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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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… Maya!” Ehe Raoul noch antworten konnte, stürzte Leigh schon auf Augustus’ Frau zu, die sie am Ende des Raumes in einem der Betten entdeckte. “Oh, Maya!” Liebevoll schlang sie ihre Arme um die kleine zarte Gestalt. Sie waren damals gute Freundinnen gewesen, und Leigh freute sich aufrichtig, die junge Frau wiederzusehen.
    “Mrs Leigh!” Maya erwiderte die herzliche Begrüßung und wies dann auf ein Körbchen neben ihrem Bett. “Schauen Sie nur, meine kleine Tamal! Ist sie nicht wunderschön?”
    “Dein Baby?” Leigh schaute gerührt in das winzige schrumpelige Gesichtchen, das schon jetzt Spuren der Schönheit seiner Mutter trug. “Sie ist einfach zauberhaft, Maya.” Sie wandte sich zu Raoul um, der stumm und abwartend im Hintergrund gestanden hatte.
    “Wie geht es dir, Maya?”, fragte er jetzt freundlich.
    Bis sie das kleine Hospital wieder verließen, hatte Leigh Raouls Loblied bereits in allen Variationen singen hören. Den Anfang hatte Maya gemacht, die überaus glücklich war, auf ihrer Heimatinsel entbinden zu können, anstatt die beschwerliche Reise nach Teryan in Kauf nehmen zu müssen. Dann folgte die nette junge Schwester, die sich um die Neugeborenen kümmerte, dann Augustus und eine kichernde Gruppe junger Mädchen, die das Gebäude blitzsauber hielten.
    “Wann?” Fragend schaute sie in Raouls leuchtende, blaue Augen. “Und warum?” Er machte keine Anstalten, den Jeep anzulassen, sondern lehnte sich in dem glühend heißen Sitz zurück und wandte ihr sein ernstes Gesicht zu.
    “Wann? Vor vier Jahren. Genauer gesagt, nachdem Maya ihre ersten zwei Kinder in Teryan geboren hatte. Angeregt wurde das Ganze allerdings bereits vor mehr als sechs Jahren, als eine junge engagierte Frau beklagt hatte, dass es keine schnelle Hilfe für schwangere Mütter, Kinder und akute Notfälle auf dieser Insel gibt.” Er umfasste seine nachdenkliche Frau mit einem liebevollen Blick. “Ich hätte selbst schon vor Jahren daran denken müssen”, fügte er selbstkritisch hinzu und lächelte schmerzlich, als er ihr verblüfftes Gesicht sah. “Warum bist du so überrascht? Ich habe deine Ansichten und Ideen in der Vergangenheit ernst genommen und tue es auch jetzt noch. Du hast mir damals vorgeworfen, dass ich von den Menschen hier zu viel nehme und zu wenig zurückgebe. Du hattest recht.”
    “Raoul …” Meinte er wirklich ernst, was er da sagte?
    “Hast du schon das Namensschild gesehen?”
    “Das Namensschild?” Er wies auf eine Steinplatte neben dem Eingang, in die ein Name mit erhabenen Messinglettern eingelassen war.
Leigh de Chevnair Hospital
war darauf zu lesen.
    “Gefällt es dir?”, fragte er leise.
    “Warum hast du mir davon nichts erzählt?”
    “Ich wollte dein Gesicht sehen.”
    Leigh biss sich auf die Lippen und senkte den Kopf. Dann hob sie den Blick und starrte ihn eine volle Minute wortlos an. “Wenn das alles wahr ist – warum bist du mir damals nicht hinterhergekommen?”, fragte sie heiser.
    “Weil sich dann alles bestätigt hätte, was du mir in jener schrecklichen Nacht vorgeworfen hast”, sagte er müde. Er machte nicht den leisesten Versuch, sie zu berühren, und Leigh war ihm dankbar dafür. “Ich hatte dich mit meinem Geld, dem Luxus und meinem exzentrischen Lebensstil geradezu überrollt, nicht wahr? Ich hatte dich in eine Märchenwelt entführt, aber nicht bemerkt, dass du darüber deine eigene Identität verloren hast. Dein wachsender Widerstand hat mir gezeigt, dass ich dir Zeit geben musste – sonst hättest du mich irgendwann gehasst. Du warst noch so ein Baby, als wir uns getroffen haben, Kätzchen, und ich … war nicht fair zu dir.” Spielte er damit etwa auf seine Affäre mit Marion an? Darüber konnte und wollte sie jetzt nicht mit ihm sprechen. Zu viel Verwirrendes war in den letzten Stunden auf sie eingestürmt.
    “Sei mir nicht böse, Raoul. Aber ich habe schreckliche Kopfschmerzen und bin völlig erledigt. Wo werden wir überhaupt wohnen?”
    “Ich habe am Strand ein kleines Haus bauen lassen, das ich benutze, wenn ich auf der Insel bin. Es ist unser neues Heim.”
    “Dann lass uns bitte dorthin fahren.”
    Er zögerte einen Augenblick und startete dann seufzend den Motor. Hinter der weitläufigen Plantage bog er in einen staubigen Schotterweg ein. Vor ihnen tauchte ein kleiner Bungalow auf, der auf drei Seiten von einer Hibiskushecke eingerahmt wurde. Drinnen beherrschten helle Farben und leichte Möbel das Bild, auf den polierten Holzböden

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