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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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schüttelte sie über sich selbst den Kopf. Wie hatte sie überhaupt zustimmen können, bei diesem Unfug mitzumachen? Da James Sinclair ein so anspruchsvolles Objekt war, hatten Con und Fabia Abstand davon genommen, die Herren Hargreaves und Kidd zu bezaubern, und sich stattdessen als Backup-Team für Rose verpflichtet. Immerhin konnte keiner verlangen, dass Rose die Herausforderung James Sinclair allein anging. Als Erstes würden Con und Fabia alles über James Sinclair in Erfahrung bringen, was sich irgendwie auftreiben ließ, ohne Verdacht zu erwecken. Ausgestattet mit diesem Wissen, könnte Rose dann, wenn sie in seiner Begleitung war – eine Aussicht, bei der ihr regelrecht übel vor Angst wurde – gezielt kleine Bemerkungen fallen lassen, die sein Interesse auf sie richten und ihm klarmachen würden, dass sie ähnliche Vorlieben und Abneigungen hätten, kurzum, dass James Sinclair und Rose Dryden seelenverwandt waren.
    Allerdings musste Rose, so Cons Plan, Sinclair erst einmal zufällig über den Weg laufen.
    “Und wo soll das passieren?”, fragte Rose.
    “Wenn ich ‘laufen’ sage, meine ich auch laufen.” Con hatte offensichtlich schon alles generalstabsmäßig geplant. “Im Stadion. Joe Kidd hat mir erzählt, dass Sinclair dort jeden Morgen um sieben ein paar Runden dreht.”
    “Ich soll laufen?” Rose schnappte entsetzt nach Luft.
    Fabia fühlte mit ihr. “Um sieben Uhr morgens?”
    “Nein, früher.” Con kannte keine Skrupel. “Rose muss eher da sein als er, damit es nach Zufall aussieht.”
    “Oh, mein Gott! Dann bin ich ja schon tot, bevor er überhaupt ankommt!”
    Niemand war im Stadion, als Rose am nächsten Morgen dort ankam. Sie atmete auf. Eine Hoffnung blieb ihr noch: Vielleicht war er ja schon wieder weg. Oder er würde gar nicht kommen, schließlich war es ein grauer, wolkenverhangener Morgen.
    Sie lief auf der Stelle, lockerte ihre müden Muskeln und nahm die erste Runde in Angriff. Ihre Begeisterung hielt sich in Grenzen. Drei Runden, dann ist Schluss, schwor sie sich. Und sofort zurück ins Bett, komme, was wolle.
    Als sie eine halbe Runde hinter sich hatte, protestierte ihr geschundener Körper dermaßen, dass Rose ernstlich bezweifelte, überhaupt eine Runde zu überleben. Beim zweiten Rundlauf gewann sie jedoch langsam Einblick in das Geheimnis des Zusammenspiels von Atmung und Bewegung. Ihre Laune stieg minimal, aber immerhin.
    Und dann hörte sie Schritte hinter sich, und der körperliche Lichtstreifen am Horizont verdunkelte sich schlagartig. Ihr Herz schlug einen unregelmäßigen Rhythmus, und ihre Lungen schienen endgültig den Dienst zu verweigern. Rose hielt den Blick starr geradeaus gerichtet, als eine Gestalt an ihr vorbeizog. Mit dem knappesten aller Nicken nahm James Sinclair ihre Anwesenheit zur Kenntnis, um dann mit perfekter Körperkoordination und unerhörtem Tempo weiterzurennen.
    Rose raffte die letzten Überreste ihrer Selbstbeherrschung zusammen und lief eine weitere Runde. Als Sinclair diesmal an ihr vorbeizog, lächelte er ihr freundlich zu. Damit war die Sache für Rose beendet. Sie hatte alle Erwartungen übertroffen, sowohl, was ihre körperliche Leistung anging, als auch mit Hinsicht auf Sinclairs Reaktion. Beim nächsten Ausgang schwenkte sie von der Bahn und schleppte sich mit letzter Kraft nach Hause.
    “Auftrag ausgeführt”, verkündete sie immer noch keuchend, als sie im Apartment stand.
    Con und Fabia wollten natürlich einen genauen Bericht, erst dann ließen sie Rose unter die Dusche.
    “Wir wollen doch nicht, dass du Muskelkater bekommst. Sonst bist du nächstes Mal völlig steif.”
    “Nächstes Mal?” Rose riss die Augen auf. “Du meinst, ich muss das noch mal machen?”
    “Sicher”, erklärte Con streng. “Aber nicht morgen. Lass ihm einen Tag, um dich zu vermissen.”
    “So ein Quatsch! Er hat mich doch kaum bemerkt!”
    “Vertrau auf die Erfahrung von älteren Frauen.” Fabia grinste zufrieden. “Sinclair wird morgen nach dir Ausschau halten.”
    Und so weckte Con Rose am übernächsten Morgen um halb sieben, überwachte wie eine treu sorgende Glucke Roses Vorbereitungen und schickte sie aus dem Haus, wie eine Mutter ihr Kind zur Schule schicken würde.
    Obwohl Rose diesmal früher beim Stadion ankam, war Sinclair bereits da. So blieb ihr nichts anderes übrig, als vier Runden zu rennen, um das Gesicht zu wahren. Während sie keuchte und jeder Atemzug wie ein Messer durch ihre Rippen schnitt, überholte Sinclair sie

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