JULIA EXTRA BAND 0261
deiner Schwester angestellt hat.“
An diesem Punkt konnte er sie empfindlich treffen.
„Die Geschichte wird sich nicht wiederholen“, erklärte er ernst. „Bei uns wird es keine Scheidung geben. Wir werden verheiratet bleiben, Rachel.“
Sie wusste, dass dies keine leeren Worte waren. Bei ihm ging es immer um alles oder nichts. So war er nun einmal, und dafür liebte sie ihn auch so sehr.
Das Problem war nur, dass er sie nicht liebte.
„Luc – ich gebe dir recht. Wir sollten am selben Ort leben. Als ich zum ersten Mal ins Elsass kam, dachte ich, ich würde hier eines Tages ein Haus kaufen. Durch die Schwangerschaft sieht jetzt alles ganz anders aus. Wenn ich etwas finde, was mir gefällt, ziehe ich um, und du kannst mich und das Baby immer besuchen.“
„Vergiss es, Rachel.“ Sein Gesichtsausdruck war beinahe zum Fürchten. „Wenn du Angst davor hast, was die Leute sagen, werden wir eben in New York wohnen.“
Panik ergriff sie. „Mach dich doch nicht lächerlich! Du bist schließlich Winzer!“
„Dann eröffne ich eben eine Vertriebsfiliale für unsere Weine in New York. Wichtig ist nur, dass wir unserem Kind ein stabiles Zuhause bieten.“
„Nein, das ist nicht das einzig Wichtige“, erwiderte sie heftig. „Bestimmt wird sich deine Mutter mit Händen und Füßen gegen unsere Hochzeit sträuben.“
„Ihr Pech.“ Er griff nach Rachels Hand und drückte sie. „Rachel, ich kann es kaum erwarten, Vater zu werden. Etwas, von dem ich glaubte, es wäre für immer gestorben, ist gerade durch deine Worte wieder zum Leben erwacht. Ich verspreche dir, es wird dir nie an etwas mangeln. Ich werde mich mein ganzes Leben lang um dich und das Kind kümmern. Bitte, versag mir diese Freude nicht!“
Als wollte er seine Worte besiegeln, beugte er sich zu ihr und küsste sie auf die Stirn.
Da wusste Rachel, dass sie keine andere Wahl hatte. Sie würde diesen Mann heiraten müssen.
Jetzt erst ließ er sie los und ging zur Tür. „Ich gehe jetzt, damitdu dich ausruhen kannst. Aber morgen früh komme ich wieder, und dann fahren wir gemeinsam zum Flughafen. Schlaf gut, meine Schöne.“
Als Luc beim Haus seiner Mutter ankam, war dort die ganze Verwandtschaft versammelt. Bei seinem Anblick erhob sich seine Mutter.
„Da bist du ja endlich! Wo warst du denn die ganze Zeit? Wir haben schon versucht, dich zu erreichen.“
Sie umarmte ihn.
„Ich komme gerade aus Colmar“, sagte Luc ruhig, woraufhin ihn die anderen überrascht ansahen.
„Rachel Valentine ist dort.“
Seine Mutter schnappte nach Luft.
„Morgen früh fliege ich mit ihr nach New York. Ich übergebe dir solange die Geschäfte, Jean-Marc.“
Sein Schwager sah ihn entgeistert an, und seine Mutter explodierte – wie erwartet.
„Bist du verrückt geworden? Du hast doch gerade erst Paulette beerdigt. Hat diese Frau denn gar keine Skrupel? Ich verbiete dir ausdrücklich, irgendwo mit ihr hinzufliegen.“
„Pass auf, was du sagst, maman. Wenn wir zurückkehren, wird diese Frau Madame Lucien Chartier sein, deine neue Schwiegertochter.“
Das verschlug ihr den Atem. Er fügte noch hinzu: „Wir erwarten am dritten März unser Kind – deinen Enkel!“
Giselle sprang auf und umarmte ihn spontan.
„Das freut mich ja so für dich!“
Auch sein Schwager nickte ihm zu. „Herzlichen Glückwunsch, Luc. Weiß Giles es schon?“
„Nein, noch nicht.“
„Bestimmt wird er überglücklich sein.“
„Ja, das glaube ich auch. Könntest du mir einen Gefallen tun?“
„Natürlich.“
„Rachel ist von Beruf Einkäuferin. Ich möchte, dass du sie in unseren Familienbetrieb einführst und ihr alles beibringst. Sie lernt sehr schnell, aber das Angebot muss von dir und Giselle kommen, verstehst du? Sie soll sich als Teil der Familie fühlen.“
Seine Mutter mischte sich erneut ein. Der Zorn hatte ihre Tränen getrocknet.
„Wenn du sie heiratest, wirst du all unsere Freunde vor den Kopf stoßen. Kannst du mit einer solchen Bürde leben?“
„Sei doch nicht so grausam, maman “, warf Giselle ein. „Im Gegenteil, die Leute werden sich für ihn freuen. Schließlich haben sich alle gefragt, warum Luc nicht längst eine neue Freundin hat. Ich kenne keinen Mann, der einen solchen Preis bezahlt hätte. Deshalb hat er sich sein Glück jetzt auch redlich verdient.“
Luc küsste sie auf die Wange. „Danke, Giselle.“
„Glaubst du, Paulettes Familie wird sich freuen?“, fragte seine Mutter höhnisch.
„Ich weiß, dass Yves mich unterstützen
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