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JULIA EXTRA BAND 0272

JULIA EXTRA BAND 0272

Titel: JULIA EXTRA BAND 0272 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon , Lucy Monroe , Penny Jordan , Sandra Marton
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hat mich in den vergangenen Wochen am meisten beunruhigt? Welcher Moment im letzten Monat war dein glücklichster? Wir wissen es nicht, weil wir nicht wirklich ein Ehepaar sind. Ja, wir haben einen Trauschein, halten uns jedoch die meiste Zeit noch nicht einmal im gleichen Land auf.“
    Jake sagte nichts, und Cath beabsichtigte nicht, es ihm leichter zu machen, als sie es gehabt hatte, während sie sich die Situationzwischen ihnen vor Augen geführt hatte. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, dennoch räumte sie weiter die Lebensmittel weg. Dieses Mal würde sie nicht diejenige sein, die das Schweigen brach.
    „Dir war klar, bevor wir geheiratet haben, welchen Job ich ausübe“, meinte er schließlich.
    „Ja und nein.“ Dieses Argument hatte sie erwartet. „Ich habe gewusst, dass du für eine internationale Nachrichtenagentur arbeitest, aber nicht, wie die Realität aussehen würde, bis wir sie dann gelebt haben. Dass du häufiger fort bist als zu Hause, ich mich so allein fühle und nicht viel daran ändern kann. Und bestimmt hatte ich keine Ahnung, dass du nicht freudig reagieren würdest, wenn ich dazu bereit wäre, eine Familie zu gründen.“
    „Wir haben nie über Kinder gesprochen.“
    „Tante Sallys Tod hat mich mehr erschüttert, als ich zunächst dachte. Ich möchte eine Familie haben, mit anderen Menschen verwandt sein. Wir werden nicht jünger. Ich will nicht erst Mutter werden, wenn ich über vierzig bin.“
    „Ich glaubte, wir hätten die gleichen Vorstellungen … In der Hauptstadt wohnen, Freunde haben, Dinge unternehmen …“
    „Genau das ist es, Jake. Wir tun nichts gemeinsam. Vor fünf Jahren haben wir ein Konzert im Kennedy Center besucht. Das war es allerdings auch schon. Wenn ich ins Theater oder Kino gehen möchte, muss ich Abby oder jemand anders bitten, mich zu begleiten. Was ist das für eine Ehe?“
    Cath merkte ihm deutlich an, wie er sich beherrschte. Wenn er doch einmal seine Gefühle nicht zügeln würde! Aber er war ein viel zu guter Journalist, um seine Emotionen in irgendetwas einfließen zu lassen. Möglicherweise war dies ein Teil des Problems. Sie wusste nie wirklich, was er empfand, hatte immer den Eindruck, dass er nicht völlig engagiert war, sondern das Geschehen beobachtete oder sich auf einen Kommentar vorbereitete.
    „Vielleicht gibt es einiges zu verbessern. Nur wirft man eine sechsjährige Ehe nicht einfach weg, ohne zu versuchen, sie zu retten.“
    „Hättest du gewollt, dass sie funktioniert, hättest du früher etwas machen müssen. Ich bin nirgendwo hingegangen. Wasschlägst du vor? Dir einen anderen Job zu suchen? Das kann ich mir nicht vorstellen. Und wenn du es nicht tust, wirst du abends nicht zu Hause sein, womit wir uns im gleichen Kreis wie immer drehen.“
    Cath faltete die Einkaufstüten zusammen, verstaute sie in einem Schrank und wandte sich zur Tür. Ihre Beine zitterten, das Herz hämmerte, und sie war den Tränen nah. Doch sie hatte es geschafft! Sie hatte nach außen hin die Ruhe bewahrt. Er würde nie erfahren, wie entsetzlich ihr zumute war, wie schrecklich sie litt.
    Jede Diskussion war sinnlos. Nichts würde sich ändern. Sie hatte sich entschieden. Und eines Tages würde er erkennen, dass ihr Entschluss richtig gewesen war. Hoffentlich empfand sie selbst es so!
    „Warte, Cath. Ja, in letzter Zeit ist bei uns vielleicht in gewisser Weise ein Stillstand eingetreten. Aber jetzt sprechen wir von meinem Job. Er führt mich nun einmal dorthin, wo etwas passiert. Ich kann nicht einfach sagen, ich bleibe in Washington und berichte nur noch über das Geschehen vor Ort.“
    Sie drehte sich zu ihm um. „Deine Arbeit ist mehr als ein Job, Jake, sie ist dein Leben. Du liebst es, herausgefordert zu sein und dich mitten in einem Kriegsgebiet aufzuhalten oder am Schauplatz einer Naturkatastrophe. Einen Job verrichtet man täglich für einige Stunden, kehrt anschließend nach Hause zurück und lebt dann wirklich.“
    „Jemand muss die Nachrichten von dort übermitteln.“
    „Sicher. Nur will ich nicht diejenige sein, die daran mitwirkt, indem ich auf meinen Ehemann verzichte. Ich möchte einen Mann, bei dem ich mich darauf verlassen kann, dass er für mich da ist.“
    „Ich bin bloß einen Telefonanruf von dir entfernt.“
    „Das mag sein, doch bist du gestern über vierundzwanzig Stunden auf den Beinen gewesen, um hier anzukommen. Was ist, wenn ein Notfall vorliegt? Was ist, wenn ich dich dringend brauche?“
    „Was ist, wenn du es in

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