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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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bedingungslos liebte, wie sie ihn.
    Doch inzwischen wusste sie es besser. Leigh holte tief und zitternd Luft.
    “Was ist los, Kätzchen? Ich habe mich doch auch in der Vergangenheit nie beklagt.” Er beugte sich vor und legte einen Arm um ihre Sessellehne. Dabei streifte sie der Duft seines Rasierwassers. Ihre Nasenflügel weiteten sich, und gierig sog sie die Mischung aus exquisitem Aftershave und sonnenwarmer Haut in sich auf. Sie stand so abrupt auf, dass Oscar, der wie eine zusammengerollte Wolldecke auf ihren Füßen gelegen hatte, fauchend protestierte und davonstob.
    “Zumindest nicht bei mir”, murmelte sie dumpf.
    “Was soll das nun wieder heißen?”
    “Das weißt du ganz genau.” Sie machte Anstalten, den Raum zu verlassen, wurde aber von Raoul an der Schulter zurückgehalten.
    “Warte!”, sagte er scharf. “Ich bin es wirklich leid, mir von dir ständig unterstellen zu lassen, dass ich Tag und Nacht hinter irgendwelchen Frauen her bin! Was glaubst du eigentlich, wer ich bin?”
    “Das willst du nicht wirklich hören!” Sie versuchte, seinen Arm abzuschütteln. “Du hast mich hierhergebracht, und da bin ich – allerdings unter Protest. Ich halte deinen Plan immer noch für pure Erpressung, und je eher wir diese Farce beenden, umso besser. Und wenn du willst, dass ich jetzt sofort gehe …”
    “Oh, nein, Darling”, sagte er bedächtig und zog seine Hand zurück. “Das will ich ganz und gar nicht. Ob es dir gefällt oder nicht – für die Zeit unserer Vereinbarung wirst du hier bei mir bleiben.” Leigh starrte ihn eine Weile mit zusammengepressten Lippen an, dann zuckte sie die Schultern.
    “Na gut, es ist deine Entscheidung. Ich jedenfalls lehne jede Verantwortung für die Folgen ab.” An der Tür drehte sie sich noch einmal zu ihm um. “Aber vergiss bitte nicht, ich bin nicht mehr das kleine Mädchen mit den Sternenaugen, das so leicht zu beeinflussen ist. Inzwischen bin ich erwachsen und habe endlich gelernt, meinen Verstand zu gebrauchen. Und wenn dir das nicht passt …”
    “Ich kann mich nicht erinnern, dass du mir jemals kritiklos und ergeben in allen Dingen gefolgt bist”, gab er mit einem leichten Zucken um die Mundwinkel zu bedenken. “Ich erinnere mich sogar an ungezählte Begebenheiten, bei denen meine liebe Frau ihren Dickkopf …”
    “Ich bin nicht mehr deine Frau! Zumindest hier drin nicht mehr.” Sie legte eine Hand auf ihre linke Brust. “Und das ist, was zählt, Raoul, sonst nichts.”
    “Nein?” Er musterte gedankenvoll ihr erhitztes Gesicht und die funkelnden braunen Augen. “Wir werden sehen, Kätzchen. Wir werden sehen.” Als sie den Raum verließ, rauschte das Blut in ihren Ohren, und ihre Hände waren kalt wie Eis. Sie wunderte sich selbst, woher sie die Kraft genommen hatte, ihn derart dreist anzulügen. Sie
war
seine Frau, und sie würde es ihr Leben lang bleiben. Deshalb war Jeff auch nie mehr als ein Freund für sie gewesen. Sie hatte ihr Eheversprechen damals aus ganzem Herzen abgegeben, und sie würde auch seines immer als kostbare Erinnerung in ihrem Herzen bewahren, egal, was die Zukunft bringen würde.

5. KAPITEL
    “Würdest du dich gern mit einem Bad im Pool abkühlen?” Raoul war Leigh aus dem Zimmer in die hohe kühle Eingangshalle gefolgt, die groß genug war, um darin einen Ball zu veranstalten. Leigh verbiss sich den hitzigen Kommentar, der ihr auf den Lippen lag. Wenn sie drei lange Monate miteinander auskommen sollten, durfte sie nicht auf jede seiner Provokationen anspringen.
    “Keine schlechte Idee”, sagte sie leichthin und empfand ein kleines Triumphgefühl, als sie das überraschte Aufblitzen in seinen blauen Augen sah.
    “Dann folge mir bitte, Darling. Ich werde dich zu deinen Räumen begleiten, falls du den Weg vergessen haben solltest.” Er deutete eine leichte Verbeugung an und lächelte herausfordernd. Als sie mit einem leichten Nicken an ihm vorbeigehen wollte, legte er rasch eine Hand unter ihren Ellenbogen. Am liebsten hätte sie ihm ihren Arm entzogen, wollte ihm aber nicht zeigen, wie sehr seine Berührung sie beunruhigte und verwirrte. “Bitte sehr,
Madame
.” Raoul stieß die Tür vor ihnen mit großer Geste auf und ließ seiner Frau den Vortritt. Leigh blieb gleich hinter der Tür so abrupt stehen, dass er in sie hineinlief und dabei automatisch seine Hände um ihre schmale Taille legte.
    “Oh, nein, mein Lieber, nein!” Sie wischte seine Hände von den Hüften und fuhr zu ihm herum. “Wenn ich das
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