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JULIA EXTRA BAND 0261

JULIA EXTRA BAND 0261

Titel: JULIA EXTRA BAND 0261 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Carole Mortimer , Helen Bianchin , Rebecca Winters
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darüber nachdachte, wie sehr er mit seinen Wurzeln verbunden war, blieb er plötzlich stehen, bückte sich und nahm eine Handvoll Erde auf, die er ihr reichte.
    „Wie der Same, den der Mann in den Schoß der Frau pflanzt und aus dem dann das Leben entsteht, so liegt auch der Same der Rieslingtraube wie in einem Kokon in dieser ganz besonderen Erde versteckt.“
    Dieses Gleichnis berührte sie tief.
    „Woraus besteht die Erde?“
    „Wollen Sie das wirklich wissen?“ Das klang ein wenig spöttisch.
    Was sie ihm nicht verübeln konnte, wenn er sie für eine jener typischen Einkäuferinnen hielt, die sich so sehr zu ihm hingezogen fühlten, dass sie alles tun würden, nur um mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Rachel fühlte sich in der Tat schuldig, weil sich in ihr Gefühle ausbreiteten, die nichts mit dem Weinanbau zu tun hatten. Kein Zweifel, nicht nur seine Arbeit, auch er selbst faszinierte sie.
    „Sonst hätte ich nicht gefragt“, gab sie zurück und bemühte sich, möglichst ruhig zu klingen. „Je mehr ich lerne, desto mehr wird mir klar, wie wenig ich weiß. Aber ich will wirklich so viel lernen, wie ich nur kann.“
    „Dann gehören Sie zu einer sehr seltenen Spezies.“
    Sie hielt seinem forschenden Blick stand. „Ich kann Ihnen versichern, ich bin mir meines Glücks, einen so erfahrenen Winzer wie Sie getroffen zu haben, sehr bewusst. Deshalb möchte ich Sie warnen: Ich werde Sie so lange ausquetschen, wie Sie es mit mir aushalten.“
    Kaum zu glauben, was sie da gerade gesagt hatte. Ob er dachte, dass sie mit ihm flirtete? Und tat sie das vielleicht sogar? Was war nur mit ihr los?
    „Die einzelnen Komponenten sind Kalkstein, Granit, Ton und Marl.“
    „Marl?“
    „Das ist eine Mischung verschiedener Tonsorten, Mineralien, Muschelschalen und Magnesium. In jedem Weinberg ist die Zusammensetzung der Erde verschieden, sie ist daher in der Regel nur für spezielle Rebsorten geeignet. Wussten Sie zum Beispiel, dass hier schon wilder Wein wuchs, bevor die Römer anfingen, Wein anzubauen?“
    „Nein, aber das ist ja faszinierend.“
    „Das Aroma der Tokaiertrauben, das Sie vorhin genossen haben, stammt zum Beispiel aus dem Weinberg von St. Hippolyte.“
    „Es war fantastisch“, erwiderte sie. „Es hatte etwas Rauchiges, ich habe Honig geschmeckt und noch etwas, das ich nicht identifizieren konnte.“
    „Lakritz?“
    „Ja, genau! Das war es!“, rief sie begeistert.
    Seine Augen leuchteten. „Ich muss sagen, ich bin beeindruckt, mademoiselle .“
    Offensichtlich hatte sie eine Art Test bestanden, sonst hätte er bestimmt nichts gesagt.
    „Ich bräuchte wahrscheinlich mein ganzes Leben oder sogar noch länger, um alles zu lernen, was Sie wissen, monsieur. Daher verzeihen Sie mir bitte, wenn ich an Ihren Lippen hänge.“
    Er lächelte. „Wenn das so ist, möchte ich Ihnen gern etwas verraten. Das Aroma verändert sich völlig, wenn der Wein von einem anderen terroir stammt.“
    „Gut, dann nehme ich die Herausforderung an und probiere alle Weine aus Ihren verschiedenen Weinbergen.“
    „Damit hätten Sie aber länger zu tun.“
    „Wie viele Weine produzieren Sie denn?“
    „Sechzehn.“
    Viel mehr, als sie gedacht hatte. Eigentlich hatte er ihr gerade eine gute Entschuldigung geliefert, um länger zu bleiben. Aber wenn sie klug war, gab sie der Versuchung nicht nach.
    „Jetzt bin ich diejenige, die beeindruckt ist“, erwiderte sie. „An welchen Tagen ist Ihr Weinkeller denn geöffnet? Ich weiß nur, dass er morgen geschlossen ist.“
    „Kein Problem. Ich werde meinen Manager Giles Lambert anrufen, damit er morgen früh einen Termin mit Ihnen macht. Der alte Herr ist ein wandelndes Lexikon. Es wird ihm ein Vergnügen sein, Sie so lange zu beschwatzen, bis Sie nur noch Chartier-Weine für Ihre Restaurants bestellen.“
    Eigenartig, aber Rachel spürte bei diesen Worten Enttäuschung. Also wäre er morgen nicht da. Warum erleichterte sie das nicht?
    „Ich hoffe, ich belästige ihn nicht allzu sehr.“
    „Im Gegenteil, er liebt es, über unsere Weine zu sprechen.“
    „Gut, in mir wird er eine willige Zuhörerin finden. Der Tokaier, den ich zum Abendessen getrunken habe, hat mich jedenfalls davon überzeugt, dass ich mich nirgendwo anders umschauen muss. Übrigens möchte ich mich gern auf ein paar Sorten konzentrieren, wie auf Ihren Pinot Gris und den Riesling.“
    „Das ist eine gute Idee“, bemerkte er beiläufig. „Also, wenn es Ihnen recht ist, bringe ich Sie jetzt zurück ins

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