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Julia Extra 360

Julia Extra 360

Titel: Julia Extra 360 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Jump , Carol Marinelli , Susan Stephens
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sachlich.
    „Einverstanden.“ Finn nahm seine Sachen aus dem Karton, legte seine Brieftasche auf den Nachttisch und räumte schnell seine Kleider in ihren Schrank.
    Der Anblick von Finn McKennas Anzügen neben ihren eigenen Kleidern ließ Ellie plötzlich fast selbst daran glauben, dass ihr Ehemann ein Teil ihres Lebens war.
    Doch das war eine Lüge.
    Zwei Stunden später verabschiedeten sich Linda und die Dame vom Sozialamt von Ellie und Finn.
    „Das ist großartig gelaufen“, meinte Linda. „Danke, dass Sie beide so kurzfristig verfügbar waren.“
    „Gern geschehen“, sagte Finn und legte Ellie einen Arm um die Taille, was sich mittlerweile ganz natürlich anfühlte.
    „Wir schicken den Bericht nach China, und dann sollte es eigentlich nur noch wenige Tage dauern, bis alles geregelt ist“, sagte Linda. „Es freut mich ja so für Sie beide. Und für Jiao. Sie wird bei Ihnen sicher sehr, sehr glücklich sein.“
    Ellie schüttelte den beiden Frauen die Hand, dann schloss sie die Haustür und wandte sich Finn zu.
    Das war es dann wohl, dachte er. Die Komödie war vorbei, der Vorhang war gefallen. Er hätte froh sein müssen.
    Aber er war es nicht.
    Für das Piedmont-Projekt war nur noch ein Treffen angesetzt, bei dem Einzelheiten besprochen werden sollten. Damit wäre dann die geschäftliche Verbindung mit Ellie auch zu Ende.
    Ab jetzt gab es keinen Grund mehr für ihn, Ellie zu sehen. Keinen vernünftigen, jedenfalls.
    Und das enttäuschte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte.
    „Also, nochmals vielen Dank“, sagte Ellie. „Du warst toll, Finn. Echt überzeugend.“
    „Gern geschehen.“
    Ihr Lächeln wirkte nicht ganz überzeugend. „Wir sehen uns dann am Montag. Bei der Konferenz.“
    „Ja, richtig.“ Er nahm seinen Schlüsselbund aus der Schale, die auf dem Tisch im Flur stand. Das hatte besonders plausibel wirken sollen.
    „Willst du deine Sachen nicht gleich mitnehmen?“, fragte Ellie.
    „Vielleicht ist es besser, sie noch hier zu lassen. Falls jemand von der Behörde misstrauisch wird und noch mal vorbeischaut“, hielt Finn dagegen.
    „Das ist ein Argument“, meinte sie. „Sonst ist nichts mehr?“
    „Nein. Moment mal: Meine Brieftasche liegt noch auf dem Nachttisch. Oben in deinem Schlafzimmer. Darf ich mir die holen?“
    „Nur zu, Finn. Die Wohnung gehört dir so gut wie mir. Zumindest nach außen hin, oder?“
    „Ja, klar“, erwiderte Finn und ging nach oben.
    Im Schlafzimmer fiel sein Blick natürlich unweigerlich auf Ellies Bett. Das ließ ihn an das Feuer denken, das zwischen ihnen flackerte und das er nicht ignorieren konnte. Es ließ ihn verrückte Dinge tun, wie zum Beispiel spontan zu heiraten. Wenigstens war ihm bewusst gewesen, dass die Hochzeit ein Risiko war.
    Auf der Kommode stand ein Foto von Ellie mit einem kleinen schwarzhaarigen Mädchen auf dem Arm. Die beiden sahen glücklich aus. Wie eine kleine Familie.
    Er wäre gern Teil dieser Familie, wurde ihm klar. In den letzten Tagen hatte er sich in Ellies Gegenwart ungewohnt glücklich gefühlt. War er etwa dabei, sich in sie zu verlieben?
    Das war das größte Risiko von allen.
    Finn nahm seine Brieftasche und wandte sich um. Da entdeckte er Ellie, die leise ins Zimmer gekommen war.
    „Du hast meine Frage vorhin nicht beantwortet, Finn.“
    Seufzend setzte er sich aufs Bett. „Ich habe Lucy nicht deswegen heiraten wollen, um an ihre Firma zu kommen, sondern weil ich dachte, sie wäre die richtige Frau für mich.“
    „Die Liebe deines Lebens?“, hakte Ellie nach.
    Er lachte spöttisch. „Weit davon entfernt. Sie erfüllte nur alle Bedingungen, die ich an eine Ehefrau stellte. Also redete ich mir ein, wir wären glücklich. Dabei war ich nur zufrieden.“
    „Ist das denn schlimm?“
    „Es ist grässlich! Weil man nie Schmetterlinge im Bauch hat, sobald man sie sieht.“ So wie es ihm jetzt passierte, als er Ellie ansah. „Weil man nicht möglichst schnell nach Hause möchte, um sie lächeln zu sehen. Weil man nie ihren Namen immer und immer wieder auf einen Vertragsentwurf schreibt. Und weil man nie bedauert, wenn man sie allein lässt.“
    Finn stand auf und ging zu ihr.
    „Das Spontanste in meiner Beziehung zu Lucy war der Kauf des Verlobungsrings. Nachdem ich anhand meiner Checkliste festgestellt hatte, dass sie die ideale Ehefrau wäre. Sie hatte mich nicht in ihrem Büro erwartet – wo sie ein Treffen mit meinem besten Kunden arrangiert hatte. Da wusste ich dann natürlich sofort, dass ich mich in

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