Julia Extra 260
Lächeln schenkte. „Ich lasse Mr. Pollack dann in deinen guten Händen, nicht wahr, Leah, während ich in der Küche mal nach dem Rechten sehe.“Bloom ließ sie allein, und Jason hatte sich noch nie so aus der Bahn geworfen gefühlt wie in diesem Moment.
Er hatte zuerst gar nicht kommen wollen. Ihm stand nicht der Sinn nach Unterhaltung, und schon gar nicht mit Leuten, die er überhaupt nicht kannte. Es war Karens Stimme gewesen, die er gehört hatte und die ihm sagte, dass es besser war, nicht allein zu sein, wenn man sich um etwas Sorgen machte.
Also war er doch gekommen. Und als er Leah neben Bloom hatte stehen sehen, war er vollkommen schockiert gewesen. Für ein paar furchtbare Augenblicke hatte er geglaubt, dass die beiden eine Affäre hatten. Gott sei Dank stellte sich heraus, dass Bloom ihr Vater war – andernfalls hätte er nicht gewusst, was er getan hätte.
Bis zu diesem Moment hatte Jason keine Ahnung gehabt, wie tief seine Gefühle für Leah bereits gingen. Eine Nacht hatten sie zusammen verbracht, und schon dachte er, dass sie ihm gehörte, und zwar ihm allein.
Während er sie anstarrte, zog er ihr in Gedanken bereits dieses unglaublich verführerische Kleid aus. Er sah sie so, wie er sie in der vergangenen Nacht gesehen hatte – ihr nackter Körper unter ihm ausgebreitet, so dass er mit ihr tun konnte, was er wollte.
Endlich ergab das Bild, das Leah Johannsen repräsentierte, einen Sinn. Sie war die Tochter eines reichen Mannes. Sie war auch mit einem reichen Mann verheiratet gewesen. Jetzt verstand er, warum sie bis vor Kurzem nie gearbeitet hatte.
„Ich hatte keine Ahnung, dass du heute kommen würdest“, presste sie hervor. „Das musst du mir glauben.“
„Ich glaube dir“, versetzte er. Wenn sie mit ihm gerechnet hätte, hätte sie nicht so verlegen gewirkt.
„Da steckt mein Vater dahinter“, sagte sie und schüttelte dabei den Kopf.
„Ja, das glaube ich auch.“
Ihre Augen funkelten vor Frustration. „Daddy meint immer, er wüsste, was das Beste für mich ist. Ganz offensichtlich will er jetzt ein wenig kuppeln. Dabei habe ich ihm erst letzten Sonntag erklärt, dass ich nie wieder heiraten will oder mich verlieben!“
„Das willst du nicht?“ Jason wünschte, sie hätte ihm das heute Morgen gesagt.
„Nein“, entgegnete sie fest. „Ganz bestimmt nicht. Schau, ich bin nur hier, weil mein Vater mich darum gebeten hat. Er hat behauptet, er brauche mich als Tischnachbarin irgendeines Milliardärs, den er eingeladen hatte und den er beeindrucken wollte. Er hat sich geweigert, mir deinen Namen zu nennen, denn er wusste genau, wenn ich ihn gekannt hätte, wäre ich nie gekommen.“
„Warum nicht?“
„Weil ich keine Playboys mag, die sich für ein Gottesgeschenk an die Frauen dieser Welt halten“, fauchte sie ihn an und hob trotzig das Kinn.
Jason öffnete den Mund, weil er schon leugnen wollte, ein Playboy zu sein. Doch dann schloss er ihn wieder. Wahrscheinlich war er es doch, in gewisser Weise. Hilary würde ihn sicherlich so beschreiben.
„Und bitte halte mir nicht die vergangene Nacht vor“, fügte Leah wütend hinzu. „Du hast mich in einem schwachen Moment erwischt. Ich kann dir versichern, dass es nicht noch einmal vorkommen wird.“
Jason schaute tief in ihre trotzigen grünen Augen, dann hinunter auf ihr Dekolleté, wo sich die aufgerichteten Brustspitzen unter dem Stoff abzeichneten. Daraufhin entschied er, dass die Lady entschieden zu laut protestierte. Ihre Körpersprache sagte etwas ganz anderes aus als ihre Worte.
Sein eigener Körper reagierte sofort auf das immer noch präsente Verlangen, das er in ihr vermutete, und Jason fragte sich, wie er es schaffen sollte, den Abend zu überstehen, ohne sich danebenzubenehmen.
„Ich bin froh, dass du dich meiner Sichtweise angeschlossen hast“, gab er trocken zurück. Es würde ihm nie gelingen, seine Begierde zu kontrollieren, wenn sie ihm zu verstehen gab, dass sie die vergangene Nacht wiederholen wollte. „Also, was ist jetzt mit diesem Aperitif, den dein Vater mir versprochen hat?“
8. KAPITEL
„Was für ein schöner Raum.“
Leah warf Jason über den Rand ihres Glases hinweg einen bösen Blick zu. Sie wollte nicht hier neben ihm stehen, Champagner trinken und so tun, als wäre alles in bester Ordnung. Der Abend würde eine Katastrophe werden!
Sie wünschte, er wäre wenigstens nicht so attraktiv. Und so anständig. Falls anständig das richtige Wort war. Vielleicht hatte er sich an diesem
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