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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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lagen dekorative bunte Läufer, und in den beiden kleinen Schlafräumen, die mit Doppelbetten ausgestattet waren, waren praktische Kleiderschränke von Wand zu Wand eingebaut worden. Eine kleine kompakte Küche und ein ebenso praktisches kleines Bad vervollständigten die Einrichtung des freundlichen Hauses. Leigh musste gestehen, dass sie es selbst nicht besser hätte entwerfen und ausstatten können. Alles war luftig, hell und strahlte einen besonderen Charme aus.
    Sie warf einen schnellen Blick über die Schulter und sah Raoul mit ihren Koffern im Eingang stehen. “Du bewohnst natürlich dein gewohntes Schlafzimmer, und ich nehme das andere.” Sie bekam keine Antwort, aber sie hatte auch keine erwartet. Als sie wieder in den Wohnraum hinüberging, fiel ihr eine Fotografie ins Auge, die auf einem wunderschönen hellen Büfett stand. Ein heißer Schauer lief über ihren Rücken, als sie ihr Hochzeitsbild in die Hand nahm. Eine junge unbeschwerte Leigh strahlte ihr entgegen, an ihrer Seite ihr attraktiver Ehemann, der ebenso anbetend auf sie schaute. So wie es ihr Vater auf dem einzigen Foto, das sie je von ihm zu Gesicht bekommen hatte, auch bei ihrer Mutter getan hatte. Sie stellte das Bild so hart auf die Kommode zurück, dass ein Stückchen Holz vom Rahmen absplitterte.

8. KAPITEL
    Während die Zeit im tropisch-heißen Inselklima träge verrann, während Raoul und sie schwammen, tauchten und sich zwischen den leuchtend bunten Fischen und den eindrucksvollen Korallenriffen bewegten, fühlte Leigh zunehmend, dass dieses Glücksgefühl, das sie durchströmte, nur geborgt war.
    Die meisten stickigen und heißen Nächte verbrachte sie damit, sich unruhig in ihrem breiten Bett hin und her zu wälzen und um den erlösenden Schlaf zu ringen. Nach ihrem kurzen Schlagabtausch am Ankunftstag hatte Raoul nicht den leisesten Versuch gemacht, ihr näher zu kommen. Tatsächlich sah es sogar so aus, als halte er sie bewusst auf Abstand. Meist trug er wieder seine gewohnte undurchdringliche Maske zur Schau, und wenn Leigh ihn dabei ertappte, dass er sie stumm beobachtete, ließ sein hungriger rätselhafter Blick ihr Herz jedes Mal schmerzhaft zucken. Sie wusste, dass er sie begehrte, aber offensichtlich hatte er kein Problem damit, sein Begehren strikt unter Kontrolle zu halten.
    Darin ist er besser als ich, dachte Leigh seufzend und warf einen zaghaften Blick auf Raouls ausgestreckten Körper, dicht neben sich im weißen Sand. Das Verlangen, ihn zu berühren, wurde fast übermächtig, und die Erinnerung an seine leidenschaftlichen Liebkosungen nahm ihr den Atem. Hatte er vielleicht doch recht? Dass sie diesen Abstand der letzten fünf Jahre gebraucht hatte, um ihr verzerrtes Bild von dem reichen Märchenprinzen loszuwerden und ihn so zu sehen, wie er wirklich war?
    “Nein!”, stieß sie laut hervor und weckte damit augenblicklich Raouls Aufmerksamkeit.
    “Nein?” Aufmerksam musterte er sie aus kühlen blauen Augen. “Was ist los, Leigh?” Er setzte sich auf, nahm ihre Hand in seine und zog sie leicht an sich heran. Die Berührung mit seiner sonnenwarmen Haut ließ sie erschauern.
    “Nichts.” Sie schaute in seine wundervollen Augen und seufzte unwillkürlich. “Alles. Ich hätte nicht herkommen dürfen, Raoul. Ich hätte nicht auf dich hören dürfen.”
    “Falsch.” Ihre Verwirrung schien ihn eher zu befriedigen als zu irritieren. “Hier in dieser paradiesischen Umgebung zählen künstliche Fassaden und anerzogene Konventionen nichts mehr. Man wird zum Ursprung zurückgebracht und kann die Dinge wieder so sehen, wie sie wirklich sind. Du
musstest
hierherkommen, Leigh. Sonst hättest du mich niemals mehr an dich herangelassen.”
    “Und du meinst, das tue ich jetzt?”, fragte sie mit wachsamem Blick.
    “Noch nicht, aber du würdest es gern”, gab er gelassen zurück. “Ich bin der einzige Mann auf der Welt, den du von ganzem Herzen und ganzer Seele lieben kannst.” Die selbstherrliche Arroganz, mit der er dies verkündete, ließ ihren Atem stocken. Heiße Röte schoss in ihre Wangen, und mit einem heftigen Ruck befreite sie ihre Hand aus seiner. “Das kannst du nicht leugnen”, sagte er schlicht. “Du hast mich bereits vor sieben Jahren geliebt, und du liebst mich auch heute noch. Es ist eine einfache Tatsache.”
    “Nichts, was uns betrifft, ist einfach, Raoul”, erwiderte sie bitter. “Und der Mann, den ich vor sieben Jahren kannte, ist nicht der gleiche Mann, der du heute bist. Wir haben uns beide

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