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Julia Extra Band 0211

Julia Extra Band 0211

Titel: Julia Extra Band 0211 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurey Bright Catherine George Helen Brooks Carol Grace
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verändert. Ich weiß nicht, ob von dem alten Raoul und der alten Leigh überhaupt noch etwas übrig ist.”
    “Unsinn”, sagte er leichthin. “Du redest Unsinn, um der Wahrheit nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Wir sind gar nicht so viel anders als früher, nur älter und reifer. Überleg doch mal.” Er beugte sich vor und schaute ihr tief in die Augen. “Was ist es denn, das dich so verstört und dir Angst macht, Leigh? Dass ich nicht mehr in die Schublade passe, in die du mich gesteckt hast?”
    “Ich weiß nicht einmal, wovon du redest!” Verzweifelt versuchte sie ihre aufgescheuchten Gedanken zu ordnen.
    “Das stimmt nicht”, entgegnete er ruhig und wandte seinen Blick von ihr zu der ruhigen türkisfarbenen See. “Die Tatsache, dass ich deinem Wunsch gefolgt bin, das Leben für die Menschen hier ein wenig leichter zu gestalten, hat dich mehr berührt als alle negativen Dinge, die du mir unterstellst, Kätzchen – willst du auch das leugnen?”
    “Was? Oh … ja, nein, das muss ich zugeben. Ich bin wirklich froh, dass du das getan hast, Raoul.” Sie senkte den Kopf. Er streckte einen Finger aus und folgte zärtlich der weichen Rundung ihrer vollen Lippen.
    “So wunderschön und so ängstlich.”
    “Ängstlich?”, wiederholte sie schnell. “Deinetwegen? Ich glaube, du überschätzt dich, Raoul.” Hoffentlich überhörte er das Beben in ihrer Stimme.
    “Warum hast du dich dann in den letzten drei Wochen wie ein scheues Reh von mir zurückgezogen, Kätzchen?”, fragte er heiser. “Du willst mich doch – warum verweigerst du uns beiden diese wunderbaren magischen Moment in unserem Paradies? Brauchst du dies wirklich nicht …?” Ehe sie reagieren konnte, hatte er sie mit einer raschen Bewegung unter seinen Körper gezogen. Er bedeckte ihr Gesicht, ihren Hals und den zarten Brustansatz mit schnellen kleinen Küssen – so leicht, wie die Berührung eines Schmetterlings. “Wie kannst du nur davon reden, mich wieder verlassen zu wollen”, murmelte er in ihre seidigen Locken. “Ich werde es nicht zulassen.” Er ließ ihr keine Zeit zu antworten. Sein Kuss war hart, besitzergreifend und trotzdem von einer Wärme und Intensität, die Leigh bis ins Innerste erschütterte. “Du willst mich, Leigh”, murmelte er rau. “Leugne es nicht!”
    Er fuhr fort, sie zu streicheln und zu reizen, bis er ihren Widerstand besiegt und sie beide bis zum atemlosen Höhepunkt gebracht hatte. Danach lagen sie sich erschöpft in den Armen, während sich die tropische Nacht wie eine leichte dunkle Decke über ihre nackten Körper ausbreitete. Am Himmel funkelten Millionen von Sternen, wie kostbare Brillanten auf dunkelblauem Samt.
    Raoul hatte recht gehabt, dachte Leigh mit zitterndem Herzen. Sie gehörte zu ihm, seit sie das erste Mal in seine wundervollen Augen geschaut hatte, und noch mehr, nachdem sie vor Gott und den Menschen geschworen hatte, ihn bis zu ihrem Tod zu lieben. Er war ihr Schicksal. Es gab kein Entkommen.
    Und trotzdem konnte sie nicht mit ihm leben. Er war der einzige Mann auf Erden, der ihr das Herz brechen konnte. Das konnte und wollte sie nicht noch einmal riskieren. Sie zwang sich, sich nicht zu bewegen, als ihr gemartertes Hirn ihr wieder die quälenden Bilder jener Nacht vorspiegelte. Marion, nackt ausgestreckt auf ihrem eigenen Bett. Der Schmerz, die Qual, die hilflose Wut, die sie bei diesem Anblick überfallen hatte, standen vor ihrem inneren Auge, als sei das alles erst gestern passiert. Es mochte Frauen geben, die solch eine Demütigung vergeben und vergessen konnten – ihre Mutter vielleicht –, Leigh jedenfalls wusste, dass sie diese Stärke nie aufbringen würde.
    “Kätzchen?” Ihre innere Unruhe musste ihn aufgeweckt haben. Verschlafen richtete er sich auf und blinzelte betroffen, als er ihr tränenüberströmtes Gesicht sah. “Leigh, was ist mit dir los?” Rasch zog er sie an seine warme Brust, und einen Moment lang fand sie Trost und tiefste Zufriedenheit darin, dem gleichmäßigen Herzschlag ihres Geliebten, ihres Ehemanns zu lauschen. “Was ist mit dir?” Er schob sie ein Stückchen von sich fort, um ihr in die Augen schauen zu können, doch sie senkte schnell die Lider, um sich nicht zu verraten.
    “Ich weiß nicht”, wisperte sie erstickt. “Es … es ist so wunderschön hier, so friedlich. Ach, ich bin albern.” Er akzeptierte ihre Erklärung, ohne weiter nachzuhaken. Auch als sie ihn später in der Nacht bat, nach Frankreich zurückkehren zu dürfen,

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