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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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ich heute Abend ein Wörtchen mit ihm reden. Ich mag diese Geheimnistuerei nämlich überhaupt nicht.”
    “Warum regst du dich denn so auf?” Bel seufzte. “Also, ich finde das Ganze sehr romantisch.” Damit drehte sie sich um und ging in den Laden zurück, gefolgt von einer fest entschlossenen Rose, sich durch solch alberne Kindereien nicht die Laune verderben zu lassen.
    Als Rose am Abend die Treppe zu ihrer Wohnung, die über dem Laden lag, hinaufstieg, hörte sie bereits das Telefon klingeln. Sie sprintete die restlichen Stufen hinauf, schloss hastig auf und hob ab, doch am anderen Ende war nur das schwere Atmen eines Menschen zu hören.
    “Wer ist da?” verlangte sie ärgerlich zu wissen. Eine Stimme flüsterte ihren Namen, dann wurde aufgelegt.
    Ein unangenehmes Kribbeln machte sich in ihrem Nacken bemerkbar, dann wurde sie wütend. Irgendein dummer Streich, dachte sie böse und marschierte energisch in die Küche, um sich einen anständigen Kaffee zu machen.
    Sie ließ Wasser in eine schmale Vase laufen und stellte die Rose hinein. Mit düsterem Blick starrte sie auf die perfekte Blüte. Eine Rose für Rose, hörte sie eine Stimme aus der Erinnerung. Eine männliche Stimme, mit der leisen Andeutung eines schottischen Akzents. Seltsam, aber die Stimme war so deutlich, als würde ihr Besitzer hier mit ihr im Raum stehen.
    Normalerweise verbot sie es sich, an den Besitzer dieser Stimme zu denken. Dass sie es jetzt nicht tat, lag nur an dieser vermaledeiten Grußkarte. Und an diesem dummen Anruf. Erinnerungen stiegen auf, die besser begraben bleiben sollten.
    Doch während Rose sich für das Ausgehen mit Anthony fertig machte, erlaubte sie es sich, an jene Zeit zurückzudenken …
    Rose Dryden war gerade achtzehn geworden, als sie ihr Studium begann. Zuerst war sie ein wenig beunruhigt gewesen, weil sie ein Apartment auf dem Campus mit zwei anderen Mädchen teilen sollte. Cornelia Langford und Fabia Dennison waren ein Jahr älter als Rose und verfügten beide über ein Selbstbewusstsein, um das Rose sie beneidete. Aber die beiden waren auch nett und freundlich und hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die jüngere Kommilitonin unter ihre Fittiche zu nehmen und sie mit den angenehmeren Seiten des Studentenlebens bekannt zu machen.
    So verbrachte Rose – dankbar dafür, in das Trio aufgenommen worden zu sein – schon bald häufig ihre Abende im Gemeinschaftsraum der Mensa, in dem eine kleine Bar eingerichtet worden war, in feuchtfröhlicher Gesellschaft. Anfangs noch ein wenig neidisch auf Cons klassisch-elegantes Aussehen und auf Fabias messerscharfe Intelligenz, die hinter deren flippigem Benehmen schlummerte, blühte Rose bald selbst in der Gesellschaft ihrer neuen Freundinnen auf. Als das Semester sich dem Ende zuneigte, war Rose ein anerkanntes Mitglied in der Studentenschaft, fehlte auf keiner Veranstaltung und beteiligte sich an den hitzigen Diskussionen, auf welche Art die Welt denn nun am ehesten zu retten sei.
    Sie hatte nicht nur Pauken gelernt und gute Noten eingeheimst, sie hatte auch gelernt, wie man sich mit einem einzigen Glas Bier den ganzen Abend amüsierte, wie man einen harmlosen Flirt genoss, wie man mögliche Gefahren erkannte und einen würdevollen Rückzug antreten konnte, sollte einer der jungen Kommilitonen die Signale verkehrt verstanden haben.
    “Das ist reine Logik”, hielt Con weise ihre Vorlesung. “Wenn du wirklich an einem Typen interessiert bist, gehst du allein mit ihm aus. Wenn du nur Spaß haben willst, bleib in der Gruppe.”
    Rose verriet natürlich nicht, dass die einzigen männlichen Wesen, die sie näher kannte, die Freunde ihrer unverheirateten Tante waren und der Bruder einer alten Schulfreundin. Allerdings besaß sie genügend gesunden Menschenverstand, um zu wissen, dass es bei einem Date zu zweit nicht unbedingt bei einer Pizza und einem Kinobesuch bleiben würde. Und da sie außerdem kein spezielles Interesse an irgendeinem bestimmten Vertreter des männlichen Geschlechts aus der Gruppe zeigte, stellte sie natürlich eine immense Herausforderung dar, denn die Herren hielten sich in ihrem jugendlichen Übermut durch die Reihe weg für unwiderstehlich.
    “Idioten”, zischte Rose verärgert, als sie nach den Weihnachtsferien wieder zurück auf dem Campus war. “Sie verstehen einfach nicht, dass ich an keinem von ihnen interessiert bin.”
    “Oh, warts nur ab”, mahnte Fabia mit erhobenem Zeigefinger. “Irgendwann sind wir alle dran. Ein Blick, und bumm!,

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