JULIA EXTRA BAND 0272
die Hand gestützt, neben ihr und beobachtete mit einem zärtlichen Lächeln, wie sie die Augen aufschlug.
Tally lächelte ebenfalls. „Hallo“, flüsterte sie.
Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. „Hallo, bellissima .“
Sie streckte sich in träger Selbstvergessenheit. Dabei rutschte ihr das Laken bis zur Taille – eine günstige Gelegenheit, die Dante sofort ausnutzte, um sich ihren Brüsten zu widmen.
„So süß“, flüsterte er.
Sie lächelte wieder, während sie sein Gesicht mit ihren Händen umschloss und Dante einen leichten Kuss auf die Lippen drückte.
„Ich liebe es, wenn du mich küsst“, sagte er leise.
Sie mochte es auch und hätte den ganzen Vormittag damit zubringen können, Dante einfach nur zu küssen und zu berühren.
Oh, nein. Samantha.
„Tally. Stimmt was nicht?“
Allerdings, dachte Tally. Und sie war schuld. Sie wand sich aus Dantes Armen und setzte sich auf, wobei sie sich ihrer Nacktheit plötzlich unangenehm bewusst wurde.
Dante setzte sich ebenfalls auf und nahm sie wieder in die Arme. „Sag es mir. Was ist?“
„Sam wird morgens früh wach“, sagte sie mit abgewandtem Gesicht.
„Mrs. Tripton auch“, gab er lächelnd zurück.
„Sam ist meine Tochter, und ich bin für sie verantwortlich – nicht deine Haushälterin.“
„Verdammt, Tally, schau mich an.“ Er umfasste ihr Gesicht und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Du behandelst mich, als wäre ich ein Fremder, dabei hast du eben noch in meinen Armen gelegen. Was ist los?“
Was sollte sie sagen? Dass die hinter ihnen liegende Nacht zwar wundervoll, trotzdem aber ein Fehler gewesen sei? Denn letzten Endes war es das, daran gab es nichts zu rütteln. Weil sich zwischen ihnen nichts verändert hatte. Sie liebte ihn und würde ihn immer lieben …
Aber er erwiderte ihre Gefühle nicht. Er begehrte sie nur. Und das war ihr schon vor drei Jahren zu wenig gewesen. Sie hatte ihn so geliebt, dass sie geglaubt hatte, es nicht zu überleben, wenn er sie verlassen hätte. Deshalb hatte sie die Initiative ergriffen, in der Hoffnung, sich so wenigstens den größten Schmerz zu ersparen.
An dieser Situation hatte sich nichts geändert. Er wolltesie, aber nur, weil sie es ihm nicht leicht machte, sie zu erobern. Das war etwas vollkommen Neues, das jedoch schnell seinen Reiz verlieren würde. Und dann wären sie ganz schnell wieder da, wo sie angefangen hatten, aber mit einem großen Unterschied: Diesmal würde sie den Preis für ihre Dummheit nicht allein bezahlen müssen. Diesmal würde Samantha ebenfalls bezahlen.
Ihre Tochter. Dantes Tochter.
„Tally?“
Sie löste sich aus seiner Umarmung, griff sich vom Sessel neben dem Bett Dantes Bademantel und schlüpfte hinein.
„Dante.“ Tally stand auf. „Das war … es war ein Fehler.“
Er fuhr hoch. „Was soll das heißen?“
„Ich hätte nicht mit dir schlafen dürfen.“ Aber sie schaffte es nicht, den Blick von ihm loszureißen, als er aus dem Bett stieg, atemberaubend in seiner Nacktheit. „Ich … ich … es war schön mit dir letzte Nacht, trotzdem war es nicht richtig. Ich habe jetzt eine Tochter, das ändert alles. Ich bin nicht mehr frei in meinen Entscheidungen, sondern muss bei allem bedenken, was ich tue, wie sich mein Verhalten auf Sam auswirkt.“
„Du bist eine gute Mutter, bellissima. Daran kann es nicht den geringsten Zweifel geben.“
„Zumindest gebe ich mir Mühe. Das bedeutet aber auch, dass ich … dass ich Rücksicht nehmen muss. Ich kann nicht …“ Tally stockte der Atem, als er die Hand nach ihr ausstreckte. „Du hörst mir ja gar nicht zu.“
„Aber ja“, widersprach er leise und fuhr ihr sanft übers Haar. „Sogar sehr genau. Und wenn ich dich richtig verstehe, willst du sagen, dass du vor deiner kleinen Tochter auf gar keinen Fall irgendwelche Heimlichkeiten haben willst.“
Tally nickte. „Ja, so ungefähr. Ich darf einfach nichts tun, was Sam verunsichern könnte, verstehst du das?“
„Besser, als du glaubst, cara .“ Er zögerte. „Ich wünschte, meine Mutter hätte mir gegenüber auch so viel Verantwortungsgefühl gezeigt.“
So viel Offenheit überraschte Tally. Früher hatte er nie irgendetwas von sich preisgegeben.
„Sie hatte ständig neue Liebhaber“, sagte er und verzog angewidert den Mund. „Manchmal hat sie sogar die Männer mitnach Hause gebracht und mich nach draußen geschickt. ‚Geh spielen‘, hat sie dann gesagt.“
„Oh, Dante. Das muss schreck…“
„Und als ich
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