JULIA EXTRA BAND 0263
Es war, als wenn ihr plötzlich jemand die Scheuklappen von den Augen gerissen hätte. Sie hatte die Symptome ignoriert: das atemlose Gefühl, wenn sie mit ihm zusammen war, ihre Appetitlosigkeit, wenn sie ihn nicht sah. Die schmerzhafte Enttäuschung, wenn er nicht die ganze Nacht bei ihr verbrachte, nachdem sie sich geliebt hatten.
Und jetzt verspürte sie plötzlich das dringende Bedürfnis, ihn besser kennen und verstehen zu lernen. Nun, diesem Wunsch würde sie nicht nachgeben. Sie nahm die Champagnerflasche heraus.
„Champagner? Feiern wir etwas?“
„Eigentlich noch nicht, denn der Vertrag mit RJ ist ja noch nicht unterzeichnet.“ Entschlossen konzentrierte sie ihre Gedanken wieder auf die Arbeit.
„Du siehst übrigens toll aus“, sagte Luke leise, während sie Gläser aus dem Küchenschrank nahm.
„Danke.“ Nicole schaute zu ihm hinüber und spürte, wie sie dahinschmolz. Luke hatte so eine Art sie anzusehen und dabei mit seinen Blicken auszuziehen … Das hatte er auch schon heute Nachmittag im Konferenzsaal getan. Und das wirkte so überaus sinnlich auf sie, dass es ihr Blut zum Kochen brachte. Bei jedem anderen hätte sie es als Unverschämtheit empfunden, aber bei Luke erregte es sie total.
Jetzt konnte sie nur noch daran denken, wie sehr sie ihn begehrte.
„Warte mal, ich öffne die Flasche für dich.“ Er stand plötzlich ganz dicht hinter ihr und nahm ihr die Flasche aus der Hand. Seine Arme umschlossen ihre Schultern, sie konnte den erregenden Duft seines Rasierwassers einatmen und seinen schlanken, harten Körper an ihrem spüren. Sie schloss die Augen, als eine Welle heftigen Verlangens sie durchströmte.
„So.“ Der Korken zischte aus der Flasche, und sie wurden mit etwas Schaum besprüht. Sie mussten beide lachen, und Luke setzte die Flasche ab, um seine Hände auf Nicoles Taille zu legen und sie auf die Wange zu küssen. „Ich wollte dich schon den ganzen Tag über berühren“, murmelte er.
„Ich dich auch.“ Sie lehnte sich rückwärts gegen ihn und hob die Arme, um ihm mit den Fingern durch die dichten, dunklen Haare zu fahren.
Er ließ seine Hände von ihrer Taille zu ihren Brüsten hinaufwandern, die sofort auf seine Berührung reagierten und sich vor Erregung aufrichteten. „Weißt du, Nikki, mit dir bekommt das Öffnen einer Champagnerflasche eine ganz neue und aufregende Dimension“, flüsterte er ihr heiser ins Ohr. Nicole drehte sich um und versank in seinen Armen.
Er mochte die Art, wie sie das tat. Es gefiel ihm, wie sie aufihn reagierte und sich warm und weich an ihn schmiegte. Bereits während der Sitzung hatte er sich diesen Moment vorgestellt. Er hatte sie betrachtet, ihr zugehört, wie sie in ihrer knappen, effizienten Art die Zahlen und Fakten präsentierte, und das Wissen, dass er später ihre kühle Fassade bröckeln lassen und sie zur Ekstase bringen würde, hatte ihm großes Vergnügen bereitet. Sie war so sexy … so anschmiegsam im Schlafzimmer, doch eine nicht zu unterschätzende Größe in der Arbeitswelt. Das faszinierte ihn, und er brannte darauf, ihren verführerischen Körper hier und jetzt aufs Genaueste zu erkunden …
Luke presste seine Lippen auf ihre, hart und fordernd, und sie erwiderte seinen Kuss mit einer Leidenschaft, die der seinen in nichts nachstand. Auch das gefiel ihm.
„Wir haben so unglaublich guten Sex miteinander …“, murmelte er heiser und bedeckte nun auch ihren Hals mit glühenden Küssen.
Nicole konnte ihm zustimmen, aber in ihrem Innern rührte sich plötzlich eine widerspenstige Stimme, um die Wogen der Leidenschaft zu durchdringen und sie zu verspotten. Du wünschst dir mehr als guten Sex …
Vorsichtig zog sie sich von Luke zurück und versuchte verzweifelt, derartige Gedanken zu verdrängen.
„Geht es dir gut?“
„Bestens!“ Sie wandte sich der Arbeitsplatte zu. „Ich dachte nur, wir sollten jetzt den Champagner trinken.“ Schnell riss sie sich zusammen. Sie wollte sich die gemeinsame Zeit mit Luke nicht von solch irrationalen Anwandlungen verderben lassen. Als sie ihn wieder ansah, schenkte sie ihm einen herausfordernden Blick aus blitzenden grünen Augen. „Es wäre doch eine Schande, ihn schal werden zu lassen, nachdem du keine Mühe gescheut hast, um die Flasche zu öffnen.“
Luke zog spöttisch seine Augenbrauen zusammen. „Wenn du meinst … ich hatte eigentlich etwas anderes im Sinn.“
„Das habe ich bemerkt.“ Sie lächelte und machte sich daran, den Champagner zu entkorken. Er
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