JULIA EXTRA BAND 0263
Kopf.
„Das war ja ein böser Knacks. Klang wie ein gebrochener Knochen.“ Joe Stebbins war zu ihnen gestoßen.
„Ja, ich glaube, es war mein Schlüsselbein“, stieß Gil unter Schmerzen hervor.
„Auf der anderen Seite des Platzes ist eine Sanitätsstation. Ich hole jemanden“, meinte Joe.
„Nein!“, rief Gil heftig. „Noch nicht. Erst nach der Show.“
„In dem Zustand können Sie nicht arbeiten“, protestierte Joe.
„Bekomme ich ohne diese Show einen Vertrag von Ihnen?“
„Nein, ich muss Sie noch einmal in Aktion sehen. Aber vielleicht nächstes Jahr.“
„Nächstes Jahr ist viel zu spät. Entweder jetzt oder nie.“
Jane wurde schlagartig klar, dass Gils Stolz und sein Traum auf dem Spiel standen und dass nur ihre Liebe sie retten konnte.
„Gut“, sagte sie. „Wir machen es zusammen. Du erklärst mir, wie alles geplant ist, und ich setze es in Gang.“ Sie konnte spüren, wie er sich in ihren Armen entspannte.
Er erklärte ihr alles, und zu ihrer Erleichterung zahlten sich die Erfahrungen der letzten Wochen aus, und sie verstand schnell, worauf es ankam.
Gil setzte die Musik in Gang, und Jane begann, das Feuerwerk zu zünden. Gil leuchtete ihr mit einer Taschenlampe, und als sie seinen Blick auffing, sah sie darin stets denselben Gedanken, den sie auch gerade hatte. Sie waren ein gut eingespieltes Team.
Jetzt fehlte nur noch das Abschlussbild. „Wo ist der Schalter dafür?“
Doch statt einer Antwort stemmte Gil sich schmerzhaft hoch. „Das mache ich. Und du sollst es dir ansehen.“
Jane schluckte ihren Protest hinunter, weil sie spürte, dass ihm das wichtig war. Und plötzlich entfalteten sich eins nach dem anderen rote Rosenblätter am Himmel. Während sie zusah, floss ihr Herz über vor Glückseligkeit.
Die Menge applaudierte, und sie eilte zu ihm. Seine Stirn war feucht vor Anstrengung, aber er sah sie triumphierend an. „Diese Botschaft solltest du sehen. Sie bedeutet …“
„Ich weiß, was sie bedeutet. Oh, Liebster, ich liebe dich so sehr.“
„Sind Sie so weit, Sir?“ Ein Sanitäter zeigte auf den wartenden Krankenwagen.
„Noch nicht. Wo ist Joe?“
Joe Stebbins erschien. „Fantastisch! Sowie es Ihnen besser geht, besprechen wir unseren Vertrag.“
Die Türen des Krankenwagens schlossen sich hinter Jane und Gil. Sofort küsste er sie. „Ich hatte solche Angst, dass du nicht kommst. Aber dann dachte ich mir, dass das, was uns verbindet, zu besonders ist, um es zu verlieren. Ich habe einen Fehler gemacht, es tut mir leid, dass du es so herausfinden musstest …“
„Dir muss nichts leidtun“, erwiderte sie leidenschaftlich. „Ich hätte es verstehen müssen. Du hast recht, uns verbindet etwas ganz Besonderes. Oh, Gil, beinahe hätte ich es mir entgleiten lassen.“
„Jetzt lasse ich dich nie wieder gehen.“
„Und? Ziehen wir jetzt wieder los?“
„Nein. Ich muss in die Firma zurück. Jetzt kann ich problemlos zurückkehren. ‚Wakehams Wunderbares Feuerwerk‘ war ein Erfolg, und das kann mir niemand mehr nehmen. Und du musst auch weiter an deiner erfolgreichen Karriere basteln.“
„Willst du damit sagen, dass das Feuerwerk vorbei ist? Das kannst du doch nicht ernst meinen!“
„Nein, natürlich nicht. Wenn Tommy zurückkommt, lerne ich ihn an, sodass er mich vertreten kann. Er wird die praktische Umsetzung in den meisten Fällen übernehmen, wir beide planen die Shows, und du kümmerst dich um die geschäftliche Seite. Und an Wochenenden und in den Ferien werden wir auchnoch hin und wieder über Land ziehen.“
„Und in unseren Flitterwochen.“
„Willst du nicht an einen tropischen Strand?“
Sie schüttelte den Kopf. „Du, ich und Perry – das trifft meine Vorstellung von Flitterwochen.“
„Und meine auch“, sagte er zufrieden.
Sie beugte sich über ihn und senkte ihre Lippen sanft auf seine. Irgendwo tief in ihrem Inneren begann ein Feuerwerk zu brennen. Keine Rakete, nichts Spektakuläres, sondern eine glühende Kerze, die für immer leuchten würde.
– ENDE –
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