natürlich recht.“
    Leah seufzte. Es würde schwer werden, die zwei Wochen Kündigungsfrist durchzuhalten, die sie hatte.
    „Ich werde dir ein hervorragendes Zeugnis geben“, versprach Jason.
    Sie sah ihn einen Moment empört an, dann lachte sie. „Das will ich dir auch geraten haben.“
    Jason erwiderte ihren Blick etwas länger, als nötig gewesen wäre, und sie hätte schwören können, dass sie echtes Bedauern in seinen Augen las.
    „Ich muss gehen“, sagte er und stand abrupt auf.
    Sie konnte es kaum ertragen, ihn anzuschauen. Plötzlich wollte sie einfach nur, dass er ging. Schnell, ehe sie sich zum Narren machte.
    Als er sich hinunterbeugte, um ihr einen Kuss auf die Stirn zu geben, wandte sie sich rasch ab. Sie wollte nicht diese Art Kuss von ihm. Sie wollte die Küsse, die er ihr in der vergangenen Nacht gegeben hatte – heiß und hungrig und voller Leidenschaft. Sie wollte, dass er blieb. Oh Gott … sie wollte ihn.
    „Geh einfach, um Himmels willen!“ Die Worte kamen über ihre Lippen, ohne dass sie sie hätte aufhalten können. Bitter und wütend.
    Leah erinnerte sich daran, wie er sich in der vergangenen Nacht einen Angeber und Bastard genannt hatte. Wie sehr sie sich wünschte, dass er beides war! Aber er war keins von beidem.
    Sie sah nicht hin, als er ging. Aber sie hörte, wie er die Tür schloss. Ein schreckliches Geräusch.
    Leah drehte sich in die Kissen und weinte.

7. KAPITEL
    Joachim richtete seine Krawatte, dann klopfte er an Leahs Zimmertür.
    „Es ist halb acht, Liebes“, rief er laut. „Die ersten Gäste werden bald kommen. Ich warte unten auf dich.“
    „Ich bin gleich fertig“, antwortete seine Tochter.
    Joachim hatte kaum den teuren Perserteppich betreten, der den kalten

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