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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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Sinclair persönlich.” Sie löste die Sicherheitskette. “Du kommst besser herein.”
    “Danke.” Er wartete in dem schmalen Flur, bis sie die Tür wieder verschlossen hatte, dann folgte er ihr nach oben in das Wohnzimmer.
    “Kann ich dir etwas anbieten?” Still verfluchte sie ihn, weil er unangekündigt aufgetaucht war und sie überrumpelt hatte.
    “Ein Scotch wäre gut, danke. Schließlich muss ich nicht mehr fahren.”
    Nicht mehr Autofahren? Hatte er sich etwa im Hotel am Ort einquartiert? Sie unterdrückte ein hysterisches Lachen. Man stelle sich vor – James Sinclair und Anthony Garrett im gleichen Hotel!
    Äußerlich gefasst, reichte sie ihm das Glas mit der goldenen Flüssigkeit. “Setz dich doch.”
    Er folgte ihrer Aufforderung und musterte sie mit klarem Blick. “Du trägst dein Haar jetzt kürzer.”
    Fahrig steckte sie sich eine Strähne hinter das Ohr. Was sollte diese Bemerkung? “Was führt dich hierher, James? Ich hatte nicht erwartet, dass du die Antwort auf meinen Brief persönlich bringen würdest.”
    “Und wieso nicht?”
    “Keine Zeit – und kein Interesse, denke ich.”
    “Ich brauchte eine Pause. Und doch, ich habe großes Interesse daran, herauszufinden, warum du so lange gewartet hast, um um die Scheidung zu bitten.” Er trank den Scotch in einem Schluck. “Das hättest du bereits vor fünf Jahren ohne Schwierigkeiten machen können.”
    Rose zuckte unbeteiligt die Schulter. “Ein kindischer Grund hielt mich davon ab – ich wollte nicht den ersten Schritt machen. Außerdem habe ich erst kürzlich herausgefunden, dass deine Zustimmung nach so langer Trennungszeit nicht mehr notwendig ist.”
    James lächelte. Und sie wünschte sich sehnlichst, er hätte es nicht getan. Dieses Lächeln hatte nichts von seiner Wirkung auf sie verloren …
    “Ich für meinen Teil hatte nie das Bedürfnis, die Scheidung einzureichen. Eigentlich”, fügte er unverfroren hinzu, “hat es sogar seine Vorteile, verheiratet zu sein.”
    “Das erspart sicher eine Menge Ärger, soweit Frauen betroffen sind, nicht wahr?”
    “Stimmt genau.” Er musterte sie so durchdringend, dass sie begann, sich unwohl zu fühlen. “Sag mir, warum verlangst du die Scheidung?”
    “Das ist doch wohl offensichtlich. Ich denke daran, wieder zu heiraten.” Was eine ausgemachte Lüge war. Anthony dachte an Heirat, sie nicht.
    “Du denkst daran? Heißt das, du lebst bereits mit einem Mann zusammen?”
    “Nein”, antwortete sie völlig ruhig. “Das habe ich einmal versucht, es war eine Katastrophe.”
    Seine Miene wurde hart. “Kein sehr schmeichelhaftes Urteil.”
    “Diese Aussage bezog sich nicht auf dich, James.” Sie lächelte ihn kühl an. “In den letzten zehn Jahren hat es durchaus andere Männer in meinem Leben gegeben.”
    “Die letzten zehn Jahre müssen für dich angenehmer gewesen sein als für mich, Rose.”
    “Ja, dein Haar … Wie lange ist es schon so grau?”
    “Nun, ich würde zu gern melodramatisch sein und sagen, ich hätte in jener Nacht, als du mich verließest, graue Haare bekommen, aber dem ist nicht so. In den letzten fünf Jahren hat sich das Grau langsam eingeschlichen. Was übrigens nicht schlecht ist. Es verleiht dem Erscheinungsbild mehr Würde. Wie hast du mich überhaupt gefunden?”
    “Fabia schickte mir einen Artikel über dich. Dass du bei der Bank arbeitest.”
    “Aha.” Er sah sich in dem Raum um. “Du lebst allein?”
    “Ja.”
    “Was ist aus deiner Tante geworden?”
    “Minerva hat uns alle überrascht und im letzten Jahr geheiratet. Sie hat mich gefragt, ob ich den Laden für sie weiterführen will, und ich habe zugesagt. Sie ist immer noch die Eigentümerin, aber ich schalte und walte mit freier Hand.”
    “Und das Leben in der Kleinstadt gefällt dir?”
    “Ja. Die Lichter der Großstadt haben ihren Glanz verloren. Ich habe lange genug in London gelebt. Und hier fühle ich mich zu Hause.” Sie betrachtete ihn scharf. “Also, James, willst du auch wieder heiraten?”
    “Nein.” Die Antwort kam abrupt und hart. “Ich wurde bereits einmal ausgetrickst und in eine Heirat hineinmanövriert. Ich mache nur selten den gleichen Fehler zweimal.”
    “Ich habe dich nicht ausgetrickst”, stöhnte sie resigniert.
    “Das, Miss Dryden, sehe ich anders.” Sein Mund war nur ein schmaler Strich. “Hast du dich eigentlich je ‘Mrs. Sinclair’ genannt?”
    “Nein, nie.”
    Schweigen breitete sich im Raum aus, schwer, drückend, belastend. Rose hielt es nicht

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