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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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richtig sehe, bewohnst du immer noch diese Räume. Ich will ein eigenes Zimmer für mich allein.”
    “Aber Kätzchen, du hast doch immer hier geschlafen – es ist dein Reich.”
    “Und deines!”, sagte sie scharf. “Raoul, ich werde in keinem Fall das Bett mit dir teilen. Wenn es das ist, was du im Sinn hast – vergiss es!”
    “Ach, ich habe so vieles im Sinn …”, murmelte er gedehnt, wobei er sie langsam mit den Augen auszog. “Und alles erscheint mir ausgesprochen reizvoll.”
    Leigh spürte, wie sie rot wurde, und verschränkte unwillkürlich ihre Arme vor der Brust. “Denk daran, dass zu einem Tango immer noch zwei gehören.”
    “Oh, ja”, stimmte er ihr gefühlvoll zu. “Und wie wundervoll wir beide zusammen Tango getanzt haben …”
    “Die Betonung liegt auf
getanzt haben”
, gab sie spröde zurück. Sie wagte nicht, ihn direkt anzuschauen, wie er lässig mit den Händen in den Taschen seiner verblichenen Jeans im Türrahmen lehnte und sie aus funkelnden Augen fixierte. Er schien wieder total in seinem Element zu sein. Kühl und souverän beherrschte er die Situation, doch aus Erfahrung wusste Leigh, dass seine Stimmung von einer Sekunde zur anderen in verzehrende Leidenschaft umschlagen konnte, die sie beide damals in ungeahnte Höhen entführt hatte. Am Anfang ihrer Beziehung hatte seine überwältigende Männlichkeit und Kraft ihr fast Angst gemacht. Dann hatte sie dieses Feuer genossen, und jetzt musste sie aufpassen, sich nicht wieder an dieser verzehrenden Flamme zu verbrennen. Raoul wusste genau, dass er sie immer noch um den kleinen Finger wickeln konnte. Doch er wollte sie nur haben, weil sie kein Interesse mehr an ihm bekundete.
    “Ich bestehe auf einem eigenen Zimmer”, wiederholte sie förmlich. “Das ist mein Ernst, sonst gehe ich auf der Stelle.”
    “Was werden Colette und die anderen denken?”, gab er milde zu bedenken, doch ihr fiel auf, dass sein Körper sich unmerklich versteifte. “Sie haben sich so gefreut, dass du wieder nach Hause gekommen bist, und sie wissen nichts von … unserem Arrangement.”
    “Nein?” Leigh warf ihm einen scharfen Blick zu. “Warum nicht?”
    “So sehr ich Pierre und Colette schätze, sind sie zu sehr Franzosen, um über solch delikate Dinge nicht zu klatschen, und Suzanne ist längst nicht so dezent wie ihre Eltern – sie ist ein regelrechtes Klatschweib. Ich möchte nicht, dass unsere Privatangelegenheiten zum Stadtgespräch von ganz St. Tropez werden. Verstehst du?”
    Sie schaute ihn fest aus ihren klaren braunen Augen an. “Unsere
Privatangelegenheiten
, wie du es zu nennen pflegst, gehen nur uns beide etwas an, und wenn irgendjemand Gefallen daran findet, über unser Intimleben zu spekulieren, dann ist das ganz allein sein Problem. Ich kann die Meinung anderer Leute ohnehin nicht kontrollieren oder beeinflussen, und ich mache mir auch keinerlei Gedanken darüber.”
    Er hielt ihren Blick eine volle Minute fest, dann lächelte er langsam, und der Ausdruck in seinen glimmenden Augen jagte Leigh warme Schauer über den Rücken. “Sieh an, mein Kätzchen ist also tatsächlich erwachsen geworden”, sagte er weich. “Das ist gut. Ich mag diese selbstbewusste, unabhängige Lady, die aus dir geworden ist, mein Liebling, solange nur …” Er stieß sich vom Türrahmen ab und schlenderte auf sie zu. “Solange du nur nicht vergisst, dass du in letzter Konsequenz doch zu mir gehörst.” Leigh wandte rasch den Kopf zur Seite, ehe er sie küssen konnte.
    “Ich gehöre mir, nur mir allein, Raoul! Ich …”
    “Zwing mich nicht, dir das Gegenteil zu beweisen. Wir wissen doch beide, dass ich es könnte.” Sie versuchte, seinen brennenden Blick und ihr beschämendes Verlangen zu ignorieren.
    “Was ist? Bekomme ich nun mein Zimmer?”, forderte sie halsstarrig. Betont gelassen schlenderte sie zum Fenster hinüber, um ihre Verwirrung und Unsicherheit vor ihm zu verbergen. Dabei hatte er sie noch nicht einmal berührt! Sie drehte sich zu ihm um. “Nun?” Wie sollte sie ihm nur widerstehen können, wenn er wirklich ernst machte …
    “Schon gut. Du sollst dein Zimmer bekommen”, hörte sie ihn zu ihrer großen Überraschung sagen und schämte sich im nächsten Moment über den Anflug von Enttäuschung, den sein Nachgeben in ihr wachgerufen hatte. “Es ist fertig und wartet bereits auf dich.”
    “Wie bitte? Aber warum …”
    “Du willst mich doch wohl nicht dafür tadeln, dass ich es wenigstens versucht habe”, sagte er
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